Als die Mapex Black Panther Brass Cat-Snare vom Postboten für den Test bei mir abgeliefert wird, bekomme ich aus dem Wohnzimmer den ewig gleichen Satz zu hören: “Die kannst du doch gar nicht alle gleichzeitig spielen”. Das pflegt die Dame meines Herzens stets zu bemerken, wenn ich den von Zeit zu Zeit aufkeimenden Wunsch nach einer unwesentlichen Erweiterung meiner Trommelbestände äußere. Da eine nachvollziehbare Argumentation in solchen Fällen eher selten zur Stelle ist, kann es schon hilfreich sein, wenn der Hersteller der ersehnten Trommel eben jener einen schmuckvollen Namen gibt. Auch die Firma Mapex war sich wohl dessen bewusst, als sie ihre Snarekollektion auf den Namen “Black Panther” taufte. Zumindest bei Vertrauenspersonen mit einer Affinität zu Katzen sollte man hier doch auf ein Mindestmaß an Verständnis hoffen dürfen.
Wer also glaubt, durch die assoziative Wirkung einer faszinierenden und geschmeidigen Großkatze ans Ziel seiner Träume zu gelangen, sollte vielleicht unerwähnt lassen, dass einige der vierzehn runderneuerten “Black Panther” Modelle auf die Namen “Machete” oder “Sledgehammer” hören. Da die Snaredrum ja das Herzstück eines jeden Schlagzeuges ist, bietet sie auch den besten Ansatzpunkt für eine kreativitätsfördernde Veränderung. Allein dadurch erklärt sich die Vielzahl am Markt befindlicher Modelle dieser Trommelgattung. Die Messingkatze steht zum test bereit, ich bin mal gespannt, ob sie nur schnurrt oder auch kratzt und faucht.
DETAILS
Schon kurz nach dem Öffnen des hübschen Kartons kommt Freude auf: Die Trommel befindet sich in einem Gigbag aus stabilem Kunststoffgewebe. Sowohl ein extrem fester Griff als auch ein abnehmbarer Tragegurt stehen zum Transport zur Verfügung. An der geraden Unterseite befinden sich vier Füße aus Hartplastik und im Inneren der Tasche erhält die Trommel besten Schutz durch eine samtene Polsterung. Ein Stimmschlüssel und zwei Extrafächer runden die Sache ab. Auch der erste Blick auf die Trommel kann durchaus begeistern. Der 1,2 Millimeter starke Messingkessel ist in Längsrichtung gebürstet und fein aufpoliert.
Sämtliche Hardwareteile inklusive der Spannreifen sind in dieser edlen Optik gehalten. Jeweils zehn kleine Böckchen nehmen die Schrauben zur Befestigung der sogenannten “Sonic Saver Hoops” auf. Die Besonderheit dieser patentierten Spannreifen ist, dass die Oberseite von außen nach innen gebogen ist und dadurch – ähnlich wie bei Gußspannreifen – eine fünf Millimeter breite, dezent gerundete Aufschlagkante bilden, die sowohl die Stöcke als auch die Gelenke des Trommlers schonen sollen. Die Gratung des Kessels beträgt 45 Grad und ist hervorragend gearbeitet und sanft abgerundet. Ab Werk sind “Weatherking Ambassador”-Felle von Remo aufgezogen, das Schlagfell ist beschichtet, das Resonanzfell klar. Beide sind mit dem schwarzen Panther verziert. Ein entscheidendes Feature der neuen “Black Panther”-Serie ist die Snare-Abhebung. Das Lösen des Teppichs erfolgt über einen Kipphebel, der den Zylinder mit der Stellschraube nach unten bewegt. Ein identischer Zylinder ohne Hebel befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Die Teppichspannung kann also auf beiden Seiten reguliert werden und das sogenannte “Micro-Lock”-System sorgt dafür, dass beide Stellschrauben in kurzen Abständen sanft einrasten. An der Unterseite der Zylinder sind die Schnüre des Teppichs nicht etwa senkrecht und parallel zum Kessel befestigt, sondern werden in einem 45 Grad-Winkel von der Resonanzfell-Seite geführt. Das bewirkt… das ist… naja: Das sieht interessant aus! Der mitgelieferte Teppich besteht aus zwanzig Edelstahlspiralen an Kupferendstücken und ist hochwertig verarbeitet.
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Das sauber gearbeitete Snarebed ist zwanzig Zentimeter breit und misst an der tiefsten Stelle etwa 2,5 Millimeter. Damit nichts klappert, sind alle Hardwareteile mit Kunststoffunterlegern vom Kessel entkoppelt. Das hochformatige, rechteckige Badge und das gegenüber eingefasste Luftloch komplettieren diese äusserst präzise gefertigte Snare. Optik und Verarbeitung entsprechen also durchaus der Geschmeidigkeit der namengebenden Großkatze und lassen hoffen, dass auch die akustischen Qualitäten dem geneigten Gehör zu schmeicheln vermögen.