Mapex MPX Steel Snares Test

Mit der MPX-Serie hat der taiwanesische Hersteller eine ganze Palette attraktiv ausgepreister Snaredrums ins Sortiment genommen, die sich an Einsteiger und preisbewusste Spieler richtet. In diesem Test beleuchten wir die vier Modelle aus Stahl, in einem weiteren Test folgen dann sieben Modelle aus Holz. Ob sich der Kauf einer solchen Snare lohnt, lest ihr hier.

Alle vier MPX Steel Snares im Gruppenbild.
Alle vier MPX Steel Snares im Gruppenbild.

Mapex MPX Steel Snares – das Wichtigste in Kürze

  • verchromte 1,0 Millimeter Stahlkessel
  • zwei Snares in 14“ x 6,5“ und 14“ x 5,5“
  • Piccolo-Modell in 14“ x 3,5“
  • Popcorn-Modell in 10“ x 5,5“
  • Remo UX Felle
  • hergestellt in China

DETAILS

Die Mapex MPX Steel Snares kommen – entsprechend der Preisklasse – in einem einfachen, bedruckten Karton ins Haus, als Zubehör gibt es zu jeder Trommel einen Stimmschlüssel. Die vier Modelle lassen sich grob in zwei Hauptsnares und zwei Effektsnares einteilen. Der Kessel ist bei allen Modellen aus 1,0 Millimeter starkem verchromten Stahl und ohne Innensicke gefertigt. Im Inneren ist die verschweiße Naht sehr gut zu erkennen, auch gibt es bei einigen Modellen kleine Unsauberheiten, wie den Nahtabschluss an der oberen Bördelung oder leichte Verfärbungen. Auf den Außenseiten sind aber alle Modelle top gemacht. Wer sich in der großen Schwesterserie – der Black-Panther-Linie – etwas auskennt, wird vielleicht wissen, dass es dort ebenfalls zwei Modelle (Cyrus und Wasp) mit einem Stahlkessel in dieser Ausführung und Wandstärke gibt. So wirken die preisgünstigen MPX-Modelle auf mich wie B-Ausführungen der oben genannten Black Panther Snares.

Mapex MPX Steel Shell
Fotostrecke: 5 Bilder Alle Modelle haben eine verchromten Kessel ohne mittlere Sicke.

Die Beschlagteile sind simpel, machen aber einen guten Eindruck

Die drei 14“-Snares haben eine Achterteilung, also acht Stimmschrauben pro Seite, während die 10“ x 5,5“ MPX Steel an sechs Schrauben pro Seite gestimmt wird. Die Minitrommel hat als Bonus noch eine am Kessel verschraubte Halterung inkl. beigelegter Memory Clamp, so lässt sie sich in allen möglichen Positionen im Setup integrieren. Alle Trommeln haben recht leichte, 1,6 Millimeter starke, dreifach geflanschte Reifen. Die gut gefetteten Stimmschrauben laufen bei allen vier Trommeln rund (fast zu rund) in den flexiblen Gewindehülsen.

Bei der Abhebung und den Spannböckchen gibt es Unterschiede

Bei der 14“ x 3,5“ MPX Piccolo hat man sich aufgrund der Kesseltiefe für Doppelböckchen entschieden, alle anderen Trommeln haben Einzelböckchen. Ebenfalls gibt es bei den Snareteppichen Unterschiede zu vermelden: Die beiden Hauptsnare-Modelle in 14“ x 5,5“ und 14“ x 6,5“ haben einen 20-spiraligen Teppich aus Stahl montiert, bei der 10“-Snare und beim 14“ x 3,5“-Modell sind es jeweils nur 16 Spiralen. Außerdem fällt auf, dass der Piccolo-Teppich nicht so präzise gefertigt ist und obendrein von Plastikbändern (statt Nylon wie bei den anderen Modellen) gehalten wird. 

