Markbass Compressore Test

Sound / Praxis

Bei der ersten „Probefahrt“ mit dem Compressore fiel mir negativ auf, dass es keinerlei Anhaltspunkt dafür gibt, welchen Wert ich gerade einstelle, weder eine Beschriftung der Potis noch ein Display, welches mir Rückmeldung geben könnte. Natürlich sollte man seinen Sound mit den Ohren und nicht mit den Augen einstellen, aber gerade bei Parametern wie Ratio, Attack und Release würde ich schon gerne wissen, um welche Werte es sich ungefähr handelt. Ich zumindest bin es von Hardware-Kompressoren und Plug-Ins so gewohnt und auch der Einsteiger hätte es bei einem etwas heiklen Effekt wie dem Kompressor leichter, von einer für Bass bewährten Grundeinstellung ausgehend seinen Sound zu finden.

Markbass_Compressore_13FIN

Äußerst positiv ist das Nebengeräuschverhalten des Compressore. Selbst bei starken Kompressionen sind kaum störende Geräusche zu vernehmen, das ist für ein Röhrengerät durchaus bemerkenswert. Vielleicht ist der Sound für manchen sogar etwas zu clean. Auch ich hätte zugegebenermaßen etwas mehr Soundfärbung von der Röhre erwartet. Die Mitten klingen zwar sehr warm und die Höhen samtig und geschmeidig, aber dennoch bleibt der Sound bei sämtlichen praxistauglichen Einstellungen sehr artikuliert und sauber. Auch der Tiefbassbereich bleibt definiert und klingt nicht beschnitten. Nur mit extremen Settings kann man den italienischen Sqeezer etwas aus der Fassung bringen, sodass der Sound leicht matschig wird. Mein Eindruck ist, dass der „Compressore“ trotz Röhrenkompression eher wie ein moderner, universeller Kompressor ohne wesentliche Soundfärbung agiert. Diesen Job erledigt er allerdings großartig, sowohl im Live-Betrieb, als auch, aufgrund seines hervorragenden Nebengeräuschverhaltens, im Studio.

Im ersten Audio-Beispiel arbeitet der Compressore mit einer relativ milden, praxisbezogenen Kompression. Für das zweite Beispiel habe ich die drastischste Einstellung gewählt, die möglich ist. So könnt ihr deutlich hören, wie der Kompressor pumpt.

Audio Samples
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Compressore 1 Compressore 2
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Profilbild von Fabian

Fabian sagt:

#1 - 30.08.2017 um 21:10 Uhr

0

"Attack bestimmt, wie viel Zeit
vergeht, bis die Kompression einsetzt, mit Release wiederum regelt man
die Länge, oder besser gesagt, die Abschwelldauer der Kompression. So
kann zum Beispiel mit einer langen Attackzeit der Anschlag eines Tons in
seiner vollen Dynamik erhalten, und das Sustain mit einer langen
Release-Zeit verlängert werden. Der Volume-Regler rechts außen dient zur
Mischung des trockenen mit dem komprimierten Signal"
- Das steht doch in einigem Widerspruch zu dem was Kompressoren sonst so tun, bzw. was im Block Diagramm des Manuals abgebildet ist. Die Klangbeispiele die ich kenne hören sich auch nichtso an, als wären die Aussagen richtig.

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