Praxis
Ich habe die Firewire-Interfaces der beiden U-Jünger in Verbindung mit meinen Windows- Desktop und –Laptop getestet. Die Installation auf dem Desktoprechner verlief dabei ohne Probleme. Unter Windows XP (SP2) konnte der Treiber ohne Neustart direkt in allen Applikationen verwendet werden. Bei meinem Laptop lief die Sache allerdings nicht ganz so glatt. Es handelt sich dabei um einen Dell Latitude D630, 2Ghz Intel Core Duo, 2GB RAM, XP SP2, doch dieser fand einfach das angeschlossene Gerät nicht. Ich hab dann wie zu alten Win98-Zeiten versucht, das Pult „zu Fuß“ zu installieren und dafür einen Bluescreen geerntet, hmm …Irgendwann bin ich dann auf die glorreiche Idee gekommen, die Unterschiede bei der Installation zwischen meinem Laptop und meiner Workstation zu analysieren: Mein Dell verfügt nur über eine 4-Pin Firewire-Schnittstelle, mein Desktop hingegen über eine 6-Pin-Schnittstelle, weswegen ich beim Dell natürlich den mitgelieferten 6-to-4-Pin-Adapter benutzt habe. Nachdem ich das festegestellt hatte, wühlte ich in meiner Kabelkiste nach einem 6-to-4 Pin-Adapterkabel, also ohne Steckadapter, und siehe da: das Gerät wurde direkt einwandfrei erkannt und konnte installiert werden. Deswegen möchte ich an dieser Stelle die Verwendung des mitgelieferten Adapters nicht empfehlen. Wahrscheinlich stimmt die Belegung nicht, denn dass eine grundsätzliche Inkompatibilität vorliegt, kann ich mir nicht vorstellen, da die Schaltung der Firewire-Stecker über den Standard IEEE 1394a festgelegt ist.
Auf der Installations-CD befindet sich ein „alter“ Treiber, sodass ein kurzer Besuch bei “http://www.mackie.com” www.mackie.com nötig war, um dort den aktuellen Treiber (Version 1.02) herunterzuladen. Das Gerät musste dann allerdings de- und noch mal neu installiert werden, weil die Treiberaktualisierung nicht funktionierte. Aber nicht schlimm, denn wenn der Treiber erst einmal installiert ist, hat man Zugriff auf einen für diese Preisklasse überdurchschnittlich guten AD/DA-Wandler, der mit den Samplingfrequenzen 44,1kHz/48kHz /88,1 kHz und 96kHz zurechtkommt, und das ziemlich gut, wie finde. Das Software-Panel ermöglicht einzig und allein den Zugriff auf die „Buffer-Size“. Die Einstellung bezüglich der Samplingfrequenz nehmen die jeweiligen Applikationen eigenständig vor, so dass dort keine Konflikte zu erwarten sind.
Der Hi-Z-Eingang der U-Serie ist frei von jeglicher Kompression und klingt offen und ehrlich. Das bedeutet natürlich auch, dass alte Saiten direkt aufgedeckt werden, wie man an diesem Hörbeispiel feststellen kann.
Doch nicht nur der Instrumenten-Eingang hat einen guten und neutralen Klang zu bieten. Für viel erwähnenswerter halte ich die Mikrofon-Vorverstärker, die sehr neutral sind und einfach „nur“ ihren Job verrichten, ohne dem Signal eine Färbung zu verleihen oder es in eine „Kiste zu sperren“.
Die Preamps liefern ein sehr ausgewogenes Klangbild und sind als transparent zu bezeichnen. Auch bei hohem Gain rauscht es so gut wie gar nicht! Bei der Aufnahme sind im Übrigen die Wandler des Mackie-Pultes zum Einsatz gekommen! Das Interface klingt für diese Preisklasse überdurchschnittlich gut. Die Aufnahme klingt offen, transparent und vor allem dynamisch.
Auch der Phono-Preamp verrichtet seinen Job sehr ordentlich. Von High-End kann zwar nicht die Rede sein, doch mit einem guten Tonabnehmer-System (nur Moving Magnet), das ordentlich Pegel liefert, kann man hier sehr gut arbeiten und beispielsweise seine Platten mit gutem Gewissen digitalisieren.
Einsatzgebiete
Für dich ausgesucht
Produktionsmischer
Als Desktopgeräte arbeiten die beiden Mixer hervorragend. Musiker/DJs, die nur einen Plattenspieler zu ihrem Setup zählen und auf Mikrofonkanäle verzichten können, finden mit dem U.420 einen zuverlässigen Partner. Sobald allerdings zwei Turntables angeschlossen oder Mikrofone eingesetzt werden sollen – wie wahrscheinlich bei den meisten -, sollte man sich für die „d“-Variante entscheiden.
Bei der Verwendung als Produktionsmischer hält Mackie ein zusätzliches Bonbon bereit, denn zum Lieferumfang gehört eine Installations-CD mit TRACKTION 3.0. Ein Audio-Tool zur Bearbeitung inklusive Sequenzer ist also ebenfalls „on Board“.
Podcaster
Der mobile Podcaster ist meiner Meinung nach das absolute Fachgebiet der „d“-Version. Zwei Mikrofone für eine Interview-Situation, zwei Stereo-Einspieler in wahlweise Phono- oder Line, sowie Broadcast und/oder Sendemitschnitt über Firewire – aber dann ist der Mixer auch endlich ausgereizt!
Live/Submischer
Für kleine Beschallungen oder Live-Performances eignen sich die beiden Mixer der U-Serie ebenfalls. Sobald Mikrofone im Spiel sind, fällt die Wahl auf den U.420d. Wenn mehrere Stereoquellen verwaltet werden müssen, bietet sich der U.420 an. Dabei wird die Hauptbeschallung über den Master realisiert und der Monitor, der dann zwar nicht vorgehört werden kann, wird über den Aux-Send gespeist.
DJ-Set
Das U.420d eignet sich zwar aufgrund der beiden Phono-Preamps und des Crossfaders für ein DJ-Setup (LE), doch einen ganzen Abend würde ich mit dieser Ausstattung lieber nicht machen wollen, zumal der Crossfader mit 35mm einen sehr kurzen Überblendbereich hat und die Charakteristik nur schaltbar ist (fast/slow). Natürlich kann man das mal ausnahmsweise machen, aber dauerhaft kann ich das nicht empfehlen. Zumal die U-Mixer ja auch keine ausgewiesenen DJ-Mischer sind.