Markbass Little Mark III Test

Praxis

Der Lüfter auf der Rückseite arbeitet permanent und ist auch hörbar, aber bei Proben oder Gigs keinesfalls störend. Ich habe den Amp mit verschiedenen Boxen von 1×10“ über 2×12“ bis zu 4×10“ der Epifani UL-Serie getestet, wobei der kleine Italiener seine volle Leistung von 500 Watt natürlich erst bei einer Impedanz von 4 Ohm an die Luft setzt. Die Lautstärke, die der Amp dann produziert, ist allerdings erstaunlich. Auch bei sehr hohen Pegeln konnte ich keine Komprimierung oder einen Einbruch der tiefen Frequenzen wahrnehmen, wie das schon mal bei schwachbrüstigen Amps der Fall ist. Hier scheint der neue Bi-Band-Limiter saubere Arbeit zu verrichten. Der Grundsound ohne EQ-Veränderungen ist sehr transparent und auch im komplexen Mix absolut durchsetzungskräftig, was ich nicht zuletzt dem speziellen Mitten-Voicing des Amps zuschreibe.

Audio Samples
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Flat VLE VPF

Ich finde den linearen Sound sogar so gut, dass ich den EQ in den meisten Situationen überhaupt nicht zum Anpassen des Sounds benutzen musste. Zum Einsatz kam lediglich das VPF, um die Mitten ein wenig abzusenken. Man sollte mit diesem Regler allerdings vorsichtig umgehen, sonst verliert der Sound schnell an Kontur. Mehr als 9 oder 10 Uhr war nie notwendig. Wie schon weiter oben erwähnt, sind die Einsatzfrequenzen der vier EQ-Regler sehr gut gewählt, falls man den Sound dann doch mal „verschrauben“ will. Manch einer wird sich eventuell die Tiefmitten etwas niedriger (bei ca. 250Hz) wünschen, um mittenscheuen Boxen eine Dosis Punch zu verabreichen. Mit den Epifani-Boxen und insbesondere der 4×10“ (4 Ohm) gibt’s dieses Problem allerdings nicht. Ganz im Gegenteil, der LMIII drückt und verhält sich ungeheuer dynamisch.

Es ist schwer zu beschreiben, aber irgendwie fühlt sich mit dem Markbass alles schneller und direkter an als mit den meisten anderen Amps, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde. Vermutlich ist auch hierfür die spezielle Mitten-Auslegung verantwortlich. Ich hatte in keiner Situation ein Problem, einen ausgewogenen, transparenten und dennoch punchigen Sound zu produzieren. Der VLE kam bei mir nie zum Einsatz, ich kann mir allerdings vorstellen, dass der eine oder andere Vintage-Bass-Freak durchaus seinen Spaß mit diesem Regler hat. Um die Wirkung des VPF und VLE zu demonstrieren, habe ich jeweils ein Beispiel aufgenommen, bei dem der betreffende Regler langsam auf und wieder zugedreht wird.

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