Der Markbass Minimark 802 im bonedo-Test -Einige neuere Technologien wie beispielsweise Neodymmagneten oder Class-D Endstufenmachen es Herstellern heutzutage leichter, effiziente und trotzdem kompakte Combos zu entwickeln, die einen vollen und erstaunlich erwachsenen Basston in bandtauglichen Lautstärken erzeugen können. Mittlerweile ist wohl jeder Bassverstärker-Fabrikant auf diesen Zug aufgesprungen und listet in seinem Programm super-transportfreundliche Verstärker und Boxen oder eben auch Combos auf.
Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist der noch relativ junge italienische Bassisten-Ausrüster Markbass, aus dessen Portfolio wir uns für diesen bonedo-Test den brandneuen Minimark 802ausgesucht haben, einen ultrakompakten Combo mit zwei 8-Zoll-Woofern und 250Watt Leistung.
Details
Der neue Minimark 802 ist in einem sehr schmalen und kompakten Sperrholzgehäuse untergebracht und rundum mit schwarzem Nadelfilz überzogen. Alle Ecken sind mit robusten Stapelkappen ausgestattet und auf der Oberseite sitzt ein großer Griff, an dem man den gerade einmal 10,6 Kilo schweren Combo mühelos transportiert. Die beiden 8-Zöller mit den Markbass-typischen gelben Membranen sind übereinander verbaut und werden von einem stabilen Metallgitter geschützt. Zwischen ihnen sitzt zusätzlich ein kleiner Tweeter, der für eine adäquate Höhenübertragung sorgen soll. Schade finde ich, dass der Hochtöner weder in der Lautstärke geregeltnoch ausgeschaltet werden kann. Das wiederum passt aber zum spartanischen Konzept des kompakten Italieners. Denn der hat mit nur einem Eingang, dem dazugehörigen Lautstärkeregler, zwei Klangreglern und zwei Miniklinken für MP3-Spieler und Kopfhörerein außerordentlich übersichtliches Cockpit vorzuweisen.
Die Tonregler sind mit den Bezeichnungen VLE und VPF versehen – es handelt sich also offensichtlich um die zwei altbekannten Filter, die wir bei fast allen anderen Markbass-Verstärkern finden. Der VLE (Vintage Loudspeaker Emulation) ist ein Lowpass-Filter, mit dem alle Frequenzen über 250 Hz graduell abgesenkt werden. Er sollte also in der Lage sein, für milde und runde Sounds zu sorgen, die an die Wiedergabeeigenschaften alter Vintage-Lautsprecher erinnern. Auf jeden Fall lassen sich damit die Höhen abmildern und der fehlende Hochtöner-Regler fällt vielleicht nicht mehr so sehr ins Gewicht – mal sehen. Mit dem zweiten Tonregler, dem VPF-Filter (Variable Pre-Shape Filter) lassen sich die Mitten stufenlos bei einer Centerfrequenz von 380 Hz ausfiltern. Der Klang wird mit zunehmendem Regelweg mächtiger und gleichzeitig transparenter, eine ideale Einstellung für gescoopte Slapsounds oder wuchtige Rockbässe.
Für dich ausgesucht
Das ist alles, was der Minimark dem Basser zur Klangbearbeitung bietet und manch einer wird die Nase rümpfen und einen gesonderten EQ mit drei oder vier Bändern vermissen. Die beiden Filter sind aber nicht zu unterschätzen, und ich war bei einigen Tests von Markbass-Verstärkern ziemlich erstaunt, wie effektiv und musikalisch diese Regler gerade auch im Zusammenspiel arbeiten. Den eigentlichen EQ habe ich bei den italienischen Amps meist nicht gebraucht, um soundmäßig ans Ziel zu kommen.
Der neue Minimark ist sogar erweiterbar und kann mit einer zusätzlichen Bassbox betrieben werden. Wenn an die Klinkenbuchse auf der Rückseite des Combos eine weitere Box mit 8Ohm angeschlossen wird, leistet die analoge Endstufe satte 250Watt und kann sicherlich genügend Lautstärke für eine Band bereitstellen. Außerdem findet man dort einen symmetrischen Ausgang für den Livemixer oder das Recording-Equipment. Ein darunter platzierter Groundliftschalter eliminiert Brummschleifen und der „Speaker Off“ schaltet den Ausgang stumm. Das ist ein nützliches Feature im Studio, wenn man ohne den Combosound aufnehmen oder einfach zu Hause eine Übe-Session einlegen möchte – der Kopfhörereingang schaltet nämlich nicht automatisch den Lautsprecher stumm. Mittig auf der Rückseite des Verstärkerteils finden wir noch einen kleinen Lüfter, damit der kompakte Basszwerg nicht heißläuft, und schließlich und endlich den obligatorischen Anschluss für das Netzkabel.
Gioi Geniale sagt:
#1 - 16.01.2020 um 00:14 Uhr
habe scho länger markbass den jeff berlin school player mit 1 x 15", 250 watt, 15 kg. als ich den hatte verkaufte ich als erstes meine beiden yorkville 200 watt combos (25 kg und 30 kg).an einer jazz session im innenhof eines kunstmuseums war ich ganz hinten (gut 100 personen, open air) und hörte jeden ton vom bass klar und voll.als ich einige stücke am bass spielte, schaute mich um und glaubte gar nicht, dass dieser kleine amp (der minimark 801, 5 kg) diesen vollen sound bis nach hinten transportieren kann. ich fragte den besitzer des amps, ob er den bass auch noch über das PA lasse. die antwort: nein.seit einer woche spiele ich auch den minimark 801 und es ist unglaublich, wie kräftig dieser amp tönt.unbedingte kaufempfehlung für alle, die keine lust mehr haben, 30 kg combos und boxen zu schleppen.dafür aber einen immer musikalischen sound haben.
Bernd sagt:
#2 - 29.11.2023 um 10:52 Uhr
Hallo, warum kein Pro und Kontra mehr am Ende der Tests?