Auch bei der Teppichabhebung gibt es Unterschiede. Die beiden Hauptsnares und die 10“ Popcorn haben eine vereinfachte Version des BP-Modells montiert. Die Abhebung lässt sich seitlich wegklappen und die Einstellung der Teppichspannung erfolgt einseitig am Einstellrad über dem Hebel. Bei der Piccolo-Variante wird die Abhebung dagegen beim Anspannen seitlich eingerastet.

Throw-Off
Fotostrecke: 3 Bilder Hier seht ihr die Teppichabhebung des Piccolo-Modells, …

PRAXIS

Mit den vier Mapex MPX Steel Snares lassen sich recht leicht stereotypische Stahlsounds erzielen

Los geht’s im Soundcheck mit den beiden Hauptsnares in 14“ x 6,5“ und 14“ x 5,5“. Die beiden Trommeln brauchen aufgrund der Achterteilung einige Umdrehungen am Stimmschlüssel, um in höhere Lagen zu kommen, auch fällt der Grundton beider Modelle recht tief aus. Die Teppichansprache ist fein und artikuliert, nur bei Rimshots fehlt mir etwas der Biss, auch Rimclicks klingen mit den leichten Reifen etwas verhalten.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Seht hier unser Video zum Testbericht:

Stimmstabilität ist besonders beim 6,5er-Modell ein Thema

Das 6,5er-Modell hat bei Rimshots mit der Stimmstabilität starke Probleme, hier behelfe ich mir mit vier Lug Locks von Gibraltar, die ich auf den unteren Stimmschrauben anbringe. Beim 14“ x 6,5“ Modell habe ich im Video zusätzlich noch den oberen Spannreifen getauscht und ein Markenfell von Aquarian aufgezogen. Da wird aus der vorher eher zahmen und weich klingenden Stahlsnare mit einem Schlag ein echtes Backbeat-Monster, das richtig bissig klingt! Hier lässt Mapex also ziemlich viel Klangpotential bei der Erstausstattung der Trommeln liegen. Ob als bewusste Abgrenzung oder nicht, nach dem Wechsel dieser zwei Bauteile steht die Trommel der wesentlich teureren Cyrus für meinen Geschmack in nichts nach.

Audio Samples
0:00
14×6,5 – mittlere Stimmung 14×6,5 – hohe Stimmung 14×6,5 – mit Markenfell und Single Flanged Hoop 14×5,5 – mittlere Stimmung 14×5,5 – hohe Stimmung 14×5,5 – tief, mit Minimuff
Mapex MPX Steel 14x5,5 Snare
Fotostrecke: 4 Bilder Flexible einsetzbare Mainsnare-Sounds bieten die Modelle in 14“ x 5,5“ …

Die 10“ x 5,5“ MPX Stahlsnare begeistert mit funky Sounds

Schon die wesentlich teurere Black Panther „Wasp” hat mir viel Spaß gemacht, allerdings klingt die MPX Steel aufgrund der Spannreifen etwas zahmer, kann aber besonders im Feld der elektronischen und Drum`n`Bass-artigen Sounds voll überzeugen. Der Stimmumfang ist erstaunlich hoch, und auch für kleine, Timbale-artige Fill-ins ist sie toll zu gebrauchen. Bei unserem Modell klapperte im Test der untere Teil der Teppichabhebung im abgespannten Zustand etwas gegen den Resonanzreifen, dieses Problem hatten die beiden Hauptsnares allerdings nicht. 

Audio Samples
0:00
14×3,5 – tief, mit Backbeat Tambourine 14×3,5 – mittlere Stimmung 14×3,5 – hohe Stimmung 10×5,5 – sehr hohe Stimmung 10×5,5 – mittelhohe Stimmung 10×5,5 – tief, mit Minimuff

Die Piccolo klingt eher speziell und bleibt auch technisch im Vergleich zurück

Nicht so überzeugend finde ich das Piccolo-Modell, das zum einen technische Probleme hat, indem der Teppich beim Spielen mit abgespannter Abhebung von unten gegen des Fell schlägt. Auch ist die Teppichansprache wesentlich grober und bei hochgestimmten, funky Sounds – die ja gemeinhin eines der Steckenpferde dieser Bauart sind – fehlt mir der Biss. Ich finde sie nur für kreative, gedämpfte Lo-Fi Sounds ganz interessant. Trotzdem erschließt sich mir nicht, warum sie genau so teuer wie die anderen beiden 14-Zöller ist. 

