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Mackie HR824 MKII Test

Praxis:

In gewohnter Manier habe ich die Speaker an mein RME Fireface angeschlossen und mich mit einer langen Playlist an die Bewertung des Sounds gemacht. Zum Umschalten zwischen meinen Genelec 8040 und den Mackies habe ich diesmal aber eine Presonus Monitor Station benutzt, um bessere A/B-Vergleiche ziehen zu können.

Da mir die HR824 MKII wirklich lange zum Probehören zur Verfügung standen, kam ich auch in den Genuss, ein paar Mixe auf ihnen realisieren zu können und so über einen längeren Zeitraum mein Urteil reifen zu lassen.

Doch zu allererst geht es an die nicht hörbaren Details: Das Grundrauschen der Speaker ist nicht wahrnehmbar. Auch ein Knacken beim Einschalten ist dank der verzögerten Zuschaltung der Speaker (“Auto-Mute”) nicht wahrnehmbar.

Das hat entscheidende Vorteile bei dem Anschluss an schaltbare Verteilerdosen, was sich auf Grund des fehlenden Netzschalters an den Speakern schon allein aus ökologischen Gründen aufdrängt. Im Standby-Betrieb verbrauchen zwei Speaker immerhin 16 Watt und fünf Speaker entsprechend ganze 40 Watt “Ruhestrom”.

MackieHR824MK2_masterSlave

Deshalb hängen bei mir Monitore grundsätzlich an den Slave-Steckdosen einer Master/Slave-Steckdose, an der mein Rechner als Master fungiert. Schalte ich den Rechner ein, gehen auch die Speaker an – ansonsten sind sie vom Netz getrennt.
Dabei kommt es zu keinerlei Knacken, wie sonst bei direkt “anspringenden” Monitoren üblich. Ist der Rechner an und es kommt wiederum für ca. acht Minuten kein Audiosignal an, greift das Auto-On-Feature und schaltet den Lautsprecher in den Standby-Modus. Überschreitet dann das anliegende Audiosignal irgendwann wieder einen gewissen Pegel, schalten sich die Speaker automatisch wieder an. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit einem normalen Mischpult oder einem Home-Receiver, falls jemand auf die Idee kommt, sein Surround-Setup zu pimpen.

Doch wie klingt das Ganze nun? Ich würde auf Anhieb meinen, gut und weich. Vor allem im Gegensatz zu meinen Genelec 8040 klingen die Mackies weniger aggressiv und auch “stress-freier”, aber auch immer noch analytisch genug. Die oberen Mitten sind im Vergleich zwar nicht so präsent, aber das ist wie ja immer Geschmacksache und vor allem auch mit Hör-Gewohnheiten verbunden. Der Hochtonbereich offenbart hingegen ähnliche Details und wirkt dabei sehr transparent und niemals muffig. Die Normal-Stellung der Filter empfinde ich dabei am angenehmsten.

Bass- und Pegel-mäßig wäre wohl eher die Genelec 8050 konkurrenzfähiger, diese bewegt sich preislich aber auch schon weit über den Mackies. Im Vergleich zu meinen 8040 geht die HR824MK2 also bedeutend impulsiver in die Tiefen, was natürlich auch den Pegelreserven der größeren Endstufen geschuldet ist. So viel lauter ist das System dann aber auch doch wieder nicht, denn der zusätzliche Tief-Bass kostet ja auch dementsprechend mehr Energie.

In der Stereobreite lösen beide Monitor ähnlich gut auf, obwohl ich das Gefühl hatte, dass die Mackies bei der Positionierung von Signalen in der Stereosumme gutmütiger umgehen. Zwar konnte ich mit meinen Genelecs Signale im Panorama subtil detaillierter platzieren, allerdings ging das Ganze mit den Mackies flotter von der Hand. Es schien fast so, als gäbe es nur volle Stunden auf der Panorama-Uhr, was ich beim Mixen als durchaus angenehm empfand. Ich würde mal darauf tippen, dass dies an der präziseren Abstrahl- und Richtwirkung der größeren Schallwand liegt.

MackieHR824MK2_genelec

Der Bassbereich bietet natürlich auch entscheidende Vorteile im Direktvergleich. Die Mackies bieten wirklich mehr Fundament, was einen Subwoofer bei nicht allzu großen Hördistanzen überflüssig macht, zumal Basswürfel ja wie bereits angedeutet meist mehr Probleme bringen, als sie Vorteile haben – vor allen Dingen, was das Mixing betrifft.

Wer die “Bude” allerdings wirkliche beben lassen möchte, kommt wie immer nicht um den Kauf eines Subwoofers herum, vor allem nicht, wenn er die “THX Spezifikationen” im Surround-Betrieb erfüllen möchte. Schade, dass Mackie dafür nicht direkt passende Subwoofer im Angebot haben.

Es stellt sich natürlich auch immer die Frage, was für Material auf den Boxen überwiegend abgehört werden soll. Vor allem bei Rock/Metal-Nummern und entsprechenden Mixen gestaltete sich das Arbeiten als angenehm und stressfrei. Bei elektronischen Sachen war der potente Bass natürlich auch ein klares Plus, obwohl allzu tiefe Bässe teilweise ein wenig zu unpräzise kamen.

Kappt man den Tiefgang allerdings mittels der Filter auf 47 Hz, bekommt die Performance sofort eine” tightere” Gesamterscheinung, und auch die Dynamik wird präziser – wenn es nun auch insgesamt weniger drückt. Die Welt ist eben ein Kompromiss. Das Gebotene ist dennoch ausreichend, um den Bass-Bereich gut beurteilen zu können. Der “Wow”-Effekt kommt allerdings nun auch ein wenig gedämpfter.

Die Bassanpassung mittels Shelving-Filter erwies sich vor allen in kritischeren Räumen als eine wirkliche Hilfe. Ich habe die Speaker nun mittlerweile auch in vielen verschiedenen, akustisch  weniger guten Räumen gehört, und muss sagen, dass sie sich – natürlich in Grenzen – auch hier gut schlagen und sehr gutmütig arbeiten. Bei größeren Hörabständen empfand ich die Mitten allerdings immer als ein wenig zu undetailliert.

Die Eingewöhnung an neue Speaker ist jedoch immer ein Muss. Im Allgemeinen und Abschließend möchte ich feststellen, dass ich mit den Mackies vor allem in Sachen Mixing gutmütig und ausgewogen zum Ziel gelangt bin, bei Videosachen und Mastering allerdings immer wieder zu meinen guten alten „Genelec-Knochen“ gegriffen habe, die eben den gewissen Tick analytischer sind.

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ash sagt:

#1 - 24.01.2014 um 10:13 Uhr

0

Any measurements done for 824s ?

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