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Mapex Armory Peacemaker, Dillinger, Exterminator Snares Test

Praxis

Problemlose Handhabung, aber mäßige Snareteppiche

In der Praxis müssen die bonedo Testobjekte zeigen, was sie können, und nicht selten offenbaren sich hinter einem perfekten Äußeren Schwächen, die man zunächst nicht erwartet hätte. Die Armory Snares geben sich hier im besten Sinne unauffällig. Neben der überzeugenden Optik sind auf der technischen Seite leicht laufende Stimmschrauben und eine problemlos bedienbare Teppichabhebung bei allen Modellen als gute Voraussetzungen für ungetrübten Spielspaß zu verzeichnen. 
Trotzdem gibt es auch Schatten und zwar genau dort, wo die klangliche Performance der Armory Snares am deutlichsten betroffen ist. Die montierten Snareteppiche sind von schlechter Qualität, auch wenn ihr Aussehen etwas anderes suggeriert. Alle drei Exemplare sind in sich leicht verdreht und weisen teilweise deutlich unterschiedliche Spiralenspannungen auf. In Verbindung mit den sehr flachen Snarebeds der Kessel liefern die Trommeln aus dem Karton heraus eine eher ernüchternde Vorstellung. Oder anders gesagt: wer eine saubere und kurze Ansprache wünscht, muss die Teppiche so stark spannen, dass sie den Kesselton der Snaredrum abwürgen. Wer dagegen einen eher „loosen“, breiten Klang mag, sieht sich mit übermäßigem Geraschel und Gepfeife konfrontiert. Das steht in starkem Kontrast zur positiven Tatsache, dass die verrundeten SONIClear Gratungen den Stimmvorgang erfreulich kurz halten und auch leichte Ungenauigkeiten verzeihen.

Wandlungsfähige Sounds sorgen für ordentlich Durchsetzungskraft

In Anbetracht einer kaum mehr überschaubaren Auswahl im Bereich der Holzkessel-Snaredrums  müssen sich die Hersteller etwas einfallen lassen, um ihre Kreationen an den Trommler zu bringen. Mapex hat sich entschieden, der Kaufentscheidung mit Sätzen wie diesem nachzuhelfen: „The pop and crack of this Maple/Walnut Hybrid shell penetrates with each shot. The PEACEMAKER will settle any disputes as to who keeps the best time in the band.“ Das hört sich nicht so an, als wolle man den Barjazz-Trommler gesetzten Alters begeistern und schon mal gar nicht dessen Bandkollegen. Umso erstaunter bin ich, dass die getesteten Snares allesamt deutlich mehr können als nur aggressiv und laut. Im Gegenteil, ich würde sogar jede von ihnen als guten Allrounder empfehlen, welcher sich problemlos in einer Vielzahl von musikalischen Situationen zurechtfindet. Natürlich gibt es Stärken und Schwächen, meine Eindrücke und natürlich auch entsprechende Soundfiles lest und hört ihr im  folgenden Teil. Um euch (und mir selbst) die Vergleichbarkeit zu erleichtern, habe ich versucht, alle drei Snares auf den gleichen Ton zu stimmen. 

Alle drei Armory Holzsnares müssen jetzt im Spieltest zeigen, "wo der Hammer hängt".
Alle drei Armory Holzsnares müssen jetzt im Spieltest zeigen, “wo der Hammer hängt”.

Tiefe Stimmung, Groove

Auch wenn die meisten Trommler ihre Snares erfahrungsgemäß eher hoch stimmen, zeigen gerade tiefere Tunings, was ein Kessel wirklich kann. Seine Qualität erkennt man generell daran, dass er sowohl obenrum erst spät „dichtmacht“, als auch im unteren Bereich sauber klingt und vor allem gut stimmbar bleibt.

