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Marantz PMD-326C Test

Praxis

Zuerst widme ich mich der Kernkompetenz des Players, der CD-Wiedergabe. Audio-CDs werden innerhalb von fünf Sekunden eingelesen und sind somit sehr zügig spielbereit. Etwas schade finde ich, dass es nicht einen einzigen Cue-Punkt gibt. Eine perfekt getimte Einspielung ist also mit diesem Player nur dann im Bereich des Möglichen, wenn direkt auf dem ersten Frame der gewünschte Startzeitpunkt liegt. Das ist in der Praxis nur nicht immer der Fall. Ob das in dieser Preisklasse schon zum Gerätestandard zählt, bezweifle ich allerdings stark, weshalb ich in dieser Hinsicht mit dem Testprobanden nicht zu hart ins Gericht gehen wollen würde. Was allerdings Consumer CD-Player für weniger als 100 Euro fast immer bieten, ist ein Programm Play Mode. Das hat unser Kandidat aber nicht in petto, sehr zu meinem Leidwesen und abschlägig wirkend auf sein Punktekonto. Schade finde ich zudem, dass das LC-Display keinen CD-Text anzeigt, sprich Künstler/Album/Track – zumindest nicht bei meinen drei Audio-CDs, die ich ausprobiert habe.
Dadurch dass die Produktentwickler sich zur Aufgabe gemacht haben, sämtliche Funktionen inklusive der Zehnertastatur auf einer Höheneinheit unterzubringen, sind die Buttons allesamt etwas klein geraten. Das wäre in meinen Augen noch durchaus zu verkraften, hinzukommt aber, dass keiner der Taster hinterleuchtet ist, was der Treffsicherheit, insbesondere dann, wenn es schnell gehen muss, nicht förderlich ist. Es muss also auf jeden Fall eine Schwanenhalslampe ins Rack, am besten direkt über den PMD-326C.

Marantz-PMD326C-HandsOn1

Bei der nächsten Disziplin, dem Funktionalitätstest des USB-Ports, erwartet mich dann der nächste kleine Wermutstropfen. Kein WAV-Support. MP3-Files werden erkannt und auch abgespielt, WAV-Files mit den geforderten 16 Bit und 44,1 kHz hingegen werden ignoriert. Ein erneuter Blick in die Bedienungsanleitung macht klug. By the way: Firmware-Updates sind hier wohl nicht vorgesehen; die Wiedergabe von WAV-Files aber auch nicht! Auf der Homepage von Marantz Professional aber schon (siehe hier). Was nun?
Zwar werden wohl keine WAV-Files unterstützt, dafür läuft aber die Anzeige der ID3-Tags (im Gegensatz zum CD-Text) als Laufschrift von rechts nach links durch die obere Zeile des LC-Displays, das mit dieser Aufgabe offensichtlich ein wenig überfordert ist. Die Buchstaben hopsen schon sehr ab-ge-hackt durch die Zeile. Gar so eckig, dass man es fast nicht mehr lesen kann. Hinzu kommt die schnell einhergehende Kontrastschwäche bei zunehmend schräger Sicht auf die Anzeige (siehe Foto).

Wie man hier auf dem Bild schon recht gut erahnen kann, ist das Display nicht unproblematisch
Wie man hier auf dem Bild schon recht gut erahnen kann, ist das Display nicht unproblematisch

Sound

Was den Klang angeht, kann der Player von Marantz Professional einige Punkte gutmachen. So wie auch die Consumer CD-Player von Marantz zeichnet sich der Sound des PMD-326C durch Homogenität, Transparenz in allen Frequenzbereichen und somit gute Räumlichkeit, Detailreichtum ohne aufkommende Härten und eine große Dynamik aus. Manch einer würde den Marantz-Sound als besonders plastisch bezeichnen wollen, was ich so auch unterschreiben würde. Ich empfand die Marantz-Player (ich hatte selbst zwei bisher) immer recht warm und dennoch konturiert in den Mitten und im Bass, was sich auch hier durchaus im Klangbild des PMD-326C wiederfinden lässt. Als Anschauungsbeispiel folgt eine hoch aufgelöst aufgezeichnete Ausspielung einer MP3-Datei sowie das Original für einen Direktvergleich.

Audio Samples
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Playout DAC PMD360C Hörbeispiel Original
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