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Marleaux Diva 4 Test

Praxis

Sound

Der elegante Korpus der Diva ist nicht nur schön anzuschauen, sondern obendrein aus ergonomischer Sicht perfekt geformt, um den Bass sowohl umgehängt als auch im Sitzen komfortabel spielen zu können. Durch das lang gestreckte, obere Korpushorn hängt das Instrument perfekt ausbalanciert am Körper, und die geschwungene untere Korpushälfte sorgt für hervorragenden Halt auf dem Oberschenkel, wenn man gerne im Sitzen spielt. Zudem ist das fast unglaublich niedrige Gewicht meines Testbasses von etwas über 3 kg ungemein Komfort-steigernd – stundenlanges Spielen ohne nennenswerte Belastungen an der Schulter sind mit einem derart leichten Long-Scale Viersaiter absolut kein Problem. Das Halsprofil ist in etwa so schlank und schmal wie bei einem typischen Jazzbass und liegt sehr angenehm in der Hand. Ein weiterer, wichtiger Aspekt beim Thema Spielkomfort ist das Setup, und hier kann die Diva ebenfalls auf ganzer Linie punkten. Gerald Marleaux hat das Instrument auf maximalen Komfort getrimmt und absolut perfekt eingestellt – die Sattelkerben wurden genau richtig gefeilt, damit die tiefen Lagen mühelos zu greifen sind – die Saitenlage war ab Werk ultra-niedrig eingestellt. Mit diesem Setup spielt sich die Diva absolut mühelos und die Töne springen schon bei dezenten Anschlägen förmlich aus dem Griffbrett.

So lange man auch sucht, man findet keinen Makel
So lange man auch sucht, man findet keinen Makel

In der Tat hatte ich schon lange keinen Bass mit einer derart sensitiven und dynamischen Ansprache mehr in der Hand. Der Ton ist sofort präsent, und der Bass verfügt in allen Lagen über ein sagenhaftes Sustain mit dem typischen, singenden und schnurrenden Charakter von Weltklasse-Fretless-Bässen. Hier zeigen sich alle positiven Tugenden einer gesunden Holzkonstruktion, bei der hochwertige und extrem stark resonierende Hölzer mit großem Sachverstand ausgewählt und penibel verarbeitet wurden. Die hervorragenden Klangeigenschaften der Diva werden vom Delano X-tender Tonabnehmer aus deutscher Fertigung sehr natürlich und detailreich abgebildet. Am Verstärker produziert mein Testbass aus dem Harz einen außerordentlich organischen, kräftigen und ausgewogenen Sound mit einem satten Fundament, warmen und charakterstarken Mitten für eine erstklassige Definition des Tons und der richtigen Portion Höhen für die nötige Transparenz. Erwartungsgemäß wird der Sound etwas schlanker, luftiger und offener, wenn man den Delano-Humbucker in den “Single Coil”-Modus schaltet. Senkt man dann noch die Höhen mit der Tonblende großzügig ab, bekommt man einen wunderschönen, knurrigen Fretless-Sound im Jaco Pastorius Style – die Diva kann also auch Vintage-mäßiger klingen!

Der Sound der Diva konnte auf ganzer Linie überzeugen
Der Sound der Diva konnte auf ganzer Linie überzeugen

Den fettesten Sound produziert der Nobel-Fretless, wenn die Spulen des Humbuckers in Serie geschaltet sind – voluminöse Tiefmitten treten in den Vordergrund, und die Höhen geben sich etwas gedeckter und milder, ein idealer Sound für die Begleitfunktion in einer Band. Der ungeheure Bass-Punch, den dieses zierliche und leichte Instrument zu liefern vermag, ist wirklich erstaunlich und zeigt, dass man für einen voluminösen, tragfähigen und fokussierten Basssound nicht zwingend ein hohes Gewicht in Kauf nehmen muss, es kommt wohl eher auf die perfekte Abstimmung aller Komponenten an. Mir gefallen die verschiedene Sound-Varianten gleichermaßen gut, weil der wunderschöne, warme und charakterstarke Grundsound der Diva immer im Vordergrund steht und das Klangbild mit jeder Einstellung ausgewogen und harmonisch bleibt. Damit ihr euch selbst ein Bild von den erstklassigen Sounds dieses Fretless-Basses aus der deutschen Manufaktur machen könnt, habe ich einige Sound-Beispiele mit und ohne Playbacks aufgenommen. Ihr hört die Diva in allen Audios ohne jegliche Bearbeitung mit EQs oder Effekten.

Audio Samples
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PU Parallel Single-Coil Seriell, Tonblende auf PU Single-Coil, Tonblende halb geöffnet PU Seriell, Toneblende auf PU Seriell, Tonblende fast zu PU Parallel, Tonblende zu ca. 70 Prozent auf
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Profilbild von Michael Leipold

Michael Leipold sagt:

#1 - 23.09.2015 um 07:54 Uhr

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Macht doch mal einen Vergleichstest der Diva mit einem Human Base Jonas Fretless. Mich würden die beiden Instrumente mal im direkten Vergleich interessieren!

    Profilbild von Bassman

    Bassman sagt:

    #1.1 - 16.08.2017 um 04:29 Uhr

    0

    Das Sustain der Diva ist etwas laenger als beim Jonas. Dafuer knurrt die H-Saite vom Jonas besser und ist auch besser definiert im Gesamtklangbild zu den anderen Saiten. Die Diva ist etwas leichter als der Jonas und der Diva-Hals etwas breiter aber nicht dicker.

    Antwort auf #1 von Michael Leipold

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Profilbild von Claus Winter

Claus Winter sagt:

#2 - 05.07.2024 um 22:40 Uhr

0

Und wie slapt man mit der Diva? Man kommt mit dem Zeigefinger nicht unter die "d-" oder;die "g-"Saite....... DT

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