Wenn von der Firma mit dem „Running Man“-Logo ein neues Sprechermikrofon auf den Markt kommt, schnappen wir es uns natürlich für ein Review. Dieser Mackie EM-99B Test zeigt daher in Text, Bild und natürlich mit Audiobeispielen, was von dem neuen Mackie Podcast-Mikrofon zu halten ist.
Wie bei allen neueren Mackie-Produkten ist das Styling in Schwarz gehalten und zeigt (wenige) grüne Kontraste. Auch wie immer: Der Preis ist eher gering, die Herstellung erfolgt in China.
Quick Facts zum Mackie EM-99B
- dynamisch (Tauchspule)
- klassischer Broadcastmikro-Aufbau
- optimal für recht nahe Besprechung
Schweres Broadcast-Mikrofon
Das Mackie EM-99B ist ein ganz schön fetter Klumpen: 2,3 Kilogramm sind kein Pappenstiel. Das monströs schwere AEA R44C beispielsweise wiegt ein Kilogramm mehr, ist aber eben ein riesiges Bändchenmikrofon. Die Konstruktion ist typisch für ein Broadcastmikrofon, weil der Mikrofonkorpus in einem Schwenkbügel montiert ist. Damit können derartige Mikros kopfüber an einem Tischstativ befestigt werden, um den Bereich darunter frei zu haben. Oder aber das Mikrofon wird ganz normal auf einem Stativ montiert, das geht natürlich auch. Ein Schaumstoffüberzug gehört zum Mikrofon dazu, aber es kann selbstredend auch ohne betrieben werden. Schaltfunktionen gibt es keine, neben dem Mikrofon selbst befindet sich noch ein grünes XLR-Kabel im Lieferumfang.
Kapsel des EM-99B: Tauchspule/Niere
Wie die verbreiteten dynamischen Broadcast-/Sprechermikrofone Shure SM7B und Electro-Voice RE20, so ist auch das Mackie EM-99B ein Tauchspulenmikrofon mit der Richtcharakteristik Niere. Durch das Gewicht von Membran mit Spule reicht der Frequenzgang nicht bis hinauf zu 20 kHz, sondern läuft bei 16 kHz durch den oberen Messpunkt, was aber besonders für Sprache kein Nachteil ist. Im Bass und Tiefbass, wo ebenfalls kaum noch relevante Signalanteile der gesprochenen Stimme zu finden sind, ist es ähnlich: 50 Hz werden dort angegeben.
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Der Blick in den geglätteten grafischen Pegelfrequenzgang zeigt, dass diese Angaben für -3 dB gelten, was sehr löblich ist. Außerdem zeigt sich dort vor allem eine pegelmäßige Unterfütterung zwischen 3 und 10 kHz. Mit einer Sensitivity von 53 dB re 1V/Pa, das entspricht 2,24 mV/Pa, liegt das 350-Ohm-EM-99B in einem ordentlichen Bereich. Das ist vor allem deswegen wichtig, weil viele Käufer eines eher preiswerten Mikrofons auch nicht unbedingt über sehr hochwertige Preamps verfügen werden. Das Polar Pattern ist nicht sonderlich aussagekräftig.