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Mackie DL32S Test

Praxis

Der Umgang mit dem DL32S ist trotz der hohen Kanalzahl übersichtlich. Das liegt vor allem an der klar strukturierten App Masterfader 5. Diese macht nicht den Fehler, die Vorläuferversion mit zahlreichen Untermenüs erweitern zu wollen. Vieles ist gleichgeblieben, vor allem dort, wo die meiste Arbeit anfällt: in den Kanälen.
Die ersten drei Tabs in Masterfader 5 (oben links) ermöglichen eine Vorauswahl des Arbeitsplatzes. Tab 1 ruft die Overview-Seite auf. Diese erlaubt den direkten Zugriff auf alle Pegelverhältnisse. Tab 2 bietet einen Überblick auf acht Kanäle. Der dritte Tab hat einen einzelnen Kanal im Zugriff und dient der Detailarbeit.
Egal welche der drei Hauptansichten man wählt, der Summen-Fader bleibt stets im Zugriff auf der rechten Seite eingeblendet, was automatisch ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle erzeugt. Masterfader 5 hat es verstanden, die wichtigsten Werkzeuge stets im Zugriff zu halten. Monitormixe im „Sends on Fader“-Modus, Sends für die Effekte, Mute-Gruppen oder Tap-Tempo-Taster für zeitbasierte Effekte – alles ist nicht mehr als ein Tastendruck entfernt.

Fotostrecke: 7 Bilder Das Default Wi-Fi-Passwort ist auf dem Gehäuse des Mixers abgedruckt.

Die Arbeit in den Einzelkanalansicht ist ebenfalls zügig, da man die einzelnen Funktionen durch Wischen auf dem iPad nacheinander aufrufen kann. Die Preamp-Funktion, der EQ und die Dynamic-Sektion sind somit schnell erreich- und einstellbar. Neu gestaltet sind die vier Effekteinheit, die sich über einen dedizierten FX-Taster aufrufen lassen. 
Geboten wird eine ordentliche Auswahl an Standardeffekten wie Hall, Delay und diverse Modulationseffekte. Die Preset-Verwaltung sollte allerdings überarbeitet werden. Diese ist wenig intuitiv, da per Default in der „All“-Einstellung stets alle Effekt-Presets für alle vier Einheiten aufgerufen werden. Zudem sind die Voreinstellungen einiger Presets in meinen Augen etwas fragwürdig. Hall-Presets nutzen beispielsweise kaum Pre-Delay und sind im HF Damping (Beschneidung der Höhenanteile des Effekts) auf vollen Durchgang (20kHz) eingestellt, was nur in den wenigsten Fällen einen warmen, musikalischen Hall-Klang erzeugt. Dabei können die Effekte durchaus wohlklingende Räume erzeugen, wenn man selbst praxisnahe Einstellungen vornimmt. 

Audio Samples
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Mackie DL32S Chorus Mackie DL32S Flanger Mackie DL32S Gated Reverb Mackie DL32S Ping Pong Delay Mackie DL32S Plate Reverb

Stichwort: praxisnahe Einstellungen. Viele Tablet-Mixer bieten sich aufgrund ihrer Kompaktheit für Sprachbeschallungen und Installationen an. Allerdings benötigt man dabei in der Regel eine Laufzeitenverzögerung in den Ausgängen, um Delay-Lines oder eine dezentrale Beschallung entsprechend zeitgerichtet einrichten zu können. Gut zu wissen, dass sich jeder Ausgang des Mackie-Mixers bis zu 115 Meter verzögern lässt. So viel Zeit sollte sich die eingebaute USB-Schnittstelle dagegen nicht lassen. Vor allem, wenn der Einsatz von VST-Instrumenten geplant ist, welche über die USB-Schnittstelle angesprochen werden sollen.
Niedrige Latenzen über eine USB-2.0-Schnittstelle fordern allerdings einen performanten ASIO-Treiber, und der lässt sich auf der Mackie-Website kostenlos herunterladen. Im Test lässt sich die Buffersize des Mackie-Windows-Treibers soweit herunterschrauben, dass man mit einer Gesamtverzögerung von 6 Millisekunden problemlos virtuelle Gitarrenverstärker-Plug-ins anspielen kann, ohne dass sich die Latenz beim Spielen negativ bemerkbar macht. Bemerkenswert!
Über den Routing-Tab darf der Anwender zudem die Ein- Ausgänge und die Signale der USB-Schnittstelle frei über eine Matrix verwalten. Jedes Signal kann individuell verteilt werden, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. In der Default-Einstellung ist das Routing 1:1, was weniger erfahrenen Anwendern den Einstieg erleichtern dürfte. Eine Hürde, die jeder DL32S User nehmen muss, ist die Verbindung über W-LAN. Das verbaute W-LAN-Modul gibt sich während der Testphase mustergültig. Allerdings funkt es ausschließlich mit 2.4 GHz. Ein Bereich der mittlerweile ähnlich überfüllt ist wie die Ruhrautobahn A40 an einem Freitagnachmittag. Für kritische Einsätze empfiehlt sich daher die Verwendung eines externen 5-GHz-Router an der RJ45-Buchse des Kandidaten. Darüber hinaus hat Mackie für das kommende Frühjahr angekündigt, die App Masterfader 5 als Software für Mac und Windows-PCs verfügbar zu machen. Dann steht auch einer Festverkabelung mittels Netzwerkkabel nichts mehr im Wege, was W-LAN-Kritiker beruhigen dürfte.

Kommentieren
Profilbild von Norbert Binder

Norbert Binder sagt:

#1 - 16.01.2019 um 22:44 Uhr

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Zur Aussage im Fazit: Zumal es in Punkto Kanalzahl derzeit keinen anderen Tablet-Mixer gibt, der mit dem DL32S mithalten könnte. Also der Presonus StudioLive SeriesIII 32R hat auch 32 Kanäle. Zwar ohne integrierten WLAN-Router, aber den kann man ja anschließen. Das bietet sich ja sowieso an, wenn man auf Nummer sicher gehen will, da die integrierten meist nicht so besonders sind.

    Profilbild von Christian Boche

    Christian Boche sagt:

    #1.1 - 17.01.2019 um 14:20 Uhr

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    Hi Norbert,grundsätzlich ein nachvollziehbarer Gedanke. Das SL 32R ist allerdings ein Rackmixer, der dem Namen nach in einem Rack wohnt und (wie Du schon angeführt hast) einen externen Router für eine wireless Bedienung benötigt. Reine Tabletmixer wie der DL32s, Behringer X-Air oder die Soundcraft UIs können halt im Proberaum oder für Demo Aufnahmen auf den integrierten Router zurückgreifen, was schon komfortabel ist. Wie Du würde ich mich bei einem Live Job auch nicht ausschließlich auf die interne W-LAN Lösung verlassen.Rock on
    Christian

    Antwort auf #1 von Norbert Binder

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