Der Markbass Little Mark IV besitzt enorme Power!
Der inzwischen legendäre Little Mark II 500 besaß eine analoge Endstufe mit Schaltnetzteil an Bord und war damit lauter als viele größere und stärkere Amps am Markt. Für den Nachfolger hat Markbass dann eigens eine Endstufe entwickelt, die mittlerweile in verschiedenen Leistungsklassen alle Markbass-Amps und somit auch den Markbass Little Mark IV befeuert.
In Sachen Performance gab es allerdings keine wesentliche Veränderungen – und schon gar keine Einbußen! Auch der 500 Watt starke Markbass Little Mark IV geradezu brüllend laut und liefert auch bei heftigen Pegeln noch fundamentstarke und klare Sounds. Das extrem leichte Top besitzt locker ausreichend Kraft auch für größere Gigs und ist lauter als viele Class-D-Konkurrenten sogar höherer Leistungsklasse!
Markbass verbessert zudem ständig den integrierten Bi-Band-Limiter, der die Endstufe vor Überlastung schützt und dafür sorgt, dass sich der Sound auch bei brachialen Lautstärken noch natürlich und dynamisch anfühlt. Ein Vergleich des alten Markbass Little Mark II mit dem aktuellen Little Mark IV wäre eigentlich mal richtig spannend!
Sehr transparenter Grundsound
Dasselbe gilt aber natürlich auch für die klanglichen Qualitäten: Ich habe allerdings das Gefühl, dass in dieser Hinsicht keine wirklich signifikanten Unterscheide zu Tage treten würden. Der Little Mark steht seit jeher für einen gnadenlos neutralen und transparenten Sound mit sehr ebenmäßigen Mitten – und genau den liefert auch das aktuelle Modell!
Im ersten Klangbeispiel hört ihr den Markbass Little Mark IV mit allen EQ-Features in der Neutral-Stellung. Viele Hersteller statten ihre Amps ja bekanntlich mit einem Voicing aus, mit dem man sich im Geschäft beim Anchecken direkt wohl fühlt.
Für dich ausgesucht
Bei Markbass gibt es mit neutraler EQ-Einstellung hingegen eine pfeilgerade EQ-Kurve und einen Sound, der vielleicht nicht ad hoc besondern schön ist, aber mit einem ausgezeichneten Durchsetzungsvermögen und einer hervorragenden Ortbarkeit im Bandsound punkten kann. Der Amp fühlt sich nicht zuletzt auch durch die prägnanten Mitten sehr schnell und direkt an. Hier das Klangbeispiel:
Ich sprach es eben schon an: Das „VLE“-Feature heißt jetzt „Old School“; das Ergebnis bleibt aber gleich. Im ersten Clip steht der Regler bei 50%, für die zweite Aufnahme habe ich den Regler dann komplett aufgedreht. Ein wirklich tolles Feature für Freunde von warm-runden Vintage-Sounds – der Name ist hier also zweifellos Programm und das Ergebnis kann sich hören lassen!
Markbass Little Mark IV: Ein Preset ersetzt den VPF-Regler
Zum Leidwesen sicherlich vieler User hat Markbass den VPF-Filter bei den aktuelleren Amps gestrichen. Zum Trost gibt es jetzt aber immerhin ein EQ-Preset mit einer feststehenden Smiley-EQ-Kurze. Und dieses Preset liefert einen wirklich tollen Slapsound mit wuchtigen Tiefbässen und knackigen Höhen.
Für Fingerstyle finde ich die Abstimmung im unteren Bereich allerdings eine Spur zu extrem. Mein passiver Jazz Bass klingt damit doch sehr wuchtig und wird in größeren Bandbesetzungen eventuell untergehen. Die Praxistauglichkeit hängt aber natürlich wesentlich vom verwendeten Bass, den Boxen und nicht zuletzt auch den Räumlichkeiten ab. Keine Frage, das Preset klingt cool und kann im richtigen Kontext sicherlich bestens funktionieren!
Zudem bietet der Markbass Little Mark IV ja zusätzlich einen effektiven Vierband-Equalizer, mit dem man den Sound dem eigenen Geschmack anpassen kann. In meinem ersten Klangbeispiel habe ich den Slapgroove vom Scoop-Beispiel gespielt – der Scoop-Sound wurde jetzt jedoch mithilfe des Vierband-Equalizers geformt.
Im direkten Vergleich mit dem Scoop-Beispiel besitzt der Sound in meinen Ohren mehr Substanz und Klarheit. Ich habe die Tiefmitten neutral belassen und nur die Hochmitten abgesenkt, Bass – und Höhenregler standen bei der Aufnahme auf etwa drei Uhr.
Zum Abschluss hört ihr zweimal denselben Fingerstyle-Groove mit verschiedenen Mittenanpassungen: Nummer 1 kommt mit Bass-Boost, Tiefmitten-Boost und Höhen-Boost. Für Nummer 2 habe ich die Hochmitten angehoben und die Tiefmitten leicht abgesenkt. Man kann hier sehr schön hören, wie sich der Charakter schon bei relativ dezenten Anpassungen deutlich verändert.
Sehr wirkungsvoller EQ
Der Equalizer des Bassamps liefert wirklich hervorragende Ergebnisse, die nicht nur im Wohnzimmer, sondern eben vor allem auch auf der Bühne super funktionieren. Ob die Verschiebung der Bassfrequenz von 40Hz nach 68Hz signifikante Veränderungen mit sich bringt, kann ich ohne Vergleich ehrlich gesagt nicht feststellen.
Prinzipiell würde ich die Entscheidung allerdings schon positiv bewerten – ausufernde Tiefbässe rauben die Leistung des Amps und tragen in der Regel nicht viel Positives zu einem praxisgerechten Basssound bei.
Markbass Little Mark IV – das sind die Alternativen
Features | Markbass Little Mark IV | EBS Reidmar 502 | Markbass Little Mark 58R |
---|---|---|---|
Leistung | 500W @ 4 Ohm | 500 W @ 2 Ohm | 500 W @ 4 Ohm |
Equalizer | 4-Band EQ, Old School, Scoop-Filter | 4-Band-EQ, semi-parametrische Mitten, Character-Filter | 4-Band EQ, Old School, Scoop-Filter |
Kompressor | nein | ja | nein |
Preis | 559,- Euro | 549,- Euro | 599,- Euro |
Bewertung im Test | 4,5 Punkte | 4 Punkte | 5 Punkte |
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Artur sagt:
#1 - 13.03.2023 um 20:56 Uhr
Das ist das erste Mal seit vielen, vielen Jahren, wo ich auf einem (auch noch europäischen) Produkt das nich normkonforme CE Zeichen zu sehen bekomme. Sogar chinesische Noname-Hersteller haben es gelernt. Offenbar prangt das fehlerhafte Zeichen auf allen Markbass-Produkten. Es deutet auch darauf hin, dass Markbass die Produkte nicht von unabhängigen Zertifizierungsstellen begutachten lässt, sonst würde man sie darauf hinweisen. Peinlich.