Praxis
Jetzt bin ich doch wirklich sehr gespannt, ob der Mix aus all den wohl durchdachten Features tatsächlich die Zauberformel für unendliche Vielseitigkeit ist. Zunächst löse ich alle Stimmschrauben beider Felle, danach bringe ich das Resonanzfell ordentlich auf Spannung, um eine optimale Teppichansprache zu gewährleisten. Durch verschiedene Tunings des Schlagfells lote ich daraufhin das Klangspektrum der Versatus Snare aus. Die Hardware zeugt während des kompletten Testvorgangs von höchster Qualität und wird dem guten Ruf der Black Panther Snares mehr als gerecht. Durch die absolut geschmeidig laufenden Spannschrauben gestaltet sich das Stimmen dieser Trommel sehr angenehm. Wie sie sich dabei klanglich schlägt hat, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Viel Spaß!
Tiefe Stimmung: trockener Kessel trifft auf crispen Teppich und singende Ringe
Nach nur wenigen Drehungen der Stimmschrauben des Schlagfells zeigt sich die Snare schnell in einer kontrolliert mittig-tiefen Stimmung. Der Ton des Ahorn-Mahagoni-Kessels ist dabei, wie erwartet, voll und trocken, wobei es der schlanken Snare naturgemäß etwas an Bauch fehlt. Die Tiefe von 4 5/8 Zoll hat jedoch auch ihre Vorteile: wer eine messerscharfe Teppichansprache mag, der kommt hier voll auf seine Kosten. Die etwas steiler gestaltete Gratung und das tiefere Snarebed äußern sich wie vermutet in einem sehr crispen Teppichsound, der sich sehr präsent aber musikalisch in den Gesamtklang der Trommel einfügt. Die Sonic Saver Hoops verleihen Rimshots eine gehörige Portion „Knack“ und einen angenehmen Oberton-Singsang. Verunstaltet man das schmucke Fiberskyn Schlagfell mit ein paar Gaffa-Schnipseln, so reicht schon eine kleine Portion des klebenden Allheilmittels, um die Versatus Snare vollkommen trocken klingen zu lassen. Ein zum Vergleich aufgezogenes gebrauchtes Remo CS Coated Schlagfell gibt der Snare noch mehr Bauch und Wärme.
Mittlere Stimmung: die Snare mutiert zum harten Knochen
Gibt man dem Schlagfell mehr Spannung, so wird der Sound der Trommel knochiger und energischer, irgendwie „crunchy“. Das dünne Diplomat Fiberskyn Schlagfell trägt hier seinen Teil dazu bei. Nicht umsonst spricht Miller diesem Fellmodell im bereits erwähnten Promovideo einen „natural compressed sound“ zu. Die Gussspannreifen finden nun deutlich mehr Platz im Gesamtsound der Snare, der für meinen Geschmack in diesem mittleren Tuning etwas flach und zu zickig ausfällt. Nach einem erneuten Tausch gegen das Remo CS Coated klingt die Trommel im Test wieder etwas braver. Unabhängig vom jeweiligen Schlagfell bleibt die Teppichansprache exzellent, und die Klangzonen an unterschiedlichen Fellpositionen sind jetzt noch deutlicher voneinander getrennt. Dabei fällt besonders auf, dass Schläge in die Fellmitte auch ohne jegliche Dämpfung supertrocken bleiben. Möchte man ein paar mehr Obertöne erreichen, so muss man nur die Spannreifen „mit ins Spiel“ bringen.
Hohe Stimmung – Questlove lässt grüßen!
In sehr hoher Stimmung entpuppt sich die Snare als reine Funk-Granate. Auch als Side-Snare würde sie in dieser Stimmung einen guten Job leisten. Die Sonic Saver Hoops tragen jetzt maßgeblich zum knackigen Sound bei, wobei der Kesselton klanglich in den Hintergrund gedrängt wird. Vor allem bei schmutzigen HipHop Beats macht die Snare jetzt eine exzellente Figur. Hört selbst:
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Deep & thuddy Tuning
Abschließend versuche ich der Snare einen mumpfigen, ultratiefen Backbeatsound á la Jim Keltner zu entlocken. Dazu löse ich nochmals alle Spannschrauben des Schlagfells und ziehe sie lediglich einen Hauch mehr als „fingertight“ an. Nach geringfügigem Lockern des Teppichs und leichtem Dämpfen des Schlagfells überrascht die Snare besonders bei soften Schlägen in die Mitte des Schlagfells mit einem saftigen und tiefen Klang. Das klingt dann so: