Markbass ist seit mehr als 20 Jahren eine feste Größe in der Musikbranche und hat sich vor allem mit innovativem Leichtbau-Equipment für Bassverstärker und Bassboxen einen Namen gemacht. Vor einigen Jahren wagte der italienische Hersteller dann den Schritt in die Welt der E-Bässe und stellte als erstes Modell den Kilimanjaro-Bass vor, der zusammen mit dem Ausnahmebassisten Richard Bona entwickelt wurde. Im Laufe der Zeit kamen weitere Modelle dazu, sodass inzwischen für viele Bedürfnisse und Budgets ein passender Bass im Portfolio zu finden ist. Mit dem Markbass MB GV5 Gloxy bieten die Italiener einen klassisch konstruierten 5-Saiter im Fender-Stil an, der mit hoher klanglicher Flexibilität und gutem Spielkomfort punkten soll. Preislich rangiert der Markbass GV 5 Gloxy deutlich unter der 1000-Euro-Marke und richtet sich damit an Einsteiger und Amateure, die einen soliden und flexiblen Fünfsaiter zum überschaubaren Kurs suchen. Was der Markbass MB GV5 Gloxy so zu bieten hat, wollen wir in diesem Test beleuchten.
Markbass GV 5 Gloxy – das Wichtigste in Kürze
- 34-Zoll-Mensur
- Korpus aus Erle oder Linde
- Ahornhals mit Ahorngriffbrett
- Block-Inlays und Einfassung
- Markbass-Singlecoils und 3-Band-Preamp
- Vintage-Hardware
- inklusive Markbass Bass Bag Universal
Erster Eindruck
Ausgeliefert wird der Markbass MB GV5 Gloxy in einer schicken und stabilen Gigbag mit verstärkten Seitenteilen und Hals-Support, die guten Schutz auf dem Weg zum Gig oder Proberaum bietet.
In den beiden geräumigen Fronttaschen ist Platz für allerlei Zubehör. Eine derart stabile und praktische Gigbag ist bei einem Bass dieser Preisklasse absolut nicht an der Tagesordnung und erspart einem zusätzliche Ausgaben – Daumen hoch dafür!
Die Verarbeitungsqualität meines Testbasses ist tadellos und der Fünfsaiter wirkt sehr hochwertig. Die Fertigung findet zwar in China statt, Markbass checkt aber jeden Bass im italienischen Werk und lässt den preisgünstigen Bässen die gleiche Sorgfalt angedeihen wie den High-End-Modellen. Der Markbass MB GV5 Gloxy verfügt über eine „normale“ Longscale-Mensur und ist mit 20 Bünden ausgestattet, die absolut perfekt abgerichtet und abgerundet wurden.
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Fender-inspiriert
Der Markbass MB GV5 Gloxy besitzt zwei Singlecoils im traditionellen Abstand und orientiert sich damit offensichtlich am klassischen Jazz Bass. Bei der Korpusform haben sich die Markbass-Designer hingegen vom Fender Precision Bass inspirieren lassen – der Markbass-Bass besitzt nämlich die typischen Rundungen und Shapings sowie die symmetrische Form des Fender-Klassikers.
Auch bei der Wahl des Korpusholzes macht Markbass keine Experimente und setzt auf altbewährte Erle. Zu erkennen ist das Holz aufgrund der deckenden Hochglanzlackierung in „Cream“ natürlich nicht, an der Kopfplatte meines Testexemplares hängt aber ein kleines Label mit den Spezifikationen, die für den Korpus Erle ausweisen.
Ich erwähne das hier nur so explizit, weil auf der Markbass-Website bei den Spezifikationen „Linde“ genannt wird. Entweder sind also auf dem Markt beide Varianten unterwegs oder es hat zu irgendeinem Zeitpunkt ein Wechsel stattgefunden. Aber wie auch immer, beiden Holzarten werden ja ähnliche klangliche Eigenschaften nachgesagt, sodass es letztendlich keine große Rolle spielen sollte.
Klassischer Schraubhals und Matching Headstock
Der traditionell aufgeschraubte Hals ist beim Markbass MB GV5 Gloxy der Eyecatcher: Rechteckige Einlagen und eine tadellos ausgeführte weiße Einfassung sorgen für einen schönen Vintage-Look, der von einer dezent gelb eingefärbten Hochglanzlackierung noch zusätzlich unterstrichen wird.
Ein schickes Detail ist zudem die zum Teil „gematchte“ Kopflatte, die auf der unteren Seite eine geschwungene Kunststoffeinlage in der Korpusfarbe trägt. Das Design ist wirklich gelungen und besitzt großen Wiedererkennungswert.
Hardware, Pickups & Elektronik
Die Hardware ist passend zum Design des Basses völlig traditionell gehalten. Auf der Kopfplatte sitzen typische Vintage-Mechaniken mit Clover-Flügeln und ein runder Saitenniederhalter für die A- und D-Saite. Am Korpusende werden die Saiten von einer klassischen Winkelkonstruktion aufgenommen, deren Reiter zweidimensional – also für Intonation und Saitenlage – justiert werden können. Ich habe an den Komponenten nichts auszusetzen – sie sind ebenso simpel wie robust und funktional!
Für den Sound sind beim Markbass MB GV5 Gloxy, wie bereits erwähnt, zwei Singlecoils aus dem Hause Markbass zuständig, die im typischen Abstand der 70er-Jahre Fender-Jazz-Bässe installiert wurden. Bei der Elektronik setzen bekanntlich viele Hersteller von preisgünstigen Bässen den Rotstift an und verbauen eher minderwertige Komponenten. Markbass geht hier jedoch erfreulicherweise einen anderen Weg und installiert bei der Gloxy-Serie den gleichen Preamp wie bei den High-End-Modellen.
Der Markbass-Preamp umfasst einen Dreiband-Equalizer und eine zusätztliche Tonblende, die sowohl im aktiven als auch im passiven Betrieb funktioniert. Der Push/Pull-Regler dient gleichzeitig als Aktiv/Passiv-Schalter – zieht man am Regler, wird die Elektronik umgangen und der Bass funktioniert auch ohne 9-Volt-Batterie. Diese sitzt übrigens in einem separaten Fach auf der Rückseite, welches ganz einfach ohne Werkzeug geöffnet werden kann.
Insgesamt beinhaltet das Cockpit des Markbass MB GV5 Gloxy ganze sechs Regler, die Anordnung ist allerdings ziemlich logisch. Die obere Reihe stellt die Funktionen eines klassischen Jazz-Basses bereit: Es gibt einen Lautstärkeregler für jeden Pickup und die Tonblende zum Absenken der Höhen. Mit den drei Reglern in der unteren Reihe werden im aktiven Betrieb schließlich die Bässe, die Mitten und die Höhen des Dreiband-Equalizers geregelt.