Praxis
Tiefe Stimmung: Klein, aber oho!
Mit besonderer Spannung versetze ich den Kriegsadler in eine tiefe Stimmung, die man dem Instrument aufgrund seiner Abmessungen gar nicht so recht zutrauen möchte. Aber die Tatsache, dass der Meister eine zwölf Zoll große Schnarrtrommel als Hauptsnare benutzt, steigert die Erwartungen. Beide bereits vorgestimmten Felle befreie ich zunächst einmal von jeglicher Spannung. Um die optimale Teppichansprache zu generieren, ziehe ich nach und nach das Resonanzfell über Kreuz sehr hart an. Beim Schlagfell drehe ich die acht Stimmschrauben gemächlich fester, bis gerade keine Falten mehr im Fell zu sehen sind. Der relativ tiefe Kessel und das klanglich eher wärmere Walnussholz liefern einen überraschend tiefen, trockenen und vollen Sound. Lediglich die Teppichansprache ist in der tiefsten Stimmung etwas träge. Sobald die Fellspannung aber leicht erhöht wird, versorgt der Messingteppich auch leiseste Ghostnotes mit einem angenehmen Rauschen.
Mittlere Stimmung: Präsent und knackig
In der mittleren Stimmung sorgt die Kombination aus runder „SONIClear“-Gratung und den „Sonic Saver“-Spannreifen für einen zwar knalligen, aber dennoch angenehm kontrollierten Sound. Anders als bei Gussreifen fliegen einem die scharfen Rimshots nicht direkt ins Gesicht, haben aber durchaus das Potential, sich durch dicke Gitarrenwände zu schneiden. Im Gegensatz zu einer Piccolo-Snare liefert der fünfeinhalb Zoll tiefe Kessel auch im mittleren Tuning einen satten Sound mit genug Bauch. Die Obertöne sind stets kontrolliert, und vor allem in der Mitte des Fells überzeugt die Snare mit einem satten Punch.
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Hohe Stimmung: Die knöcherne Seite des Kriegsadlers
Die volle Kraft des „Warbirds“ wird in der hohen Stimmung sehr deutlich. Mit einem Mal ist die Snare ein gutes Stück lauter, knalliger und besitzt immenses Durchsetzungsvermögen. Auf dynamisches Spiel reagiert die Trommel sehr sensibel und entwickelt ohne jegliche Dämpfung einen knochentrockenen Klang. Der knackige Grundcharakter des Kessels bleibt erhalten und wird vor allem bei Rimshots sehr deutlich. Da ich mich nicht der Majestätsbeleidigung schuldig machen möchte, versuche ich mich gar nicht erst an Chris Adlers Metal-Gewitter, freue mich dafür aber über eine ausgesprochen gute Kompatibilität der Snare im Rock/Pop-Kontext.