Der Maestro Titan Boost in der Praxis
Für den Praxisteil wird der Maestro Titan Boost zuerst einmal vor verschiedene Amps geschaltet und diese werden mit unterschiedlichen Settings des Pedals entsprechend angeblasen.
So arbeitet der Titan Boost vor dem Amp
Mit neutralem Tone-Regler und deaktiviertem Hi-Pass-Filter erhält man beim Hinzuschalten des Pedals einen recht neutralen Boost. Bei mittlerer Einstellung des Level-Reglers bedeutet das schon eine amtliche Anhebung des Pegels. Ungefähr bei neun Uhr haben wir Unity-Gain und alles, was höher ist, bekommt eine Schippe Lautstärke obendrauf. Für ein Boost-Pedal macht es absolut Sinn, dass man Dreiviertel des Regelwegs zum Anheben des Pegels zur Verfügung hat. Bei Rechtsanschlag sind laut Hersteller 25 dB Boost im Einsatz, mit denen sich einiges bewirken lässt.
Durch die clevere Klanggestaltung mit Tone-Regler und Highpass-Filter kann man den Basis-Sound zudem grundlegend im Frequenzgang verändern. Das könnt ihr im vierten Beispiel gut hören. Dort wird der eher crispe Grundsound des Vox AC15 durch den Titan Boost (Tone komplett zurückgedreht) sehr muffig gemacht. Die andere Richtung ist natürlich auch möglich und die beiden Regler Tone und HPF bilden eine harmonische Klangregelung. Mit ihr lässt sich vom dezenten Tone-Shaping bis zur etwas größeren Frequenzverbiegung einiges anstellen. Aber es klingt jederzeit sehr organisch, auch bei extremen Settings.
Für dich ausgesucht
Auch mit Overdrive-Pedalen harmoniert der Titan
Nun kommen Overdrive-Pedale zum Einsatz, einmal ein Nobels ODR-1 und ein Walrus Ages. Die Basis-Sounds mit den Zerrern liegen im leichten Overdrive-Bereich. Ziel ist es, mit dem Titan Boost den Ton noch etwas dichter zu machen und natürlich eine höhere Verzerrung zu erhalten. Die sollte nicht matschig sein und sich auch noch über die Anschlagsdynamik oder den Volume-Regler an der Gitarre reduzieren lassen. Das klappt hier problemlos. Im ersten Beispiel wird am Ende der Volume-Regler an der Gitarre zurückgenommen, entsprechend geht auch der Zerrgrad zurück. Auch bei höheren Gain-Settings am Basis-Sound des Amps bzw. Overdrive-Pedals kann man mit dem Titan Boost noch einiges rausholen.
Der Maestro Arcas Compressor bearbeitet das Signal vor dem Amp
Jetzt kommt der Maestro Arcas Compressor an die Reihe, und zwar vor einem unverzerrt eingestellten Tweed Deluxe Klon. Der läuft über eine 1×12 Box (Celestion Alnico Blue), die mit einem Beyerdynamic M-160 abgenommen wird. Mit den drei Regelmöglichkeiten plus Mode-Switch ist man recht schnell am Ziel. Für stärkere Kompression ist der Hi-Mode angesagt: Mit Sustain die Intensität einstellen, die Attack Zeit wählen und zum Schluss mit dem Level-Regler die Endlautstärke bestimmen. Die mittlere Einstellung der Regler ist beim Maestro Arcas eine gute Ausgangsbasis. Mit ihr erhält man eine moderate Kompression, die leise Signale ausreichend anhebt und laute Signale entsprechend entschärft. Der Unterschied bei der Attack-Zeit zwischen Minimum und Maximum ist nicht so drastisch wie bei den sehr beliebten Boutique-Pedalen. Das ist beispielsweise beim Origin Cali 76 oder dem Source Audio Atlas der Fall, die aber preislich in einem deutlich höheren Segment liegen.
Ein weiterer Nachteil ist die Verstärkung des Grundrauschens bei höheren Sustain-Settings. Das passiert naturgemäß, wenn ein Kompressor leise Signale anhebt, aber im direkten Vergleich bieten die genannten Mitbewerber weitaus bessere Werte. Ansonsten liefert der Arcas Compressor einen soliden Kompressor-Sound, der vor allem sehr schnell und unkompliziert einstellbar ist.
Der Maestro Arcas Compressor funktioniert auch als Booster
Zum Boosten und zur Sustain-Verlängerung von bereits verzerrten Sounds sind Kompressorpedale in der Regel gut geeignet. Man sollte lediglich etwas sparsamer mit der Kompression umgehen. Auch beim Arcas klappt das sehr gut. Man kann ihn als Booster (Level weit aufdrehen) benutzen und ein weiter aufgedrehter Sustain-Regler sorgt für mehr Zerre und lang klingende Töne. Wie bereits erwähnt, sollte man das Grundrauschen im Blick haben, aber da ist auch jeder unterschiedlich pingelig. Mich stört ein Kompressor-Rauschen eher bei leisen Cleansounds bei ausklingenden Akkorden. Bei höher verzerrten Sounds kommt es häufig nicht so krass zum Tragen, weil es meist im Bandgefüge untergeht.