FAZIT

Wer sparen muss oder will, kann mit den Mapex MPX Snares aus Stahl auf jeden Fall eine Menge Sound zum recht kleinen Preis bekommen. Besonders überzeugend waren die 14“ x 5,5“ und 14“ x 6,5“ Modelle. Hier lassen sich stereotypische Stahlsounds ohne viel Aufwand erreichen. Im Test und unserem Video wurde aber auch klar, dass mit der Werksbefellung und vor allem den leichten Spannreifen bei den 14“-Modellen einiges an Potential liegen bleibt. Hier sollte man dann gegebenenfalls aufrüsten. Auch war Stimmstabilität beim 14“ x 6,5“-Modell beim Spiel von Rimshots ein Thema. 

Mit der 10“ MPX Steel bekommt man eine günstige Alternative zur wesentlich teureren Black Panther „Wasp“. Die kleine Popcorn-Snare klingt bissig, hat einen erstaunlich hohen Stimmumfang und lässt sich mit der Halterung leicht im Setup unterbringen. 

Die Piccolo-Variante in 14“ x 3,5“ aus unserem Test hat mit Nebengeräuschen bei abgespanntem Snareteppich zu kämpfen. Auch ist dieser nicht gut verarbeitet. Insgesamt fehlt ihr im Vergleich zu anderen Modellen dieser Bauart der Biss und Cut. So erreicht sie im Gesamtergebnis nur 3 Sterne, während die anderen drei Modelle – auch wegen des günstigen Anschaffungspreises – 4 bzw. 4,5 Sterne (10“ Modell) bekommen. 

Licht und Schatten: Die MPX Steel Snares können nicht in allen Varianten überzeugen, aber besonders die beiden Hauptsnares und insbesondere das 10“ Pocorn-Modell sind einen Spieltest wert.
Licht und Schatten: Die MPX Steel Snares können nicht in allen Varianten überzeugen, aber besonders die beiden Hauptsnares und insbesondere das 10“ Pocorn-Modell sind einen Spieltest wert.
  • Hersteller: Mapex
  • Herkunftsland: China
  • Serie: MPX
  • Kessel: 1,0 Millimeter Stahl, ohne mittlere Sicke, verschweißt
  • Felle: Remo UX
  • Besonderheit: verschraubte Halterung bei 10“-Snare
  • Zubehör: Stimmschlüssel,
  • Memory Clamp für Halterung bei 10“-Modell
  • Preise: (Verkaufspreise Mai 2023)
  • MPX Steel 14“ x 6,5“ € 159,-
  • MPX Steel 14“ x 5,5“ € 159,-
  • MPX Steel 14“ x 3,5“ € 159,-
  • MPX Steel 10“ x 5,5“ € 139,-
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • feine Ansprache bei den 14×5,5er- und 6,5er-Modellen
  • funky Sounds der 10“-Snare
  • alle Modelle leicht stimmbar
  • recht günstige Anschaffungspreise
Contra
  • leichte Spannreifen lassen Potential liegen
  • Teppich des Piccolo-Modells mangelhaft & Nebengeräusche bei abgespanntem Teppich
Artikelbild
Mapex MPX Steel Snares Test
Für 139,00€ bei

Herstellerseite: http://mapexdrums.com/de

Hot or Not
?
Licht und Schatten: Die MPX Steel Snares können nicht in allen Varianten überzeugen, aber besonders die beiden Hauptsnares und insbesondere das 10“ Pocorn-Modell sind einen Spieltest wert.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Knecht ruprecht

Knecht ruprecht sagt:

#1 - 06.08.2024 um 07:08 Uhr

0
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Alesis | Strata Core | Sound Demo & Review
  • DrumCraft | Concert Snares | Sound Demo & Review
  • Meinl | Byzance Extra Hammered Cymbals 2025 | Sound Demo