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Mackie Mainstream Test

PRAXIS

Das MainStream einsatzbereit zu machen, fällt nicht sonderlich schwer, schließlich muss es nur per USB-C an einen Rechner angeschlossen werden. Da ich Mac-User bin, und die hauseigene Streaming-Software nur mit Windows funktioniert, leihe ich mir also einen entsprechenden Laptop, verbinde diesen mit dem Interface und voilà, schon springt das Gerät an. 

Und schon kann der Test losgehen

Die Mackie Matrix

Bei „Mackie Matrix“ handelt es sich um eine Steuersoftware fürs MainStream, die auf den ersten Blick einer herkömmlichen DAW-Mix-Oberfläche ähnelt und sich durchaus deren Features bedient. Hier finden sich diverse Fader samt EQ und Dynamics zur Abstimmung verschiedener Soundquellen wieder – zusätzlich können darüber aber auch Samples getriggert werden. Also lade ich mir die Software, diese wird auf der Mackie-Website zum Download angeboten, herunter, installiere sie gemeinsam mit den benötigten Treibern auf dem Rechner und starte die Software. 

Tja, da wären wir nun. Die Software erkennt das Interface nicht. Woran das liegt, weiß ich nicht, also rufe ich direkt bei Mackie an und auch denen ist dieses Problem noch nicht begegnet. Trotz tatkräftiger Unterstützung vonseiten Mackies bekomme ich das Programm leider einfach nicht zum Laufen, egal ob mit oder ohne Treiber, und auch die Firewall scheint hier nicht der Übeltäter zu sein – schade. Da ich während meiner Recherche aber noch von keinem anderen derartigen Fall gehört oder gelesen habe, gehe ich erstmal davon aus, dass ich mit dem Problem allein bin und andere Nutzer verschont geblieben sind. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die optionale Steuersoftware, derzeit noch in der Betaphase

Windows-Beta

Eigentlich möchte ich mich nicht über eine Software beschweren, die sich sowieso noch in der Betaphase befindet, an der also noch gearbeitet wird und dessen Bugs durch zukünftige Software-Updates geregelt werden dürften. Jetzt ist es so, dass Mackie die Software als „optional“ betitelt. Fakt ist aber, dass sich der Funktionsumfang ohne diese deutlich verringert. Auch im Pegelmonitoring werde ich dadurch stark eingeschränkt, schließlich kann ich mich nun nur noch an der Volume-Anzeige des MainStreams orientieren. 

Was mich außerdem stört, ist, dass besagte Software wirklich nur für Windows-User nutzbar ist – als Mac-Nutzer bleibe ich da leider auf der Strecke. Das Interface lässt sich zwar mit meinem Macbook verbinden und über andere Streaming-Programme nutzen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass Mackie hier die Chance hat liegen lassen, sich Mac-Anwender oder auch Konsolen-Gamer , die eben keinen PC brauchen oder wollen und einfach über Apple-Geräte streamen möchten, als Kunden zu sichern. 

Auf Nachfrage bei Mackie bekomme ich dahingehend die Info: Es habe Markt-Umfragen vonseiten der Firma gegeben, die ergeben haben, dass es sich bei potenziellen Nutzern zu fast 100 % um Windows-User gehandelt habe, was den Entschluss begünstigte, sich bei der Software-Entwicklung auf gerade diese Sparte zu konzentrieren. 

Andererseits kann es auch nicht so eine Sisyphusarbeit sein, einen Software-Port für eine eigentlich simple App zu programmieren. Also ja, die Begründung ist nachvollziehbar, aber in meinen Augen nicht überzeugend. Wer sich als Firma hauptsächlich im Audio-Bereich etabliert hat, weiß, dass ein großer Teil der Medienindustrie mit Apple-Geräten arbeitet und darf sich nicht wundern, wenn dieser sich dann übergangen fühlt. 

Im Unterrichts-Szenario schlägt sich das Interface gut!

Während Online-Unterricht über die Pandemie einen enormen Boost erfahren hat, konnte dieser sich auch nach Covid als Mittel der Kommunikation zwischen Dozenten und Studenten etablieren. Hier vermag es das MainStream-Interface, die professionelle Durchführung dieses Kommunikationswegs ungemein zu erleichtern. 

Den Klassiker Shure SM7B habe ich gerade zwar nicht zur Hand, dafür kann ich aber auf einen anderen Broadcasting-Veteranen zurückgreifen: das RE20 von Electrovoice. 

