Mapex Saturn IV MH Exotic 529 Drumset

Praxis

Qualität, die man riecht …
Mit dem Wort Neuwagengeruch kann jeder etwas anfangen. Neudrumsgeruch muss sich als Begriff erst etablieren, ist aber deswegen nicht weniger schön. Aus den Kartons meines werksneuen Testsets duftet es nach Lack und Kleister. Ein erster Blick auf die Kessel lässt keinen Zweifel daran, dass hier ordentlich gearbeitet wurde. Die Fellauflagekante liegt auf der äußeren Kessellage mit der üblichen 45°-Gratung nach innen und kleinem Gegenschnitt in die dünne Dekorlage hinein. Die schräg verlaufenden Nähte zwischen den einzelnen Holzschichten sind sowohl auf der Innen-, als auch auf der Außenseite des Kessels zu sehen und absolut sauber verbunden. Auch das Finish der Trommeln ist tipptopp. Bei der durchweg guten Qualität der Lackierungen von Trommeln heutzutage unterschätzt man leicht, welcher Aufwand eigentlich dahinter steckt. Wie aufwändig die Herstellung von Kesselhardware ist, kann ich nicht einschätzen, aber letztere ist ebenfalls sehr gut gelungen. Abgesehen von den Powerhoops kommen tatsächlich alle Anbauteile auch bei den Black Panther Sets zum Einsatz und machen einen professionellen Eindruck. Jetzt ist also hinreichend geklärt, wie hochwertig die Trommeln der neuen Saturn Generation verarbeitet sind.
… und hört!
Mit dem altbekannten Sprichwort “Erst wer klingt, hat recht” im Kopf mache ich mich jetzt auf ins Studio. Der erste Klangeindruck ist spitzenmäßig. Ich lasse alle Trommeln, inklusive Bassdrum, ohne Dämpfung und fange mit einer mittelhohen Stimmung an. Die Toms reagieren hier blitzschnell auf alle Spieldynamiken. Der Ton ist rund und kräftig mit klarem, aber ausgewogenem Attack. Durch die mitgelieferten Emperor Clear Felle klingen die Toms eher fett und modern als jazzig. Das unverzichtbare Schäufelchen Schmutz im Sound ist zum Glück ebenfalls dabei. Das gilt auch für die Bass Drum. Hier ist ein klares Powerstroke 3 aufgezogen. Trotz geschlossenen Frontfells und völlig ohne Dämpfung klingt sie nicht verwaschen und dröhnt auch nicht bis in alle Ewigkeit, sondern liefert einen eindeutigen Impuls.

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Mittelhohe Stimmung, Slow Latin Groove Mittelhohe Stimmung, Straight Groove Mittelhohe Stimmung, Tomgroove Mittelhohe Stimmung, Toms und Snare

Draufhauen wie ein Mann
Als nächstes lockere ich die Stimmschrauben und bin wirklich begeistert, wie tief sich mein Testset stimmen lässt. Das komplette Set entwickelt dabei so eine Wucht, dass ich mich beim Draufhauen fühle wie ein echter Mann. Auch in diesem Tuning reagieren die Trommeln sehr sensibel auf jeden Schlag und setzen das Gespielte hervorragend um. Etwas störend fallen mir, besonders in der tiefen Stimmung, die “Gummiball”-Geräusche von Bassdrum und Standtom auf. Diese sind auch in den Audiobeispielen deutlich zu hören. Es gibt jedoch begründete Hoffnung, dass sich mit fortschreitender Durchtrocknung der Hölzer und ordentlicher Einspielung der Trommeln auch die Störgeräusche reduzieren.

Audio Samples
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Tiefe Stimmung, Tomgeballer Tiefe Stimmung, Toms und Bassdrum

Die Fellobertöne aller Trommeln des Sets sind sehr kontrolliert, weshalb eine Dämpfung nicht wirklich notwendig, aber deshalb nicht weniger interessant ist. Zuerst kommt ein Loch ins Frontfell der Bassdrum, ein kleines Deckchen in den Kessel, dann werden die Resonanzfelle der Toms gedämpft. Diese Maßnahmen räumen den Setsound wunderbar auf und bringen ihn noch mehr in Richtung moderner Pop/Rock-Produktionen.

Audio Samples
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Tiefe Stimmung gedämpft, Straight Groove Tiefe Stimmung gedämpft, Vier oben – zwei unten

Beispielhafte Flexibilität, nur die Snare schwächelt
Auch die Interaktion der Trommeln gefällt mir sehr gut. Die Art, wie die Bassdrum oder Snare die Toms anregen, ergibt wunderbare Mischsounds. Aus Neugier habe ich mal ein Fiberskyn Ambassador auf das Standtom gezogen. Auch dies funktioniert sehr gut. Dieses Fell produziert wenig Obertöne und lässt den Ton des Kessels gut zum Vorschein kommen. Das Saturn IV scheint, zusätzlich zur leichten Stimmbarkeit, also auch recht wandelbar zu sein. Die Snare begeistert mich nicht so sehr wie der Rest des Sets. Seltsamerweise fehlt meiner Testtrommel der Punch und die Durchsetzungskraft, durch die sich die anderen Trommeln auszeichnen. Auch muss ich bei ihr länger an den Schrauben drehen, um zu guten Stimmungen zu kommen und selbst dann klingt sie nicht so konturiert wie die Toms und die Bassdrum. Ihre Stärke sehe ich in jazzigen oder leiseren akustischen Zusammenhängen.

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