Praxis
Auf Tour mit einem Folk/Rock-Trio mit Punkeinschlag hatte ich zwei Mackie DLM 12-Lautsprecher als Monitore dabei. Hauptsächlich habe ich sie für die beiden Sänger, die zudem Geige und Gitarre spielten, verwendet. Da sie von einem Schlagzeuger unterstützt wurden, brauchten sie ihre Instrumente und Stimmen sehr laut durch den Monitor wiedergegeben. Sie spielten sehr dynamisch und waren viel in Bewegung. Hier erwies sich die punktförmige Schallquelle mit großem Abstrahlwinkel als sehr praxisnah, ohne großen Klang- oder Pegelverlust ist viel Bewegungsfreiheit möglich. Auch sind die beiden Sänger vergleichsweise groß, wodurch man sonst auf kleineren Bühnen oft etwas unter die Monitore legen muss, um den richtigen Winkel zum Ohr zu gewährleisten, was aber durch den breiten Abstrahlwinkel und den günstig angelegten Bügel obsolet wird.
Durch den Multiband-Feedbackdestroyer ist es möglich, auf der Bühne eine sehr hohe Lautstärke zu erzielen, ohne Rückkopplungen zu riskieren. Dabei bleibt der Sound sehr ausgewogen mit warmen Mitten, seidig-brillanten Höhen und einem klaren, druckvollen Bassbereich. Für die Musiker auf dieser Tour war das Bühnenklangerlebnis eines der Besten, das sie bis dato erleben durften.
Ein großes Thema bei der DLM-Serie von Mackie ist das geringe Gewicht und die Kompaktheit der Lautsprecher. Sowohl die DLM 12 Fullrange-Box als auch der DLM 12 S Subwoofer verfügen über genügend Leistungsreserven, um verschiedenste Events im kleinen und mittelgroßen Veranstaltungsbereich abdecken zu können. Die Chassis der DLM-Serie sind aber dennoch klein genug geraten, sodass sie auch in kleineren Fahrzeugen sehr gut zu transportieren und zudem relativ gut auf- und abzubauen sind (auch eventuell alleine). Dank der unten angebrachten Füße und Halterungen auf der Oberseite sind zumindest die Fullrange-Boxen gut stapelbar. Allerdings ist ein einziger oben liegender Griff beim Abbau und auf längeren Tragestrecken unhandlich.
Der Subwoofer DLM 12S hingegen verfügt auf beiden Seiten über je einen Griff, ist jedoch nicht so gut stapelbar wie die DLM 12, da es auf der Oberseite der DLM 12S keine Aufnahmen für die Füße gibt. Bei etwas größeren Bühnen könnte es von Nutzen sein, die Subs zu stapeln. Wenn sie wackelfrei stapelbar wären, könnte das einen zusätzlichen Beitrag in Punkto Sicherheit liefern. Bei einer reinen Sprachbeschallung, die ich ebenfalls mit den DLM 12 durchgeführt habe, wurde nur der interne DL2-Mixer benutzt. Den EQ habe ich bei beiden Lautsprechern jeweils auf den Modus „PA“ eingestellt und musste am Channel-EQ rein gar nichts verändern – zum Einsatz kam ein Shure SM58. Stimmen klingen durch die DLM 12 sehr präsent und direkt. Es klingt, als würde die sprechende Person direkt vor einem stehen. Als Fullrange-Lautsprecher haben die DLM 12 einen sehr angenehm ausgeprägten Bassbereich, die tiefen Frequenzen klingen nie verwaschen oder muffig, sondern immer klar und druckvoll. So hatte die Stimme des männlichen Sprechers nicht nur Sprachpräsenz, sondern auch einen angenehm tiefen Bauch.
Bei einer Konzertbeschallung, bei der ich die DLM 12 in Kombination mit dem DLM 12 S als PA verwendete, und beim Trockentest mit verschiedenen Musikeinspielern empfand ich, dass die Crossover-Frequenz zwischen den DLM 12 und 12 S wirklich gut abgestimmt ist. Das Klangbild ist sehr ausgewogen mit seidigen, deutlichen Höhen, die selten schrill werden, und Mitten, die vor allem Gitarren und Streicher sehr warm klingen lassen. Die DLM 12 S kann bei Kick-Drums einen Punch erzeugen, dass einem ordentlich der Magen durchmassiert wird. Auch Bassgitarren und Kontrabässe wabern warm und klar vor sich hin, ohne dabei verwaschen oder unpräzise zu werden.
Natürlich hängt der jeweilige Klang immer davon ab, welche Mikrofone, Instrumente und Tonabnehmer verwendet werden und ob noch ein Mischpult dazwischen seine Arbeit verrichtet. Aber auch ohne Mischpult hat man mit den DL2-Mixern auf der Rückseite viele Möglichkeiten, den Klang so einzustellen, wie er an verschiedenen Orten und unter verschiedenen Gegebenheiten sein soll. Zumal das sehr schnell geht. Mit nur ein paar wenigen Handgriffen ist der EQ voreingestellt, Effekte ausgewählt und die Lautstärke so, wie sie sein soll.
Mit Hilfe der Presets kann man sich die verwendeten Einstellungen für verschiedene Venues, zu denen man eventuell mit dem gleichen Setup zurückkehrt, speichern und braucht diese nur wieder aufzurufen – man hat so im Handumdrehen wieder die gleichen technischen Voraussetzungen geschaffen.