SOUND UND PRAXIS
Trotz der enormen Gainreserven bringt das Fire Red Fuzz von Mad Professor einen sehr organischen runden Ton, der nichts Beißendes hat. Mich erinnert der Sound an eine Mischform aus Big Muff und einem Overdrive. Wer Leadsounds à la Eric Johnson oder David Gilmour sucht, sollte sich dieses Pedal unbedingt näher anschauen. Fette und singende Klänge gefallen mir hier am besten, wenn sich der Tone-Regler in der 11-Uhr-Position befindet und Gain etwa drei Viertel aufgerissen ist.
Als Testverstärker kamen ein 100 Watt JMP Marshall Stack sowie ein Fender Bassman Reissue zum Einsatz. Natürlich klingt der Marshall grundsätzlich direkter und insgesamt härter als der nach hinten offene Fender Combo, aber man merkt doch schnell, wo der Hase läuft. Unterm Strich liefern beide Amps im Team mit dem Fire Red Fuzz schöne, singende Sounds, die, mit etwas Delay und einem leichten Chorus aufgeblasen, wirklich großartig rüberkommen. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob man eine mit Humbucker oder Singlecoil bestückte Gitarre verwendet – eine sehr gute Eigenschaft, die vor allem dann wichtig ist, wenn man unterschiedliche Gitarrentypen verwenden möchte.
Dreht man den Tone-Regler weiter auf, kommt man in Regionen, die schon fast punkig klingen. Das Teil ist wirklich sehr vielseitig und weiß in vielen Stilistiken zu glänzen, ohne dabei jemals auch nur ansatzweise einen billigen Rasierapparat-Sound zu verbreiten.
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