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Mapex Black Panther Snare „Brass Cat“ Test

PRAXIS

Beim Versuch, die Stimmschrauben in eine gleichmäßige Ausgangsposition zu bringen, offenbart sich dann auch gleich ein kleines Manko: Die Böckchen sind so nah am Kesselrand positioniert, dass es kaum möglich ist, die Schrauben mit den Fingern zu bewegen. So muss man jede einzelne mit dem Stimmschlüssel relativ weit in das Gewinde drehen, bis man überhaupt eine Fellspannung erreichen kann. Damit sich die Mühe gleich richtig lohnt, ziehe ich die Felle erst einmal richtig fest an. Wie man es von einem Metallkessel erwartet, erklingt ein reichhaltiges Obertonspektrum, das sich sehr gut mit dem voluminösen Punch der Messingtrommel verträgt. Die Teppichansprache ist in jedem dynamischen Bereich hervorragend und der Rimshot ist äußerst durchsetzungsstark. Auch der Rimclick klingt angenehm voll und prägnant. Von sehr leise bis sehr laut ist hier alles möglich. Selbst ohne Teppich klingt diese Snare rund und voll.

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hoch Set hoch Solo ohne Teppich

Wo wir schon beim Thema Teppich sind: Die Abhebung verdient eine besondere Erwähnung, denn hier haben sich die Mapexstrategen wirklich etwas sinnvolles ausgedacht. Selten war es so unkompliziert, auch während des Spielens den Teppich zu lösen oder wieder zu spannen. Der Kipphebel muss nur um wenige Zentimeter bewegt werden und bedarf nur minimaler Kraftaufwendung. Die in kleinen Schritten einrastenden Stellschrauben ermöglichen ein exaktes Einstellen des gewünschten Spannungsgrades und garantieren das dauerhafte Verweilen. Selbst bei angezogenem Hebel laufen sie butterweich, ein Traum von durchdachter Funktionalität.
Genug am Rad gedreht, wie klingt der Testling eigentlich im mittleren Stimmungsbereich? Die Antwort ist: sehr ausgewogen, vollmundig und weiterhin dynamisch sehr flexibel. Die etwas wärmere Grundtendenz des Messings kommt hier noch ein wenig deutlicher zum Tragen und auch die Obertöne werden etwas präsenter.

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mittel Set mittel gedämpft Singles und Wirbel

Abschließend soll natürlich auch das untere Ende des Stimmungsbereiches in Ohrenschein genommen werden. Dreht man alle Schrauben nur so fest an, dass sie nicht mehr wackeln, reagiert die Brass Cat mit einem sumpfigen Knurren. Etwa eine halbe Umdrehung weiter beginnt der Bereich, in dem man satte, tiefe Töne aus der Trommel kitzeln kann. Will man gänzlich ohne Dämpfung auskommen, braucht es etwas Geduld und Geschick, eine kontrollierbare Stimmung zu finden. Der Aufwand lohnt sich allerdings, denn diese Schnurrtrommel macht auch in tiefen Lagen eine gute Figur und zeigt auch hier eine präzise Ansprache und dynamische Vielfalt. Prinzipiell ist bei Metallsnares darauf zu achten, dass der Kessel mitsamt seiner Hardware keine Dissonanzen absondert. Das würde eine Snare quasi unstimmbar machen und kommt relativ häufig vor. Die Brass Cat ist allerdings ein Paradebeispiel für einen top verarbeiteten Kessel mit glockenklarem Sustain.

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tief Set
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