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Mackie MC-150 Test

Praxis

Verwendungszweck

Laut Hersteller wurde der Mackie MC-150 zum Studio Monitoring, DJ-Einsatz, Field-Recording und zum mobilen Musikkonsum konzipiert, was bekanntlich zu den traditionellen Einsatzgebieten geschlossener Kopfhörer zählt. Diese Fähigkeiten möchte ich dem Mackie Kopfhörer auch nicht absprechen, aber darauf hinweisen, dass die Dämmung gegenüber vielen Konkurrenzprodukten auffallend maßvoll ausfällt, wodurch im Einzelfall zu überprüfen ist, ob der MC-150 den individuellen Anforderungen entspricht. Wiedergabeseitig hat der Mackie MC-150 eine spürbare „HiFi-Färbung“, wodurch vor einem Einsatz bei Mischtätigkeiten eher abzuraten ist. In dieser Hinsicht agiert der MC-250 deutlich neutraler.

Mackies Einstiegsmodell für das Studio - der MC-150
Mackies Einstiegsmodell für das Studio – der MC-150

Tragekomfort

Der MC-150 verfügt über einen moderaten Anpressdruck sowie eine effektive Polsterung des Kopfbügels und der Ohrmuscheln, wodurch der Tragekomfort auch bei längeren Hörsessions hoch ist. Trotzdem sitzt der Mackie Kopfhörer auch bei Bewegungen sicher auf dem Kopf, sodass ich in dieser Kategorie nichts zu bemängeln, sondern lediglich die Befürchtung habe, dass der MC-150 wie auch der MC-250 für Personen mit einem größeren Kopf etwas zu klein sein könnte, da nach der Anpassung auf meine Kopfgröße nicht mehr besonders viel „Headroom“ vorhanden ist, wie es bei anderen Kopfhörern meistens der Fall ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Die gerasterte Größenanpassung bietet nicht viele Reserven für Personen mit einem großen Kopf.

Mackie MC-150: Klang

Zum Praxistest des Mackie MC-150 wurden die folgenden Kopfhörerverstärker und Anschlüsse verwendet:
iPhone SE
UAD Apollo 8
SPL 2Control
SPL Phonitor mini
Lake People G93
Neben diversen akustischen Experimenten (Sinus Sweeps, übliche DAW- Tätigkeiten) habe ich einen stilübergreifenden Mix eigener und fremder Produktionen über den MC-150 angehört und analysiert.

Frequenzgang

Keep smiling! Der Mackie Kopfhörer hat eine spürbare Anhebung im Bass und in den Höhen bei einer gleichzeitig faden Mittenwiedergabe. Dieser Wiedergabecharakter hat ja seine Fans, allerdings gehöre ich nicht dazu, da ich bei den meisten professionellen Anwendungen andere Hörpräferenzen habe. Dabei muss man dem Mackie MC-150 zugutehalten, dass der eigentlich geschmackvolle Bass-Boost selektiv den Subbereich betrifft, angrenzende Frequenzbereiche nicht darunter leiden, wodurch die Anhebung, die beim Monitoring-Einsatz zweckdienlich sein kann, absolut vertretbar ist. Nicht optimal ausbalanciert sind die für mein Empfinden etwas zu scharfen Höhen, die auch Produktionen ohne problematische Überbetonungen in diesem Frequenzbereich schrill und etwas anstrengend erklingen lassen. Das gelingt dem MC-250, der ab etwa 10 kHz milder agiert, deutlich besser. Zum lauten Monitoring und tonalen Beurteilungen ist diese Abstimmung nicht optimal, als akustische Lupe zur Überprüfung von Schnittartefakten funktioniert der „crispe“ Mackie MC-150 allerdings ganz gut. Im Gesamtkontext wirkt der tonale Bereich zwischen 1 bis 3 kHz etwas leblos und unmusikalisch.

Die Höhen sind auffallend „crisp“ und begünstigen eine rasche Hörermüdung!
Die Höhen sind auffallend „crisp“ und begünstigen eine rasche Hörermüdung!

Impulsverhalten

Eine prominente Höhenwiedergabe geht häufig Hand in Hand mit einer gesteigerten Wahrnehmung von Transienten, Störgeräuschen und impulshaften Artefakten, wodurch sich der Mackie MC-150 gut für den Tonschnitt eignet. Tieffrequente Impulse schwingen ohne auffällige Kompression sauber ein und aus, was in dieser Preisregion positiv anzumerken ist. Insgesamt besitzt der MC-150 einen detailreichen und direkten Wiedergabecharakter, was in von so einigen reinrassigen Monitorkopfhörern unterscheidet.

Räumliche Abbildung

Der MC-150 vermittelt ein transparentes Raumgefühl bei einer befriedigenden Auflösung und breiten Stereobühne, deren Authentizität von der Crossfeed-Funktion meiner SPL-Verstärker profitiert, was bei eigentlich allen mir bekannten Kopfhörern geschlossener Bauart der Fall ist. Die Präzision der Phantommitte sowie der Ortung im Stereopanorama des Testkopfhörers entspricht professionellen Anforderungen, zudem sorgt die die plakative Höhenabbildung für eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Hallräumen im Mix, die von typischen, generell etwas matteren Monitorkopfhörern nicht selten verschluckt werden, was beim Mackie MC-150 Kopfhörer nicht der Fall ist. 

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