Das Mad Professor The Green Wonder in der Praxis
Das “The Green Wonder“ soll laut Hersteller recht flexibel einsetzbar sein, was ich im nun folgenden Praxisteil natürlich näher beleuchten möchte. Zuerst einmal ist aber der Testamp, ein Fender Bassman Top, in Verbindung mit einer Universal Audio OX Box und einer Fender Telecaster zu hören. Die OX Box liefert den Klang einer mit Vintage 30 Speakern bestückten Box.
Der Amp liefert mit der Tele zusammen einen recht knackigen, schmutzigen Cleansound.
Jetzt aktiviere ich The Green Wonder und drehe alle Regler auf 12 Uhr. Im ersten Beispiel ist die Tele, dann eine Les Paul zu hören. Beide Instrumente spiele ich in der Stegposition des jeweiligen Tonabnehmers an.
Schon in der Mittelstellung aller Regler liefert der Mad Professor Overdrive einen satten Klang, der den Charakter der angeschlossenen Gitarre ganz klar an den Amp übermittelt. Dabei fällt auf, dass der knackige Grundsound des Amps ebenfalls erhalten bleibt, was für den großen Dynamikumfang spricht. Sehr beeindruckend!
Grüne Gene, aber mit eigener Green-Wonder-Handschrift
Zurück zur Tele. In den nächsten Beispielen spiele ich die Regler des Green Wonder in unterschiedlichen Positionen an. Los geht es mit dem Volume-Regler, den ich auf 12 Uhr, 15 Uhr und abschließend in der Maximalstellung anspiele. Das Ganze wiederhole ich mit dem Drive-Regler, hier starte ich jedoch in der 9-Uhr-Position. Im Anschluss ist das Ganze dann mit der Les Paul zu hören.
Für dich ausgesucht
Ich habe bewusst Boost- und Drive-Check nebeneinander gestellt, um die Unterschiede klarer herauszuarbeiten. Mit dem Volume-Boost kommt ein brachialer, für meine Ohren aber natürlicherer Zerrsound zustande, der die Vorstufe überfährt und mit höheren Volume-Reglerstellungen für fette Zerrsounds mit ordentlich Druck sorgt. Zeigt sich der Booster des Green Wonders dick und rund in den unteren Frequenzen, kappt der Drive-Regler diese und verschlankt den Sound, ganz so, wie man es auch von einem Tube Screamer kennt. Das wiederum sorgt für einen etwas weicheren Klang, mit dem sich wunderbar solieren lässt.
The Green Wonder als dynamischer Klangverbesserer
Jetzt sind die Bass- und Treble-Regler an der Reihe. Die sind jeweils in der Minimal-, Mittel- und Maximalstellung zu hören. Ich starte wieder mit der Telecaster, dann kommt die Les Paul an die Reihe.
Auch die Klangregelung zeigt sich recht effektiv und vermag dem Klang fehlende Bass- und/oder Höhenfrequenzen hinzuzufügen oder ihn zu verschlanken. Das geschieht jedoch alles eher behutsam und sachte, ohne den Grundsound zu verbiegen. Ich bleibe beim Bassman. Der ist auch wieder pur ohne Pedal zu hören. Den Gitarrenpart übernimmt jetzt aber eine Music Man Reflex, die einen moderneren Klang liefert.
Und nun mit Pedal, hierbei drehe ich am Drive Regler.
The Green Wonder klingt in meinen Ohren ausgesprochen edel und lässt einen ohnehin schon guten Gitarrensound noch deutlich besser klingen. Das Ganze funktioniert zudem recht nebengeräuscharm und mit einer beeindruckenden Dynamik. Was will man mehr?