Praxis
Handling
Wer hilfreiche Hinweise für den Einsatz des Mackie EleMent Wave LAV Sets sucht, lädt am besten auf den Produktseiten des Herstellers das zugehörige Handbuch herunter. Im mitgelieferten Quick-Start-Guide ist die Schrift nämlich derart klein gewählt, dass es kaum ernst gemeint sein kann.
Um zu sehen, wie einfach die Funkstrecke tatsächlich einzurichten ist, schließe ich zunächst das Lavaliermikrofon am Mikrofoneingang des Senders an. Den Ausgang des Empfängers verbinde ich mit einem Audiointerface, um Demoaufnahmen des Praxis-Checks zu machen. Was mir gefällt, ist die Flexibilität des Sets. So lassen sich Sender und Empfänger mit ihrem Clip nicht nur an einen Hosenbund oder ähnliches klemmen. Vielmehr sind ihre Clips so aufgebaut, dass die Geräte auch in gängige Blitzschuhe von Kameras passen. Praktisch ist auch, dass die Info-LEDs je nach Betriebs- und Ladestatus mehrfarbig leuchten können. Während des Ladevorgangs leuchtet besagte LED dauerhaft rot auf. Ist der Ladevorgang abgeschlossen, erlischt sie. Dauerhaft in Grün leuchten die LEDs, wenn die Funkstrecke aktiv und ihre Geräte synchronisiert sind. Um Sender und Empfänger einzuschalten, muss deren On/Off-Taster übrigens länger als drei Sekunden gehalten werden. Dasselbe gilt für das Ausschalten der Geräte. Dadurch kann weder der Receiver noch der Transmitter versehentlich ein- oder ausgeschaltet werden.
Sound
Kommen wir zu den wichtigsten Punkten. Wie klingt das mitgelieferte Lavaliermikrofon? Wie ist der Sound des integrierten Mikrofons? Und wie ist es um die Audioqualität der Funkübertragung bestellt? Zunächst einmal fällt mir auf, dass das ausgegebene Audiosignal eine ordentliche Verstärkung benötigt. Um eine Spitzenamplitude von -3 dBFS zu erreichen, muss um etwa 13 dBFS verstärkt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Funkstrecke besser möglichst wenig Eigenrauschen haben sollte, wenn das Resultat professionell nutzbar sein soll. Und so ist es zum Glück auch.
Das Lavaliermikrofon des Mackie EleMent haut mich klanglich nicht vom Hocker. Sein Sound ist er matt und bedeckt. Wer die Funkstrecke professionell einsetzen möchte, sollte hier unbedingt mit einem höherwertigen Lavaliermikrofon nachbessern. Umso überraschender ist für mich, dass das im Sender verbaute Mikrofon nicht nur einen etwas höheren Pegel liefert, sondern auch den besseren Klang. Stimmensignale, die mit ihm aufgezeichnet werden, sind wesentlich detaillierter und brillanter im Klang, als es beim mitgelieferten Ansteckmikrofon der Fall ist. Und auch in Sachen Empfindlichkeit hat dieses Mikrofon die Nase vorn.
Lavaliermikrofon, Mute-Schalter
Sowohl das Lavaliermikrofon als auch das integrierte Mikrofon zeigen sich bei Außenaufnahmen als unkomplizierte Helfer. Schon ohne Windschutz sind beide Signale bei leichtem Windzug nutzbar. Wird auf dem Lavaliermikrofon der Poppschutz oder über dem integrierten Mikrofon des Senders der mitgelieferte kleine Fellwindschutz angebracht, sind beide Schallwandler noch unempfindlicher gegen Windeinfluss.
Nichtsdestotrotz dürfte das Eigenrauschen von Sender und Empfänger für professionelle Einsätze zu hoch sein. Einsteiger, Amateure und in bestimmten Settings auch Semi-Pros können damit aber durchaus noch leben. Das gilt auch für das deutlich wahrnehmbare hochfrequente Sirren, das im Audiosignal enthalten. Dieses störende Geräusch ist beim Einsatz des integrierten Mikrofons leider noch etwas lauter, als es bei Verwendung des Lavaliermikrofons der Fall ist.
Und noch ein weiteres kleinliches Defizit fällt mir im Praxis-Check auf. Der Mute-Taster verrichtet seinen Dienst nicht vollkommen lautlos. Ein leichtes Knacksen begleitet sein Ein- und auch sein Ausschalten. Auch wenn dieses Nebengeräusch wirklich leise ist, so kann es doch gerade bei Livestreams für den Zuseher/Zuhörer irritierend sein. Denn was sich bei Aufnahmen wie Podcasts & Co. noch per Editing regeln lässt, fällt bei einer Direktübertragung selbstverständlich nicht unter den Tisch.