Praxis
Sound / Praxis
Der deutsche Vertrieb S.M.I.L.E. von Markbass hat mir für diesen Test nur eine Ninja 122-Box geliefert, und obwohl der kräftige Ninja-Verstärker leistungsmäßig mit dieser 8-Ohm-Box noch längst nicht sein volles Potenzial entfalten kann, zeigt sich die Kombination als überaus potentes Stack, mit dem man für die meisten Gigs bereits bestens gerüstet sein sollte! Ich habe selber jahrelang kleine und mittelgroße Gigs mit einer 2x12er-Box, die von einem 500 starken Class-D-Top befeuert wurde, bestritten und kam damit nie in Verlegenheit, zu wenig Leistung zu haben. Der Bass klang immer voll und die Lautstärke reichte in der Regel locker aus. Derartige Club-Gigs würde ich auch ohne Bedenken mit diesem Test-Stack absolvieren, denn die Performance des Ninja-Tops ist an 8 Ohm bereits sehr beachtlich! Die gefühlte Lautstärke des Amps ist deutlich höher als bei vielen anderen Class-D-Tops in dieser Leistungsklasse, was nicht zuletzt auch am mittenbetonten Grundklang der Markass-Amps im Allgemeinen liegt. Dem neuen giftgrünen Ninja wurde eben auch dieser enorm durchsetzungsstarke Grundklang eingeimpft, und die 12-Zoll-Lautsprecher der Box verstärken dieses “Voicing” noch einmal zusätzlich.
Die Box zeigt sich dabei unheimlich attackstark und reagiert blitzschnell bei perkussiven Spieltechniken, weshalb sie auch für Slapspieler durchaus eine gute Wahl ist. Mit dicken H-Saiten hat das neue Modell ebenfalls keinerlei Probleme, denn die tiefen Töne werden von der Box sehr straff und klar wiedergegeben. “Rund” und “warm” sind vielleicht nicht die ersten Attribute, die mir zum Sound der Ninja-Kombination einfallen, das super transportable Stack liefert aber insgesamt einen grundsoliden, transparenten und äußerst durchsetzungsfähigen Basssound mit einem knackigen Low-End, durchschlagenden Mitten und crispen Höhen. Und das ist eine gute Ausgangssituation für eine Menge Klangvariationen, die mithilfe der EQ-Tools des Topteils möglich werden. Ich persönlich war ja schon immer ein Fan der zwei Markbass-Filter VPF und VLE, weil sie super einfach zu bedienen sind und vorhersehbare sowie praxisrelevante Resultate liefern. Mit dem VLE-Regler lässt sich ein zu harscher Basssound blitzschnell abmildern und abrunden. Und wer mächtigere bass- und höhenbetonte Sounds für sein Slap- oder Plektrumspiel bevorzugt, dreht einfach am VPF-Regler bis zur gewünschten Klangfarbe. Weitere gezielte Klanganpassungen können beim Signature-Amp von Richard Bona sehr effektiv mit dem hervorragend funktionieren Vierband-Equalizer, den wir seit Jahren von den anderen Little Mark-Topteilen kennen, vorgenommen werden. Große Überraschungen gibt es also in Sachen Sound mit meinem Ninja-Teststack nicht, denn die kleine Bassanlage liefert letztendlich den klassischen Markbass-Sound und die gewohnte Flexibiltät mit den sehr beliebten Filtermöglichkeiten.
Der entscheidende Unterschied liegt also in der höheren Endstufenleistung des Signature-Modells im Vergleich zu den normalen Little Mark-Modellen. Der letzte Testdurchlauf findet deshalb mit einer zweiten 8-Ohm-Box statt, damit dem Ninja-Amp endlich die volle Leistung von 1000 Watt abverlangt wird. Mit meiner zusätzlich angeschlossenen 2×10-Box von Epifani klingt das Stack wegen der hinzugewonnenen Membranfläche logischerweise deutlich voluminöser und die etwas Hifi-mäßigere Abstimmung der Epifani-Box sorgt außerdem für einen etwas offeneren und luftigeren Höhenbereich. Wirklich beeindruckend ist allerdings die massive Lautstärke, die man mit dieser immer noch relativ kompakten Bassanlage erreichen kann: selbst extrem impulsstarke Signale werden von dem kräftigen Class-D-Amp klar und ohne Verzerrungen wiedergegeben. Wer es wirklich laut braucht, ist folglich mit dem Little Mark Ninja-Amp und zwei der New York 122 Ninja-Boxen bestens bedient und wird auch auf größeren Bühnen genügend Leistung für einen fundamentstarken, durchschlagenden und transparenten Basssound haben.
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Für die Audiobeispiele habe ich das Signal aus dem Line-Ausgangs des Amps mit dem Sound aus der mikrofonierten Box zu gleichen Teilen gemischt.