Die Magistral E-C überzeugt in Bespielbarkeit und Klang
Die Magistral E-C kommt gut gesichert im Pappkarton. Man sollte das schöne Instrument aber schon mit einem stabilen Koffer würdigen.
Die Magistral unterscheidet sich im Handling nicht von anderen Konzertgitarren in 4/4 Größe. Die Armauflage macht sich nach längerem Spielen wohltuend bemerkbar. Das Testmodell kommt mit einer guten Saitenlage aus der Werkstatt. Man darf bei der Magistral E-C aber auch gegebenenfalls über eine leichte Stegkorrektur nachdenken. Am Ende kommt es auf die Spielgewohnheiten an. Mit Schnarr- und Störgeräuschen muss man jedenfalls hier nicht rechnen. Die Intonation stimmt ebenfalls. Das Instrument ist werkseitig mit einem Satz Saiten (high tension) von Hannabach bestückt (15 HTC Silver Special mit Carbon Diskantsaiten), die einen guten Job verrichten.
Die Magistral E-C generiert einen schönen ausgewogenen Klang, der auf einem satten Bassfundament mit einem Schub im tiefen Mittenbereich aufbaut. Der Ton bekommt noch mehr Brillanz, wenn man die Saiten über die Fingernägel abrollt. Meckern kann man eigentlich nicht und wenn, dann nur auf hohem Niveau. So produziert das Instrument in oberen Lagen auf der dünnen E-Saite mehr und mehr einen Ton mit einem vergleichsweise stärkeren perkussiven Moment und etwas weniger Sustain. Zumindest dürfte dies einem erfahrenen Klassikgitarren-Spieler auffallen.
Bei den Aufnahmen wird die Rodriguez Magistral E-C mit zwei kleinen Neumännern abgenommen. Zur Absenkung der Geräuschkulisse im tieffrequenten Bereich dient ein EQ als Rumpelfilter. Der Abstand zur Decke wechselt bei den einzelnen Aufnahmen. Durch den Nahbesprechungseffekt bei Großmembranmikrofonen ergeben sich klangliche Unterschiede, die das Instrument aber nicht zu vertreten hat. Generell kamen die Aufnahmen mit einem größeren Abstand besser zur Geltung, weil die reichlich vorhandenen Bassanteile dadurch etwas zurückgenommen werden konnten. Die Aufnahmen wurden mit einem Studiohall veredelt.