Praxis
Für die Soundfiles setze ich die Pedale direkt vor ein Revv D20 Top und gehe von dort in eine 2×12″ Box, die mit Celestion Creambacks ausstaffiert ist. Um es „Vintage-„ authentisch zu halten, kommen für die Soundfiles eine Gibson Murphy Lab Les Paul und eine Fender Stratocaster zum Einsatz.
The Comet (Chorus)
Der Chorus wabert unaufdringlich und mit einer tollen analogen Wärme, die sich sehr attraktiv auf das Gitarrensignal legt. Liefern manche Choruspedale in bestimmten Settings ein unrhythmisches “Eiern”, zeigt sich der Comet sehr gleichmäßig und rund in seiner Modulation. Der Unterschied zwischen Earth- und Orbit-Mode ist extrem deutlich, denn Letzterer liefert einen tollen Rotary-Effekt, den man aber auch in annähernd tremoloartige Regionen biegen kann.
Der Depth-Regler erlaubt das Einstellen von dezenter Modulation bis hin zu stärkeren Choruseffekten, die jedoch stets unaufdringlich bleiben. Das ganze Pedal ist sicherlich nicht für extreme oder krasse, moderne Effektorgien bestimmt, sondern zeigt sich als traditioneller Vertreter seiner Gattung, der in jedem Setting musikalische Ergebnisse abliefert. Niedrige Speed-Werte generieren nur dezente Chorussounds, wobei höhere Settings schon fast Leslie-mäßig wirken.
Der Orbit-Mode verstärkt diesen Eindruck und macht den Comet zu einem unglaublich vielseitig einsetzbaren Effekt. Neben Depth bietet der Mixregler auch eine tolle Eingriffsmöglichkeit, um die Stärke des Effekts individuell abzustimmen.
Für den Test mit einem Overdrive parke ich den Wampler Tumnus vor den Comet. Auch in Kombination mit Singlecoils und einem verzerrten Sound macht der Chorus eine tolle Figur und unterstützt warme Classic-Rocksounds. Die Höhen werden elegant abgerundet und der Sound bleibt dennoch prägnant und durchsetzungsfähig. Auch mit dem höheren Input, der durch den Verzerrer abgegeben wird, weiß das Pedal umzugehen.
AUDIO | Depth | Mix | Speed | Switch |
---|---|---|---|---|
Pedal Off/On – Mid Setting | 12:00 | 12:00 | 12:00 | Earth |
Mid Setting – Earth/Orbit Switch | 15:00 | 15:00 | 9:00 | Earth – Orbit |
Depth Regler Check | 0-Max | 12:00 | 12:00 | Earth |
Speed Regler Check | 12:00 | 14:00 | 0-Max | Earth |
Rotary Effekt | 15:00 | 15:00 | Max | Orbit |
Comet mit Wampler Tumnus Overdrive | 15:00 | 15:00 | 11:00 | Earth – Orbit |
The Discoverer (Delay)
Auch das Discoverer Delay punktet mit einem schönen klassischen und analogen Delaysound. Der Klang ist sehr warm und es kommt sofort der Vibe alter Echopedale auf. Der Modulationsschalter fügt dem Signal einen Choruseffekt hinzu, der im Defaultsetting klar hörbar, aber dennoch überhaupt nicht aufdringlich kommt, sondern runde, sphärische Sounds ermöglicht.
Die Delay-Zeiten liefern mit 20 bis 600 ms keine Extreme, können aber alle “Brot-und-Butter” Delaysounds erzeugen. Stellt man das Poti auf seinen Minimalwert, erhält man einen Sound, der schon fast in die Richtung eines Tiled Reverbs geht und sicherlich den einen oder anderen Old-School Rock’n’Roller oder Country-Fan begeistern kann. Das Einstellen der Delaytime funktioniert sehr feinfühlig und in Ermangelung einer Tap-Funktion muss man sich schon etwas Zeit nehmen, wenn man exakt getimte Subdivisions erreichen will. Grundsätzlich hatte ich jedoch keinerlei Probleme, meine Vorstellungen am Regler zielgenau umzusetzen.
Für dich ausgesucht
Dreht man den Sustainknopf weiter auf, erhält man die vollen Vorzüge eines analogen Delays mit einem herrlichen Bedämpfen der Höhen und dem Hinzugesellen einer dezenten Verzerrung, die durch den natürlichen und gewünschten Qualitätsabfall der Wiederholungen bei Delays dieser Gattung entsteht. Mit dem Discoverer kann man in Kombination mit dem Analogsound und hohen Feedback-Zeiten extrem leicht experimentelle und psychedelische Delay-Orgien abfeiern. Dabei bietet der Mixregler ein effektives Tool, um das Verhältnis zwischen Original- und Effektsound zu bestimmen und das Gitarrensignal präsent erscheinen zu lassen. Cleane Pickings werden durch den warmen Delaysound gut unterstützt und durch das Hinzufügen der Modulation kann man klassische 80s Sounds erzeugen, wie man sie z. B. von gepickten Balladen zu Genüge kennt. Für knackige Country-Slapbacks mit kurzer Delay-Zeit und nur einem oder zwei Feedbacks ist das Pedal natürlich auch zu haben, daher hört ihr im letzten Beispiel eine Stratocaster in der Pickup-Position 2. Das Delay-Poti lässt sich für den Slapback-Sweetspot auf den entsprechenden Wert herunterregeln.
AUDIO | Delay | Mix | Sustain | Switch |
---|---|---|---|---|
Pedal Off/On – Mid Setting – Modulation Off/On | 12:00 | 12:00 | 12:00 | Modulation Off – On |
Delay Regler Check | 0-Max | 12:00 | 12:00 | Modulation On |
Sustain Regler Check | 12:00 | 12:00 | 0-Max | Modulation Off |
Clean Picking – Modulation Off-On | 11:00 | 12:00 | 15:00 | Modulation Off |
Slapback | 8:00 | 12:00 | 9:00 | Modulation Off |