Markbass Little Mark Rocker 58R Test

Im Jahr 2022 stellte Markbass eine komplett neue Produktreihe mit der Bezeichnung „MB58R“ vor, die aus recyclebaren Materialien komplett in Italien gefertigt wird – Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit sind bei dieser Serie also zentrale Themen. In den letzten zwei Jahren haben Markbass ihre populärsten Topteile dann sukzessive in die neue Modellreihe überführt und mit den neuen Features ausgestattet. Mit dabei ist natürlich auch der 500 Watt starke Little Mark Rocker, der sich von den anderen Modellen durch eine integrierte Drive-Schaltung mit zwei verschiedene Drive-Typen für verzerrte Sounds auszeichnet. Wir haben uns ein Exemplar des neuen Markbass Little Mark Rocker 58R zum Test liefern lassen und sind gespannt, ob die verzerrten Sounds wirklich überzeugen können und welche Neuheiten das transportfreundliche Basstopteil sonst noch zu bieten hat.

Markbass Little Mark Rocker 58R
Der Markbass Little Mark Rocker 58R im ausgiegiben Test

Markbass Little Mark Rocker 58R – das Wichtigste in Kürze

  • cleane und verzerrte Sounds gewohnter Markbass-Qualität
  • 500 Watt an 4 Ohm
  • 2 Drive-Typen
  • 4-Band-EQ, Oldschool-Regler und Scoop-Preset
  • umweltfreundliche Verwendung recyclebarer Materialien
  • made in Italy
  • attraktiver Preis

Neues Gehäusematerial

Eine signifikante Neuerung bei der neuen „MB58R“-Serie ist das verwendete Gehäusematerial. Zum Einsatz kommt recyclebarer Kunststoff, der sich gegenüber einem Gehäuse aus Metall natürlich auch positiv im Gewicht bemerkbar macht. In der Folge bringt der Little Mark Rocker 58R etwa 500 Gramm weniger auf die Waage als der in der Größe identische Vorgänger.

Die Sorge, dass der Amp aufgrund der Kunststoff-Komponenten fragil sein könnte oder irgendwie billig wirkt, ist dabei völlig unbegründet. Auf mich macht der Markbass Little Mark Rocker 58R einen absolut robusten und hochwertigen Eindruck – ganz so, wie man es von der italienischen Company seit jeher gewohnt ist!

Markbass Little Mark Rocker 58R
Fotostrecke: 3 Bilder Trotz seiner zahlreichen …

Viel los auf der Frontplatte

Markbass wollte bei der neuen Serie die Praktikabilität erhöhen und hat dafür sämtliche Anschlüsse auf die Front verfrachtet. Lediglich die Lautsprecheranschlüsse (1x Speaker Twist, 2x Klinke) sowie der Netzanschluss sind noch auf der Rückseite zu finden. Das Handling mag durch diese Maßnahme durchaus etwas einfacher werden, aber wirklich schick sieht es in meinen Augen nicht aus, wenn sämtliche Kabel aus der Front baumeln. Zudem steigt die Gefahr, dass man auf der Bühne versehentlich einen Stecker lostritt.

Auf der Front installierte Kopfhörer- und Aux-Anschlüsse würden aus Gründen der einfachen Handhabung hingegen durchaus Sinn ergeben, auf diese muss man beim Markbass Little Mark Rocker 58R und auch bei allen anderen Amps der Little-Mark-Serie allerdings leider verzichten.

Markbass Little Mark Rocker 58R
Dicht gedrängt präsentieren sich Anschlüsse und Regler auf der Front.

Aufbau Cockpit

Die Frontplatte ist aufgrund der neuen Strukturierung logischerweise ziemlich vollgepackt und wirkt etwas überfrachtet. Danke der logischen und gut ablesbaren Beschriftungen sind die Funktionen im Großen und Ganzen aber auf Anhieb klar.

Auf der linken Seite finden wir den symmetrischen Ausgang in Form einer XLR-Buchse, die beiden Send- und Return-Klinken für den Effektweg, und schließlich den Klinkeneingang für den Bass. Zwischen den Buchsen sitzen zwei kleine Kippschalter, mit denen der XLR-Ausgang vor oder nach den EQ geschaltet und bei Bedarf von der Erdung getrennt werden kann.

Die Input-Klinke für den Bass wird von einem leuchtenden Ring umfasst, der im normalen Betrieb permanent leuchtet. Schaltet man die Ausgänge stumm, blinkt er hingegen. Der kleine Kippschalter zur Stummschaltung des Markbass Little Mark 58R sitzt ganz rechts auf der Front.

Zur schnellen Einstellung des Sounds hat der Little Mark Rocker 58R einen Drehschalter mit zwei EQ-Presets an Bord. Zur Verfügung stehen die Positionen „flat“ für den neutralen Sound, ein Scoop-Sound mit stark ausgedünnten Mitten und schließlich noch die Position „FSW“ (Footswitch), die zur Steuerung des Scoop-Presets und der Drive-Sektion via Fußschalter dient.

Neben den feststehenden Presets bietet der Markbass Little Mark Rocker 58R einen flexiblen Vierband-Equalizer (Bass: 68Hz, Tiefmitten: 360Hz, Hochmitten: 800Hz, Höhen: 10kHz) und den sogenannten „Old School“-Regler, mit dem die Höhen zunehmend abgesenkt werden können (250 Hz – 20 kHz).

Markbass Little Mark Rocker 58R
Fotostrecke: 3 Bilder Blick auf die unterschiedlichen …

Spezielles Feature: Die Drive-Funktion

Wie wir sehen, unterscheidet sich der Markbass Little Mark Rocker 58R in Punkto EQ-Tools also nicht vom „normalen“ Little Mark 58R. Das Alleinstellungsmerkmal des Little Mark Rocker 58R ist vielmehr die Drive-Sektion, mit deren Hilfe man verzerrte Sounds aus dem kompakten Leichtbau-Top locken kann.

Geregelt wird die Zerre mit einem Drive-Regler für den Zerrgrad und einem Blend-Regler zum Beimischen des unverzerrten Signals. Zwischen den beiden Reglern parkt darüber hinaus ein kleiner Schalter, mit dem zwischen zwei verschiedenen Overdrive-Geschmacksrichtungen gewählt werden kann.

Damit bietet der Markbass Little Mark Rocker 58R mehr Flexibilität in Sachen Overdrive-Sounds als der Vorgänger, bei welchem die Verzerrung allerdings noch mithilfe einer Röhre erzeugt wurde. Beim neuen Modell kommt hingegen für die Overdrive-Sounds eine Emulation zum Einsatz. Ob die Zerrsounds dennoch überzeugen, könnt ihr im nachfolgenden Praxisteil hören und nachlesen.

Neben den genannten Features gibt es auf der Front des Markbass Little Mark Rocker 58R noch zwei große und griffige Regler zum Einpegeln des Basssignals (Gain) und für die Abstimmung der Endlautstärke (Master), einen Line-Out-Regler zur Justierung der DI-Out-Lautstärke, und schließlich die Klinke zum Anschluss eines Fußschalters.

Für den passenden Fußschalter muss man zwar abermals das Portemonnaie zücken, diese Ausgabe lohnt sich in meinen Augen aber durchaus. Neben der Anwahl der EQ-Presets kann mit dem Markbass Dual-Switch nämlich auch die Drive-Sektion aktiviert/deaktiviert werden, sodass per Fusstritt eine verzerrter Sound zur Verfügung steht.

Markbass Little Mark Rocker 58R
Mit seinen beiden Onboard-Drive-Typen wird der Rocker zu einem wandelbaren Klangchamäleon.
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