Vor einigen Jahren präsentierte Markbass mit dem Little Mark Vintage ein neues Bass-Topteil, das neben den Markbass-typischen modernen Sounds auch wärmere Klänge im Stil von Röhren- oder Vintage-Amps liefern kann. Das Plus an Flexibilität wurde von den Tieftönern mit Begeisterung angenommen und der Amp wurde für die italienische Ampschmiede im Handumdrehen zu Erfolg. Schnell wurde in der Szene allerdings auch der Ruf nach einer stärkeren Version laut, denn bei großen Gigs reicht eine Leistung von 500 Watt mitunter nicht aus. Markbass ließ sich nicht lange bitten und präsentiert in diesem Jahr den Little Mark Vintage 1000. Dieses Nachfolgemodell hat satte 1000 Watt unter der Haube hat und beinhaltet natürlich sämtliche Features, die das Vintage-Modell so populär gemacht haben. Wir sind gespannt auf die Performance des neuen Kraftpakets aus der Little-Mark-Serie!
Praxis
Der Markbass Little Mark Vintage 1000 gleicht rein optisch dem schwächeren Modell wie ein Ei dem anderen, lediglich die Zahl „1000“ im Schriftzug auf der Front weißt darauf hin, dass wir es hier mit dem neuen, noch leistungsstärkeren Modell zu tun haben. Auch die Optik mit den großen Reglern und dem mittig auf der Front platzierten Röhrenschaufenster hat der 1000er vom älteren 500-Watt-Modell geerbt. In der grundsätzlichen Bauform gibt es also keinen Unterschied zu den anderen Amps der Little-Mark-Serie.
Hier die harten Fakten: Das stabile Metallgehäuse misst 27,6 x 25 x 8,3 cm. Auf der Waage macht sich der neue Markbass-Spross mit gerade einmal 3 kg bemerkbar – der Transportfaktor ist also Markbass-typisch erstklassig! Markbass hat allerdings nicht nur die Bauform und die Optik vom 500er-Modell übernommen, sondern auch bei den Features bleibt grundsätzlich alles beim Alten – abgesehen von einer Kleinigkeit bei den Anschlüssen.
Röhrenvorstufe und drei EQ-Presets
Eine zentrale Rolle bei den Vintage-Modellen spielt natürlich die Vorstufenröhre, die für wärmere Old-School-Sounds sorgen soll. Röhrenvorstufen werden allerdings auch seit geraumer Zeit in anderen Amps von Markbass verbaut – wirklich neu ist dieses Feature also nicht! Jedoch verfügen die Vintage-Amps über einen kleinen Drehschalter, hinter dem sich drei EQ-Presets verbergen, mit denen der Klang bereits vor dem eigentlichen Vierband-Equalizer geshaped werden kann.
Für dich ausgesucht
Dieser Schalter des Markbass Little Mark Vintage 1000 bietet drei Einstellungen: In der Flat-Position bleibt der Sound neutral, während die Mittelstellung für einen typischen Scoop-Sound mit abgesenkten Mitten bei gleichzeitig geboosteten Bässe und Höhen sorgt. Wenn man den Schalter ganz nach rechts dreht, liefert der Amp einen Vintage-Sound mit stark abgesenkten Höhen.
Limiter an Bord!
Auch der stufenlos regelbare Limiter, mit dem die Arbeitsweise von Limitern moderner und älteren Generationen gleichermaßen nachgebildet werden kann, ist ein Alleinstellungsmerkmal der beiden Vintage-Tops. Direkt unter dem Röhrenfenster hat Markbass den speziell für diese Modelle abgestimmten Vierband-Equalizer mit den entsprechenden Reglern für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen platziert.
Die restlichen Features auf der Front kennen wir bereits von zahlreichen älteren Markbass-Amps: Ganz links parken die Input-Klinke und ein Regler für den DI-Pegel, darauf folgt ein großer Gain-Regler, mit dem das Basssignal eingepegelt wird. Auf der rechten Seite sitzt der große Master-Regler für die Endlautstärke, der Netzschalter und die Klinke zum Anschluss eines optionalen Fußschalters. Ein passender Fußschalter gehört allerdings leider nicht zum Lieferumfang des Amps. Wer noch einmal ins Portemonnaie greift und sich den Markbass-Fußschalter leistet, kann den Markbass Little Mark Vintage 1000 schließlich per Fuß stummschalten und den Vierband-Equalizer aktivieren bzw. deaktivieren.
Anschlüsse
Bei den Anschlüssen auf der Rückseite gibt es, wie weiter oben bereits erwähnt, einen kleinen Unterschied zum älteren Little Mark Vintage: Markbass verzichtet beim 1000er nämlich auf den zusätzlichen Klinkenanschluss für die Boxen. Zur Verfügung steht also lediglich eine Speakon/Klinke-Kombibuchse.
Davon abgesehen bleibt aber auch in Sachen Konnektivität alles beim Alten. Wir finden hier eine Tuner-Klinke, den Effektweg mit den üblichen Send- und Return-Klinkenanschlüssen und schließlich den symmetrischen Line-Out in Form einer XLR-Buchse. Der symmetrische Ausgang kann mit dem Groundlift-Schalter von der Erde getrennt und mit einem weiteren Schalter vor oder nach dem Vierband-Equalizer geschaltet werden kann. Die EQ-Einstellung des Preset-Schalters (Flat, Scoop oder Old ) sitzt in der Signalkette allerdings immer vor dem Line-Out und wird dementsprechend immer zum Pult oder zum Recording-Equipment übertragen.
Auf einen Kopfhöreranschluss und einen Aux-Anschluss muss man beim Markbass Little Mark Vintage 1000, wie bei vielen Markbass-Amps auch, leider verzichten – der Kraftprotz ist eben für die großen Bühnen gemacht – und nicht zum heimischen Üben!