Praxis
Tiefe Stimmung
Zu Beginn des Praxistests löse ich alle Stimmschrauben des Schlagfells, um sie dann zunächst „fingerfest“ anzuziehen und anschließend in sehr kleinen Schritten über Kreuz – maximal eine Viertel Schraubendrehung – eine tiefe, satte Klangfarbe herbeizustimmen. Die Schrauben lassen sich gut und leicht drehen, was auf ordentlich geschnittene Gewinde schließen lässt. Trotz der relativ geringen Tiefe des Kessels bin ich mit dem „Low End“ und dem entsprechenden Bauch der Black Panther sofort happy. Dem (Nach)-Singen der Trommel, welches sich bei einem solch tiefen Tuning zwangsläufig einstellt, ist mit etwas Feinarbeit in Sachen (Ver)-Stimmen, Justierung des Teppichs mittels der beiden Drehrädchen und/oder einer leichten Dämpfung mit Tape oder ähnlichem schnell beizukommen. Bei relativ stramm gespanntem Resonanzfell ist auch die Ansprache der Schnarren, selbst in diesem tiefen Tuning, absolut in Ordnung, Die Remo UT-Felle und der 20-strahlige Teppich sowie das Throw-Off-System arbeiten auf den ersten Blick solide zusammen, und das Instrument klingt vom Werk aus absolut prima. Der Grundcharakter, den der Ahornkessel produziert, gefällt mir sehr gut, und auch mit Mallets gespielt macht dieser tief gestimmte Thomann Panther eine gute, warme Figur. Dennoch ahnt man, dass der Sound mit ein wenig Experimentierfreude in Sachen Teppich und besonders mit hochwertigeren Fellen vermutlich noch verbessert werden könnte. Ein etwas ärgerliches Detail stellt die etwas klapprige Snare-Abhebung dar, die bei nicht anliegenden Schnarren und härterer Gangart mitrasselt und vibriert.
Mittlere Stimmung
Als nächstes begebe ich mich mit der Black Panther Thomann Special Edition Snare in eine mittlere Stimmung, also dorthin, wo eine Snare in der Regel ihren klanglichen „Mittelpunkt“, ihren natürlichen „Sweetspot“ produziert. Mit wenigen Drehungen lässt sich die Stimmfarbe der Trommel schon deutlich modellieren, am Resofell verändere ich so gut wie nichts. Das Instrument hat nun ordentlich „Knack“, und das Verhältnis aus offenem, natürlichen Snare-Sound bei trotzdem guter Kontrollierbarkeit der Obertöne gefällt mir richtig gut. Auch die Teppichansprache bei Wirbeln oder Ghostnotes ist absolut einwandfrei und fühlt sich prima an. Und jetzt zeigen auch die für diese Preisklasse eher ungewöhnlichen Gussspannreifen ihre Wirkung: Rimshots haben die für „Die Cast Hoops“ typische Extraportion Druck und Klarheit, während Rimclicks besonders konstant und durchsetzungsfähig rüberkommen. Der Thomann Panther macht also ordentlich Alarm; sobald man die Trommel auch entsprechend engagiert spielt, entfaltet sich ein ganz schönes Biest hinter der schicken Eschenholz-Fassade. Mit etwas Dämpfung, beispielsweise einem Portmonnaie oder einem Streifen Gaffa Tape, wird aus dem Rocker aber auch schnell wieder ein Popper, bestens geeignet für dancige, poppig-kurze Grooves oder die allseits beliebten, trockenen Beats à la Steve Jordan. Auch in dieser mittleren Stimmung zeigt sich die Trommel also von einer starken Seite, ganz besonders,weil sie ohne großen Aufwand sehr vielseitig einsetzbar ist und einfach Bock macht.
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Hohe Stimmung
Zu guter Letzt will ich die Snare nun schön knackig-funky tunen und stimme sie dafür ordentlich hoch. Und auch in dieser Klangfarbe enttäuscht der Thomann Panther nicht, ganz im Gegenteil: Der trockene Charakter des Ahorn-Kessels zeigt sich auch jetzt souverän – kein unkontrolliertes Singen, stattdessen ein prägnanter, klarer Backbeat, der aber niemals „over the top“ ist. Die Gussspannreifen addieren eine Extraportion Wumms zum Sound und lassen Rimclicks glasklar durchscheinen. Spiele ich das Instrument im Randbereich an, mit und ohne Rimshots, eröffnet sich eine große Auswahl an verschiedenen, nuancierten Abstufungen in Sachen Ton und Tonlänge. Will heißen, der satt in der Mitte liegende Backbeat ist trocken und woody, während in den Außenbereichen des Schlagfells und in den so angespielten Rimshots eine vielseitig nutzbare Klangwelt wartet. Super – auch mit Besen gespielt wirkt die Trommel total lebendig, gleiches gilt für Grooves, bei denen Mallets, Rimclicks, Stickshots etc. zum Einsatz kommen. In welcher Stimmung ich das Instrument nun am meisten mag, kann ich kaum sagen, das Spektrum der Möglichkeiten ist auf jeden Fall erfreulich groß.