Praxis
Testbedingungen
Für diesen Test habe ich den Mackie HM-4 mit zwei Line-Ausgängen eines Universal Audio Apollo 8 beschickt, um den Klang und die Praxistauglichkeit des Kopfhörerverstärkers mit den folgenden Kopfhörern zu testen:
- AKG K270
- AKG K812
- Audio Technica ATH-M50
- Focal Listen Professional
- Sennheiser Momentum
- Superlux HD 330
- Superlux HD 660
- Ultrasone Pro 580i
Klang
Ich gebe zu: Meine Erwartungshaltung und vielleicht auch ein allgemeingültiges Vorurteil beim Verwenden oder Testen sehr günstiger Geräte ist, dass man beim ersten Hörtest unmittelbare Bekanntschaft mit deutlichem Rauschen, Netzbrummen oder ähnlichen Artefakten macht. Diese Befürchtung hat sich bei meinen Hörtests des HM-4 nicht bestätigt. Der kleine Kopfhörerverstärker klingt mindestens so clean wie sein (mir gleichzeitig zur Verfügung stehender) “großer Bruder” HM-400 und auch einen direkten Vergleich zu meinen weiteren Kopfhörerausgängen (SPL 2Control, Universal Audio Apollo 8) braucht der Kleine nicht zu scheuen. Vergleicht man den HM-4 mit kritischem Profiohr, dann fällt eine marginal geringere Auflösung und minimale Absenkung der Höhen im 5-stelligen Hertz-Bereich gegenüber dem HM-400 auf, die ich angesichts des Einsatzzwecks lediglich außerhalb der Wertung zu Protokoll geben möchte. Mit irgendwelchen Einschränkungen ist dies nicht verbunden und bewegt sich nach meiner Einschätzung immer noch innerhalb der Toleranz bei den identischen Angaben zum Übertragungsbereich beider Geräte (20 Hz-20 kHz/±1 dB). Im Unterschied zu den Modellen HM-400 und 800 geizt der Hersteller beim HM-4 mit weiteren Angaben zum Rauschspannungsabstand und Klirrfaktor, was eventuell ein wenig Skepsis hervorrufen könnte, doch der HM-4 liefert bei leiser, moderater und auch sehr kräftiger Lautstärke eine gleichermaßen transparente und souveräne Wiedergabe, sodass ich keinen Punkt innerhalb dieser Kategorie nennen könnte, der den HM-4 von einem professionellen Einsatz beim Monitoring disqualifizieren würde.
Haptik
Trotz seiner kompakten Maße lassen sich die Potis als einzige Bedienelemente des HM-4 gut bedienen, auch wenn sie etwas enger aneinander liegen als bei den 19-Zoll-Modellen der HM-Serie. Es kommt schon vor, dass man beim Regeln einen benachbarten Poti berührt, doch da diese – im positiven Sinne – etwas schwergängig sind, ist es unwahrscheinlich, dass man einen anderen Regler unbeabsichtigt verstellt. Im Gegensatz zum HM-400 ist der Regelweg nicht gerastert. Der Clou, die geringe Platzbeanspruchung, kann unter Umständen den Nachteil haben, dass der HM-4 trotz seiner relativen Standfestigkeit und vier Gummifüssen an der Unterseite des Gehäuses mit seinem Gewicht von nur 0,2 kg zwischen den Musikern “schwebt”. Seitens des Herstellers gibt es bisher kein Zubehör zum Fixieren des Winzlings, allerdings bieten die seitlichen Schrauben die Möglichkeit, sich hier selbst zu behelfen.