Praxis
Für die Soundfiles setze ich die Pedale direkt vor einen Revv D20 Top und gehe von dort in eine 2×12″ Box, die mit Celestion Creambacks ausstaffiert ist. Standesgemäß und im Sinne der Tradition verwende ich für die Soundfiles eine Gibson Murphy Lab Les Paul und eine Fender Stratocaster.
The Fuzztone (FZ-M)
Den Anfang macht das Fuzz und ich stöpsele die Les Paul ein. Der Grundsound des Classic Modes präsentiert sich höhenreich und erzeugt ganz klar den aggressiven Vibe der ersten Fuzzpedale der 60er-Jahre. Der Klang wirkt hier allerdings nicht ganz so „kaputt“ wie man das vom originalen Maestro Fuzz kennt, sondern ist etwas dichter und gleichzeitig kühler. Legt man den Mode-Schalter auf Modern, wird die Textur dichter, wärmer, bassreicher und voller. Die Potis arbeiten sehr effektiv, wobei niedrige Attack-Werte bereits so fuzzig klingen, dass ich hier den Sweetspot zwischen 11 und 15 Uhr einordnen würde. Interessanterweise verleiht ein niedriger Attack in Kombination mit dem Modern-Voicing dem Pedal sogar fast Overdrive-artige Züge. Der Tone-Regler ist eine effektive Höhenblende, die bei niedrigen Settings auch viel vom fuzztypischen Sound wegnimmt und das Signal deutlich stärker in Richtung Vintage-Ampzerre à la Supro schielen lässt. Dynamisches Spiel ist bei Fuzz-Effekten natürlich immer so eine Sache und dieser Zerrtypus reagiert per se lange nicht so organisch auf Volume-Nuancen wie ein Overdrive. Dennoch lassen sich hier dezente Abstufungen und unterschiedliche Sounds überzeugend erzielen. Im letzten Beispiel hört ihr das FZ-M mit einer Stratocaster und auch mit Singlecoils macht das Fuzz eine tolle Figur. Das Classic Setting ist mir hier fast eine Spur zu aggressiv, aber das Umschalten auf den Modern-Mode kann die Singlecoil-Schärfe vor allem in der Stegposition gut kompensieren.
Attack | Tone | Level | Switch | |
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Mid Setting | 12 | 12 | 12 | Classic |
Voicing Switch | 12 | 14 | 14 | Classic – Modern |
Attack Knob | Min-Max | 11 | 15 | Classic – Modern |
Tone Knob | 12 | 0-max | 12 | Modern |
Dynapick | 13 | 11 | 12 | Classic |
Stratocaster | 14 | 11 | 12 | Modern |
The Ranger Overdrive
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich beim Ranger nicht um einen Treble-Booster, sondern um ein klassisches Overdrive-Pedal mit einem extrem massiven und wuchtigen Lowend, ohne jedoch zu matschen. Meine erste Reaktion beim Anwerfen war „Wow, fett!“, denn der sehr vollmundige Sound, gepaart mit dieser attraktiven und harmonischen Zerrtextur ist tatsächlich außergewöhnlich. Dabei bleiben die Pickings von Akkorden extrem transparent und das Pedal liefert eine gute Saitentrennung. Der Gain-Regler deckt einen sehr weiten Bereich von leichtem Breakup bis hin zu dicken Classic-Rock-Sounds ab und der Lo-Hi-Gain-Schalter legt noch mal eine gehörige Schippe Zerre obendrauf, die jedoch stets transparent bleibt und im warmen Overdrive-Bereich liegt. Das Tone-Poti verbiegt den Sound nochmal ordentlich und passt ihn an das eingesetzte Equipment an, wobei eine extreme Beschneidung doch sehr dunkel klingt. Hier wird man die besten Ergebnisse sicherlich im Bereich von 11 Uhr bis Maximalwert erzielen. Die Dynamik des Pedals ist ganz hervorragend und feine Abstufungen des Zerrgrades von clean bis volles Brett sind mithilfe des Volume-Potis an der Gitarre vollkommen mühelos umzusetzen. Klassische Hendrix-artige Stratsounds kann der Ranger ohne Probleme erzeugen und schon fast Marshall-artiges Klirren und Bretzeln generieren. Gerade in Kombination mit Singlecoils zeigt der Ranger, wie geschickt der Bassbereich gesetzt ist und der andickende Effekt erinnert fast schon ein wenig an die Wirkung des Nobels ODR-1.
Für dich ausgesucht
Gain | Tone | Level | Switch | |
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Pedal Off/On – Mid Setting | 12 | 12 | 12 | Lo |
Lo-Hi Switch | 14 | 13 | 13 | Lo – Hi |
Gain Knob | Min-Max | 14 | 13 | Hi |
Tone Knob | 11 | Min-Max | 12 | Lo |
Dynapick | 13 | 14 | 12 | Hi |
Stratocaster | 13 | 14 | 12 | Lo |
The Invader Distortion
Der Invader deckt im Maestro-Portfolio die Distortion-Fraktion ab und erledigt diesen Job sehr traditionell und zuverlässig. Beim Anwerfen fällt gleich die dichte und “hairy” Zerrstruktur auf, die bereits bei mittleren Werten ordentlich Gain bereitstellt. Und will man den Vergleich bemühen, könnte er eine leichte Verwandtschaft zur RAT haben, auch wenn er ganz klare Alleinstellungsmerkmale und auch im Bassbereich deutlich mehr Wucht besitzt. Das Lowend klingt hier fett, allerdings ohne zu matschen und die Bässe bleiben stets definiert. Die Dreingabe des Noise-Gates ist eine feine Sache, auch wenn man sagen muss, dass das Pedal auch bei höheren Gainsettings nicht wirklich signifikante Nebengeräusche erzeugt. Der Threshold-Wert ist sehr sinnvoll gesetzt und beschneidet das Signal sehr unauffällig. Wer sich hier tiefgreifendere Eingriffe wünscht, kann diese am internen Trimmpoti feinjustieren. Das Gain-Poti umreißt ein weites Feld von Midgain-Sounds bis zu Gain-reichen Metal-Tönen, wohingegen selbst niedrige Werte eindeutig im Distortion-Bereich bleiben. Der Tone-Regler greift hier etwas weniger stark ein als z. B. beim Ranger Overdrive, kann aber den Höhenbereich etwas entschärfen. Spielnuancen kann der Invader sehr gut umsetzen und dynamisches Spiel mit dem Volume-Poti an der Gitarre sind kein Problem.
Das Spiel mit Singlecoils funktioniert ebenfalls vorbildlich, allerdings lohnt hier das Zurücknehmen der Höhen mit dem Tone-Poti für einen Hauch weniger Aggressivität.
Gain | Tone | Level | Switch | |
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Pedal Off/On – Mid Setting | 12 | 12 | 12 | Gate Off |
Gate Switch | 15 | 12 | 12 | Gate Off – On |
Gain Knob | Min-Max | 12 | 12 | Gate Off |
Tone Knob | 12 | Min-Max | 12 | Gate Off |
Dynapick | 12 | 15 | 12 | Gate Off |
Stratocaster | 12 | 11 | 13 | Gate On |