Mapex Tornado Studio FJ Schlagzeug Test

Praxis

Los geht’s im Testlauf mit dem reinen Shellset. Es dauert eine kleine Weile, bis ich alle Trommeln und Stative aus den einzelnen Kartons befreit und zusammengesteckt habe. Zum Glück gibt es eine bebilderte Aufbauanleitung auf englisch, gerade für die Montage des verkehrt herum montierten Bassdrumpedals könnte sie hilfreich sein. Ansonsten kann ich absoluten Einsteigern unseren Video-Workshop zum Thema Setaufbau ans Herz legen. 
Die Inlays der Spannböckchen neigen bei einigen Trommeln dazu, sich in den Böckchen zu verkanten, sofern man mit dem Stimmschlüssel etwas mehr Druck beim Hereindrehen der Schrauben ausübt. Mit etwas Geschick ploppen sie anschließend wieder hervor. Auf jeden Fall sollte man alle Stimmschrauben immer vorsichtig und vor allem gleichmäßig anziehen.

Die Felle an Snare und Toms fallen recht dünn aus, entsprechend pappig (Snare) und etwas glasig klingen die Toms. Bereits nach kurzer Zeit finden sich eine ganze Menge kleiner Dellen in den Tomfellen. In die Bassdrum lege ich beim Zusammenbau direkt eine kleine Decke zwischen die Felle, das konkretisiert den Anschlag und dämpft den Nachklang. So klingt die Bassdrum deutlich präziser. Die Tomhalter neigen sich nach einer Weile gern etwas herunter, hier hilft festeres Anziehen. Ansonsten steht das Set gut da, klingt auch erstaunlich ansprechend, letzteres gilt vor allem für die Sounds von Bassdrum und den drei Toms. Die Snare kann aufgrund des rappeligen Teppichs und vor allem wegen des dünnen Schlagfells nicht wirklich mithalten. Etwas schade finde ich, dass die Feder des Bassdrumpedals so wenig Eigenspannung hat. Komplexere Figuren und präzises Timing werden so zur Herausforderung. 

Klangliche Schwachstelle des Tornados sind die dünnen Remo UC Felle auf Snare und Toms.
Klangliche Schwachstelle des Tornados sind die dünnen Remo UC Felle auf Snare und Toms.
Audio Samples
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Tiefe Stimmung, Einzelsounds Tiefe Stimmung, Groove

Im zweiten Durchlauf ergänze ich das Set um den Paiste 201 Beckensatz und das zweite Beckenstativ aus dem Bundle, somit wird es zum kompletten Schlagzeug. Das klingt dann so:

Audio Samples
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Paiste 201 Becken, solo Groove mit 201 Becken

Für den dritten Testlauf erlaube ich mir, sämtliche Schlagfelle von Snare und Toms durch Markenfelle zu ersetzen. Auf der Snare ist ein Aquarian Modern Vintage Medium aufgezogen, die Toms bekommen die klassischen weißen Ambassador Coated spendiert. Die Bassdrum hat jetzt ein vorgedämpftes Resonanzfell (Remo Fiberskyn) mit einem kleinen Loch. Mit den Fellen profitiert das Set ungemein, die Snare wird wesentlich artikulierter und präsenter, auch die Toms klingen satter und griffiger. Die kleine Bassdrum ist kein Bassmonster, sie klingt aber stimmig und rund. Hieran lässt sich aber auch gut erkennen, dass man mit einem Aufpreis von etwa 60 Euro für ein Set Remo Ambassasor Markenfelle die drei Toms und die Snare klanglich auf ein wesentlich höheres Level hieven kann. Die Bassdrum würde auch geschlossen – oder mit einem kleinen Loch im Reso –, aber in jedem Fall mit etwas Dämpfung zwischen den Fellen funktionieren. Als Beckensatz habe ich für die folgenden Sounds ein paar professionelle Modelle aus meinem Fundus ausgewählt. 

Audio Samples
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Soundcheck mit Markenfellen und professionellen Becken Groove mit Markenfellen und professionellen Becken

Wie ihr hören könnt, klingt das Set jetzt um Längen besser. Letzten Endes bleiben aber die kleinen Wehwehchen an der Hardware, die auf lange Sicht auf Verschleiß hindeuten und bei regelmäßiger Beanspruchung einen kostspieligen Austausch einzelner Komponenten nach sich ziehen können. Solche Probleme gibt es zum Beispiel mit der von Haus aus besseren Hardware und dem Bassdrumpedal eines Pearl Export nicht. 

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