Praxis
Das Set in mittlerer Stimmung …
Zunächst teste ich das Set in einem mittleren Tuning. Die Toms bilden durch die gleichmäßigen Größenabstufungen eine homogene Reihe und klingen tonal insgesamt gut definiert. Die Klangfülle ist natürlich nicht mit höherwertigen Drums zu vergleichen, aber mit dem Sound kann man durchaus arbeiten. Gleiches gilt für die Bass Drum, die, obwohl sie keinen ausgeprägten Punch entwickelt, doch ein solides Fundament liefert. Bei der Snare Drum sollte man darauf achten, die Felle fest genug anzuspannen, um eine einigermaßen sensible Ansprache des Snare-Teppichs zu gewährleisten. Es fehlen gegenüber einem „amtlichen“ Instrument natürlich die seidigen Höhen, die selbst leiseste Anschläge fein und transparent klingen lassen, aber man kann der Trommel, auch ohne jegliche Dämpfung, immerhin passable Klänge entlocken. Durch den Holzkessel klingt sie nicht so brillant wie eine Metall-Snare, entwickelt aber auf der anderen Seite auch nicht die typische unangenehme Schärfe der billigen Stahlkessel.
… und etwas höher gestimmt
Bereits in einer etwas höheren Stimmung verlieren die Toms hörbar an Volumen, was aber nicht verwunderlich ist, denn preisgünstige Hölzer haben bekanntlich die Eigenschaft, nur in einem begrenzten Stimmbereich ihr volles Klangpotenzial zu entwickeln. Bei der Snare Drum wirkt sich der Ausflug in höhere Gefilde aber durchaus positiv aus, indem er der Trommel noch etwas mehr helle Klanganteile beschert, was sich in einem knalligeren Sound äußert.
So klingt es nach einem Fellwechsel
Da die chinesischen Remo Felle bekanntlich dünner als die amerikanischen Pendants ausfallen und meist auch klanglich nicht dasselbe Niveau erreichen, tausche ich das Snare-Fell gegen ein weiß beschichtetes Emperor und das Bassdrum-Fell gegen ein durchsichtiges Powerstroke 3, beide Remo Made in USA. Während der Vorteil sich bei der Bass Drum nur marginal äußert – was auf eine gute Qualität des Werksfells hinweist –, ist der Unterschied auf der Snare Drum deutlicher zu hören. Während die Trommel mit dem chinesischen Fell leicht verwaschen klang, kommen die einzelnen Schläge mit der US-Variante sauberer und klarer artikuliert zum Vorschein. Dadurch ergibt sich ein „aufgeräumteres“ Klangbild. Auf den Toms bringt ein Fellwechsel keine spürbar besseren Resultate, was auf das begrenzte Potenzial der Kessel schließen lässt.
Für dich ausgesucht
Die Becken halten stärkerer Beanspruchung nicht stand
Ein Schwachpunkt bei den Komplett-Drumsets der unteren Preisklasse sind oftmals die Becken, und auch beim Tornado Set bilden sie definitiv das schwächste Glied der Kette. Zunächst einmal sind sie so dünn gehalten, dass sie bereits nach einigen Stunden intensiven Spielens erste Dellen an den Rändern zeigen. Hinzu kommt, dass auch der sehr matte Klang auf die Dauer keine Freude bereitet. Zudem wäre ein 18 Zoll großes Crash Becken die bessere Wahl gewesen, da man ein solches auch als halbwegs funktionierendes Ride einsetzen könnte. Das kann das im Set enthaltene 16er Modell nicht leisten. Meine Empfehlung lautet, die Becken so lange zu spielen, bis sie das Zeitliche segnen und dann in ein besseres Set zu investieren.