Den Eingangspegel dieses Mikrofons bestimme ich über den großen linken Knopf. Dabei wird mir klar, der 60-dB-Input des Mainstreams reicht zwar gerade so, doch ich muss schon sehr aufdrehen, um einen ordentlichen Pegel an den Tag zu bringen, was aber auch die Lautstärke des Grundrauschens signifikant ansteigen lässt. Wer also leisere Mikrofone, wie etwa das SM7B bevorzugt, sollte sich mit der Anschaffung eines Verstärkungsmoduls wie z. B. einem Fethead beschäftigen. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das angeschlossene Gerät

Mich selbst filme ich mit ein einer Sony Alpha 6400, die über HDMI direkt ins Interface geht. In Ecamm kann ich dieses Bild dann anordnen, wie ich möchte. Für folgendes Beispielszenario habe ich euch einfach mal ein paar Stems in eine Logic-Session geladen und abspielen lassen. Auch hier halte ich die Qualität von Audio und Video für komplett OK. Nur fehlt wieder die Option, die einzelnen Soundquellen unabhängig voneinander zu bearbeiten und die Pegel zu überwachen, was ihr vor allem an dann merken werdet, sobald ich anfange, über die Musik drüberzureden. 

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Die sechs belegbaren Buttons

… spiegeln derzeit noch einfach die Funktionstasten eurer Tastatur wieder, also F1 bis F6. Es gilt es also, sie mit eigenen Features zu belegen, die je nach geöffnetem Programm unterschiedlich sein können. Mit der Weiterentwicklung der Matrix-Software kann sich dies aber noch ändern. Nichtsdestotrotz funktionieren diese Knöpfe in meinem Test auch sehr gut und zuverlässig.

Mackie MainStream, die sechs Zusatz-Buttons

Dann noch ein Gaming-Test

Dafür nehme ich das Gerät mit nach Hause, schließe es an meine Playstation an und leite das Signal an meinen Fernseher weiter. Zusätzlich installiere ich Ecamm Live auf meinem MacBook und verbinde letzteres mit dem Interface.  Kleiner Tipp für alle, die es mir gleichtun wollen: Schaltet in den Einstellungen eurer PS5 die HDCP-Funktion aus. Diese verhindert nämlich aktiv, dass das Bild abgenommen werden kann. Dadurch spart ihr euch einiges an Arbeit und Sucherei. 

Hier kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Das Bild wird ruckelfrei an den Fernseher weitergeleitet und nichts fühlt sich anders an als sonst. Auch der Stream scheint flüssig zu laufen, Lautstärkeverhältnisse kann ich über die Drehknöpfe regeln, allerdings nicht weiterbearbeiten. Kompressionseffekte wie Ducking zur angenehmeren Stimmwahrnehmung fallen also weg. Außerdem ist nun die HDMI-Schnittstelle belegt, eine zusätzliche HD-Webcam kann ich zwar über die USB-C-Buchse am Gerät einbinden, ich persönlich hätte mich hier allerdings über eine weitere HDMI-Option gefreut. 

Warum? Auch die Playstation kann mit einer Cam versehen werden und auch von da aus kann ich direkt auf Twitch streamen, was eine Allround-Lösung wie das Mackie Mainstream in diesem Fall überflüssig machen würde. Anders verhielte es sich, könnte ich nun auch eine Spiegelreflex-Kamera mit hochwertigem Videosignal anschließen. 

Übrigens machte sich dies auch in Podcast-Situationen gut, schließlich könnte ich anhand zwei baugleicher Kameras für ein sehr viel homogeneres Bild sorgen als durch die Kombination aus Webcam und einer einzelnen DSLR-Variante. 

Als Capture Card macht das MainStream einen ordentlichen Eindruck

Mackie MainStream – mögliche Alternativen 

 Mackie MainStreamRode Rodecaster XBlackmagic Design ATEM Mini Pro
Preis319 €279 €319 €
HDMI-Ins114
HDMI-Pass-Through111
Inputs1 x XLR, 1 x Mini-Klinke1 x XLR, 1 x Mini-Klinke2 x Miniklinke
Gewicht 0,6 kg0,38 kg0,55 kg
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Profilbild von Born_001

Born_001 sagt:

#1 - 13.06.2024 um 09:23 Uhr

0

Und wieder nur 60p und keine 50p oder 25p wie in Deutschland/Europa üblicherweise Beiträge produziert werden. Dann hat man am Ende wieder Mischmaterial. Werden solche Geräte eigentlich nur für den amerikanischen Markt produziert?

Profilbild von Marcel

Marcel sagt:

#2 - 01.08.2024 um 12:57 Uhr

0

Hallo, ich wollte nur kurz rückmelden, dass ich ebenfalls das Problem mit der Software habe. (Die Software erkennt den Mainstream nicht.) Du bist also nicht allein. ;)

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