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Exterminator – tiefe Stimmung, Groove Peacemaker – tiefe Stimmung, Groove Dillinger – tiefe Stimmung, Groove

Mitteltiefe Stimmung, solo

Minimal höher gestimmt, folgen jetzt die Tonbeispiele im Solo-Modus. Wie ihr hört, liegen zwischen den Snares keine klanglichen Welten. Allen Instrumenten gemein ist der warme Kesselklang, welcher jedoch nicht matschig wirkt, sondern sich klar mit straffem Grundton darstellt. Das könnt ihr gut am Ende der jeweiligen Sound-Beispiele hören, wo die Schlagfolge dichter wird. Am besten gefällt mir hier das Dillinger Modell, dessen etwas dickerer Ahornkessel minimal klarer und runder klingt als der des Peacemakers. 

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Exterminator – mitteltiefe Stimmung, Solo Peacemaker – mitteltiefe Stimmung, Solo Dillinger – mitteltiefe Stimmung, Solo

Mittelhohe Stimmung, Groove

Was in den tieferen Stimmungen schon gut hörbar ist, wird in höheren Bereichen noch deutlicher. Insbesondere das Dillinger Modell überzeugt mit schönem, präzisen Kesselton, der aber nicht zu scharf daher kommt. Bei der Peacemaker Variante mit Ahorn-Walnuss Hybridkessel muss der Teppich relativ stark angezogen werden, was der freien Entfaltung des Kesseltons natürlich nicht sonderlich zuträglich ist. Ich habe außerdem das Gefühl, dass beide Hybrid-Snares etwas diffuser rüberkommen als ihr Maple-Kollege, was sich in einer leichten Modulation des Kesseltons äußert.  

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Exterminator – mittelhohe Stimmung, Groove Peacemaker – mittelhohe Stimmung, Groove Dillinger – mittelhohe Stimmung, Groove

Funky Stimmung, Groove

Sehr hoch gestimmt machen unsere “Mordinstrumente” ebenfalls Spaß, diesen Bereich würde ich allerdings nicht als ihre Domäne bezeichnen. Am ausgewogensten mit der besten Kombination aus Kesselklang und Teppich-Sound gibt sich auch hier wieder die Dillinger Variante. Während der Peacemaker alles andere als schlecht klingt, finde ich ihn eine Spur zu gepresst, es fehlt die souveräne Offenheit. Etwas zu dominant fällt der Kesselton beim Exterminator Modell mit seinen sechseinhalb Zoll Tiefe aus, und der mäßige Snareteppich funktioniert hier höchstens als Kompromiss. 

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Exterminator – sehr hohe Stimmung, Groove Peacemaker – sehr hohe Stimmung, Groove Dillinger – sehr hohe Stimmung, Groove

Hohe Stimmung, solo

Eine Spur tiefer gestimmt als bei den Grooves im Funk-Stil, treten natürlich auch hier die Charaktere der Test-Snaredrums gut hörbar zutage: der minimal tiefere Grundton des Peacemakers im Vergleich mit dem gleich großen Kameraden Dillinger, sowie der prinzipiell sehr ähnliche, aber etwas vollere Auftritt des Exterminators. 

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Exterminator – hohe Stimmung, Solo Peacemaker – hohe Stimmung, Solo Dillinger – hohe Stimmung, Solo

Ein Upgrade des Snareteppichs lohnt sich

Wie versprochen gibt es jetzt noch ein Soundfile zu hören, welches entstanden ist, nachdem ich meinen persönlichen Favoriten des Trios – den Dillinger – mit einem Snareteppich der deutschen Custom-Firma Wahan ausgestattet hatte. Während es kaum möglich war, die Mapex Werksteppiche zu einer halbwegs einvernehmlichen Kooperation mit den sehr guten Kesseln zu überreden, ohne dass es zu hart oder zu raschelig klingt, hat man bei hochwertigen Produkten eine breitere Palette an nutzbaren Spannungen zur Verfügung. So ist es auch hier, der Kesselton wird deutlich voller, ohne dass Kompromisse in der Ansprache gemacht werden müssen.

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Dillinger – Groove mit Wahan Snare Teppich
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