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Markbass Minimark 802 Test

Praxis

Beim Stichwort Lüfter muss ich leider auch erwähnen, dass der Ventilator beim Üben in Zimmerlautstärke etwas nervt. Er ist nicht besonders leise und läuft sofort nach dem Einschalten los. Eine temperaturabhängige Steuerung fände ich bei einem Combo, der in vielen verschiedenen Umgebungen und eventuell auch im Studio eingesetzt wird, wirklich angebracht. Im Livebetrieb oder bei Bandproben ist der Ventilator natürlich nicht mehr hörbar und stört deshalb auch nicht. Hier kann der Amp denn auch richtig Boden gutmachen und überrascht mit einem Sound, der viel größer und kraftvoller ist, als man es von einem Combo, der gerade mal bis zu den Knien reicht, vermuten würde. Logischerweise ist auch er nicht in der Lage, die Physik auf den Kopf zu stellen und so viel Luft zu bewegen wie ein großes Bass-Rig. Aber selbst eine tiefe H-Saite klingt straff und voll, der Klang ist insgesamt warm und verfügt über die Markbass-typische Präsenz und Durchsetzungskraft. 

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Flat

Wie zu erwarten, lassen die beiden Filtern auf intuitive Art jede Menge verschiedener Klangfarben zu. Man sollte auf jeden Fall mit einer guten Portion Experimentierfreude ans Werk gehen und mit beiden Filtern gleichzeitig arbeiten, um den gewünschten Sound zu finden. Mit gefällt das spartanische EQ-Konzept des schlanken Tieftöners. Trotzdem hätte ich gerne eine Möglichkeit, den Tweeter zu regulieren oder gar auszuschalten. Schon alleine deshalb, weil er bei starkem Einsatz des VPF-Filters, der nicht nur die Mitten absenkt, sondern hörbar Bässe und Höhen boostet, ordentlich rauscht. Außerdem gibt es viele Sounds und auch Bässe, die ohne Hochtöner einfach besser funktionieren. Klar kann man mit dem VLE einfach die Höhen rausdrehen, der Lowpass-Filter senkt sie aber auch bei den 8-Zöllern ab, was letztendlich zu einem anderen Klangergebnis führt.

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VLE VPF

Trotz alledem, der Minimark verträgt sich mit einer erstaunlich breiten Palette von Bässen und mithilfe der geschmackvoll abgestimmten und praxisorientierten Filter ist der Sound immer schnell angepasst. Die besten Ergebnisse lieferte er für meinen Geschmack aber mit vintageartigen Instrumenten wie Jazz- oder Precision-Bass und sogar akustischen Bässen. Letztere profitieren am meisten von seiner sehr natürlichen und fokussierten Wiedergabe. Man traut es dem neuen 802 von Markbass aufgrund der schlanken Bauform kaum zu, aber die Lautstärke und Soundfülle ist absolut ausreichend, um damit moderate Jazz- oder akustische Clubgigs zu bestreiten. Wenn es tatsächlich lauter wird, kann der Combo mit einer zusätzlichen Box zu einem kleinen Stack mit 250Watt ausgebaut werden – mit dem „Mini-Rig of Doom“ geht dann wirklich Einiges. 

Klein, aber dick laut: MiniMark 802
Klein, aber dick laut: MiniMark 802
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Profilbild von Gioi Geniale

Gioi Geniale sagt:

#1 - 16.01.2020 um 00:14 Uhr

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habe scho länger markbass den jeff berlin school player mit 1 x 15", 250 watt, 15 kg. als ich den hatte verkaufte ich als erstes meine beiden yorkville 200 watt combos (25 kg und 30 kg).an einer jazz session im innenhof eines kunstmuseums war ich ganz hinten (gut 100 personen, open air) und hörte jeden ton vom bass klar und voll.als ich einige stücke am bass spielte, schaute mich um und glaubte gar nicht, dass dieser kleine amp (der minimark 801, 5 kg) diesen vollen sound bis nach hinten transportieren kann. ich fragte den besitzer des amps, ob er den bass auch noch über das PA lasse. die antwort: nein.seit einer woche spiele ich auch den minimark 801 und es ist unglaublich, wie kräftig dieser amp tönt.unbedingte kaufempfehlung für alle, die keine lust mehr haben, 30 kg combos und boxen zu schleppen.dafür aber einen immer musikalischen sound haben.

Profilbild von Bernd

Bernd sagt:

#2 - 29.11.2023 um 10:52 Uhr

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Hallo, warum kein Pro und Kontra mehr am Ende der Tests?

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