Marcus Miller zählt ohne Frage zu den populärsten Bassisten unserer Zeit. Somit ist es kein Wunder, dass Markbass alles daran gesetzt hat, den Ausnahmebassisten als Endorser zu gewinnen. Der Coup gelang im Jahre 2017 – Marcus Miller verkündete im selben Jahr auf der NAMM Show in Anaheim, dass er zukünftig mit Markbass an einer neuen Signature-Serie arbeiten werde. Ein Jahr später stellte der italienische Hersteller bereits das komplette Marcus Miller Signature-Lineup vor: Erhältlich sind Basstops in vier Leistungsklassen von 250-1000 Watt, vier verschiedene Basscombos mit Zehnzöllern, sowie schließlich zwei Boxen: eine 2x10er und eine 4x10er (jeweils mit Tweeter). Für diesen Test haben wir uns aus der neuen Marcus Miller Signature-Serie die kleinere der beiden Boxen ausgesucht. Damit sie standesgemäß befeuert wird, hat uns der deutsche Markbass-Vertrieb gleich noch die 250-Watt-Version des Little-Marcus-Tops mit in den Karton gesteckt. Beide Komponenten ergänzen sich zu einem kompakten und leicht zu transportierenden Bass-Rig, das einen professionellen Sound liefert und genügend Leistung für Proben und kleinere Gigs bereitstellt!
Details
Little Marcus 250
Die vier Little-Marcus-Topteile sind völlig identisch aufgebaut und besitzen allesamt die gleichen Features. Der einzige Unterschied besteht in ihrer Ausgangsleistung (250 Watt, 500 Watt, 800 Watt, 1000 Watt). Die 500-Watt-Version haben wir bereits kurz nach Markteinführung getestet – wer sich für die genauen Details der Miller-Tops interessiert, kann sich anhand dieses Tests informieren.
An dieser Stelle werde ich deshalb nur noch einmal die Features zusammenfassen, welche den Little Marcus Head vom “normalen” Markbass Little Mark III unterscheiden: Marcus Miller wollte im Vergleich zum Standard-Markbass-Sound, wie er es selber ausdrückt, “more booty”. Der Signature-Head besitzt deshalb per se einen fetteren Grundsound als die anderen Markbass-Heads.
Komplett überarbeitet und an die Bedürfnisse des Meisters angepasst wurden zudem sämtliche Klangwerkzeuge: Der Little Marcus Equalizer kommt mit einem fünften Band für die ultratiefen Bässe daher, und die anderen vier Einsatzfrequenzen hat Markbass auf Marcus Millers Geschmack getrimmt.
Auch die Markbass-typischen EQ-Tools “VLE” und “VPF” wurden modifiziert: VLE heißt bei den Signature-Amps “Old School” (etwas nach unten erweiterte Bandbreite: 20kHz-200Hz), und der VPF-Filter (Mitten-Scoop bei 380 Hz) musste der Bezeichnung “Millerizer” (Höhenboost 5-12 kHz Bandpass) weichen.
Für dich ausgesucht
Marcus Miller wollte für die EQs darüber hinaus eine Fernsteuerungsmöglichkeit per Fußschalter (Klinke auf der Rückseite) und einen Mute-Button auf der Front zum Stummschalten der Ausgänge.
Alles in allem ist dies also ein tolles Topteil – schade finde ich nur, dass das Topteil weder einen Kopfhörer-, noch einen Mp3-PlayerAnschluss aufweist!
Marcus Miller 102 Cab
Bekanntermaßen bearbeitet Marcus Miller seinen Bässe gerne mit dem Daumen und bevorzugt deshalb die schnelle Ansprache von 10-Zoll-Lautsprechern – logisch also, dass auch seine Signature-Boxen damit bestückt sind. Die kleinere 2x10er besitzt eine Impedanz von 8 Ohm und eignet sich gleichermaßen als kompakte Einzellösung für kleinere Anlässe, oder als Teil eines modularen Systems mit mehreren Boxen.
Das markanteste Merkmal der Marcus Miller 102 ist ihr Bassreflex-Gehäuse im Wedge-Format. Die Box kann also nach hinten gekippt (wie ein Bühnen-Monitor) aufgestellt werden, damit der Sound direkt in Richtung des Spielers abstrahlt. Ein ganz normaler vertikaler Aufbau ist aber genauso möglich, falls man die Box in einem Stack verwenden oder erhöht aufstellen will.
Wichtig ist für die meisten Bassisten heutzutage, dass ihr Equipment leicht zu transportieren ist. Und hier kann die Marcus Miller 102 Cab natürlich entspannt punkten: Mit Abmessungen von 59,3 x 48,1 x 58,8 cm und einem Gewicht von etwas über 18 kg zählt sie zwar nicht zu den kompaktesten und leichtesten 2x10er-Boxen am Markt, dank der zwei großen Schalengriffen an den Seiten ist der Transport aber wirklich überhaupt kein Problem.
Ansonsten macht die Box Markbass-typisch einen professionellen und strapazierfähigen Eindruck. Das Gehäuse ist mit einem schwarzen filzartigen Teppich überzogen, an den Ecken sitzen große Plastikkappen, und an die abgeschrägte Fläche wurden dicke Gummifüße geschraubt, damit die Box in der Monitor-Position einen rutschsicheren Stand hat. Hinter einem stabilen Metallgrill lauern die beiden 10-Zoll-Lautsprecher und ein 1″ Voice Coil Tweeter, der für die Höhenwiedergabe zuständig ist. Bei den Marcus Miller Signature-Boxen kommen übrigens die gleichen Neodym-Lautsprecher wie bei den anderen Markbass-Boxen zum Einsatz, nur der laut Markbass sehr fokussiert klingende Tweeter wurde neu entwickelt. Auf der Rückseite der Box finden wir schließlich ein Panel mit zwei Speakon-Buchsen und die Öffnungen der beiden Bassreflex-Kanäle.