Mackie XR824 Test

Praxis

Der Klang ist überzeugend

Nun wird es Zeit sich die Mackie XR824 auch mal anzuhören, denn dafür sind sie schließlich gemacht worden! Gespannt starte ich meine Soundcheck-Playlist. Schon im Intro des Songs “The Hounds of Winter” von Sting falle ich vom Glauben ab. Was mir da an Neutralität und sauberem Klangbild um die Ohren bläst, hat eigentlich nichts im Preissegment von unter 1000 Euro pro Box zu suchen. Tolle Stereo-Ortung, keine Überbreite, die häufig wegen Phasenproblemen an den Grenzfrequenzen der Treiber auftritt, präzise Transienten, kurze, unverwaschene Bässe: Was will man mehr? Irgendwo bei den tiefen Mitten oder hohen Bässen, vielleicht so um die 250 Hertz, ist mir die Abhöre ein bisschen zu dick, aber ansonsten klingt sie meiner Meinung nach hervorragend.
Die nächsten Klangbeispiele führen mich nochmal weiter durch einzelne Klangcharakteristika. “Advice for the young at heart” von Tears for Fears muss etwas zu höhenreich klingen, tut es auch. Drehe ich nun die Lautstärke höher, bleiben die XR824 sauber und verzerrungsfrei bis dahin wo es langsam lautstärkemäßig weh tut. Und auch bei orchestralen Klängen arbeiten die Mackie XR824 präzise und klingen so wie man es erwarten würde, nämlich ohne Frequenzgangeinbrüche und mit schönem Stereopanorama, bei dem man die einzelnen Instrumentengruppen deutlich orten kann.

Der Soundcheck verblüfft durch Neutralität und ein sauberes Klangbild, wie man es eigentlich nur von teureren Boxen kennt.

Acoustic Space in der Praxis

Nun möchte ich mir noch ein Bild von der schlauen Klanganpassung machen und versetze die Boxen in die Ecken meines Studios. Ohne auf Quarter-Space zu schalten meine ich, dass ich im Vergleich deutlich zu viele Bässe höre. Schalte ich von Whole auf Quarter um, so fällt mir der Rückgang der Bässe auf. Ob das nun alles präzise zum Aufstellungsort passt? Kann sein, jedenfalls funktioniert es prinzipiell. Ich denke dies soll auch weniger ein Ersatz für eine eventuelle Einmessung oder für akustische Baumaßnahmen zur Raumklangkorrektur sein. Als Ausgangspunkt, um den häufigsten Bass-Druckstauproblemen in Wandnähe ein wenig vorzubeugen, ist es aber in jedem Fall hilfreich, vor allem weil dies so simpel an der Rückseite schaltbar ist.
Die Höhen-Anhebung und -Absenkung funktioniert ebenfalls wie erwartet. Ich habe fast den Eindruck, als stünde der XR824 eine Absenkung der Höhen ganz gut. Man sollte aber vorsichtig sein, denn mit jeder Frequenzgang-Änderung ändert man natürlich auch zwangsläufig den Klang seiner Mixe, und liefert dann vielleicht in diesem Fall entsprechend zu höhenreich ab, da man die 2 Dezibel Absenkung wahrscheinlich aus Hörgewohnheit im Mix kompensiert. Aber letztlich muss natürlich jeder selber wissen, ob irgendwas am Frequenzgang der Abhöre verändert werden muss oder nicht. Um beim Einsatz der Boxen am Videoschnittplatz vielleicht ein wenig sein Gehör zu schonen, könnte ich mir solch eine Höhenabsenkung vielleicht auch noch gut vorstellen.