Marleaux Tonwerk Test

Praxis

Aktiviert man den Tonwerk bei neutralem Equalizer und Unity Gain (gleichbleibender Lautstärke), so lässt sich tatsächlich keinerlei Unterschied im Klang feststellen. Hier verhält sich das Pedal völlig neutral ohne eigenen Charakter. Laut Gerald Marleaux war auch genau dies das Ziel! Gleichzeitig liegt wohl hier auch der große Unterschied zu den Preamps der einschlägigen Amp-Marken. Diese möchten in der Regel ihren Signature-Sound mit eigenem Charakter in einem Preamp unterbringen. Ein Bassbauer hingegen möchte natürlich seine Instrumente möglichst unverfälscht hören.
Zudem fällt sofort auf, dass das Tonwerk völlig frei von Nebengeräuschen ist. Selbst bei Input Level und Volume auf Maximum ist nichts zu hören. Das spricht wirklich für eine sehr hohe Qualität der Bauteile der Schaltung.

Vollkommen frei von Nebengeräuschen: der Marleaux Tonwerk!
Vollkommen frei von Nebengeräuschen: der Marleaux Tonwerk!

Ich muss gestehen: Selten ist es mir so schwer gefallen, Klangbeispiele für einen Test zu erstellen. Das liegt einfach daran, dass das Tonwerk nahezu unendliche Möglichkeiten zur Gestaltung des individuellen Basssounds bietet. Starten wir mit einem handelsüblichen Fingerstyle- und Slapgroove. Diese gibt es jeweils einmal ohne und einmal mit aktivierten Tonwerk inkl. dezenter Equalizer-Einstellungen:

Audio Samples
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Tonwerk off, Finger Tonwerk on, Finger (Bass: 75 Hz, 2h / Mid 1: 450 Hz, 2h) Tonwerk off, Slap Tonwerk on, Slap (Bass: 40 Hz, 2h / Mid 2: 850 Hz, 9h / Treble: 16 kHz, 2h)

Die folgenden Beispiele nutzen den Equalizer von dezenter Unterstützung bis hin zu Extremeinstellungen. Bei diesem Palm Mute Lick heben die beiden Mittenbänder die perkussive Note dieser Spielweise noch hervor:

Audio Samples
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Palm Mute (Mid 1: 450 Hz, 2h / Mid 2: 1,2 kHz, 2h)

Und jetzt mal ein Beispiel ganz ohne Drums: Ich spiele Akkorde inkl. Flagoletts mit dezentem Mitten. und Höhenboost. Hier hört man auch gut, wie glasklar der Preamp klanglich zu Werke geht.

Audio Samples
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Flageoletts (Mid 1: 450 Hz, 1h / Treble: 8 kHz, 1h)
Eigentlich ist Gerald Marleaux für seine hervorragenden Bässe bekannt - aber auch bei diesem Preamp beweist er ein glückliches Händchen und ein feines Gespür für die Bedürfnisse der Bassisten!
Eigentlich ist Gerald Marleaux für seine hervorragenden Bässe bekannt – aber auch bei diesem Preamp beweist er ein glückliches Händchen und ein feines Gespür für die Bedürfnisse der Bassisten!

Bei dem folgenden R&B-Groove greife ich heftig ins Geschehen ein. Um den Frequenzen der Bassdrum aus dem Weg zu gehen, scoope ich die Mitten deutlich und hebe den Bass bei 40 Hz an:

Audio Samples
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R&B (Bass: 40 Hz, 3h / Mid 1: 450 Hz, 9h / Mid 2: 1,2 kHz, 10h)

Noch extremer wird es bei diesem Reggae. Mitten und Höhen raus, Bässe rein – und es klingt schon fast nach einem Synth-Bass:

Audio Samples
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Reggae (Bass: 40 Hz, 3h / Mid 1: 450 Hz, 7h / Mid 2: 1,2 kHz, 7h / Treble: 16 kHz, 10h)

Noch ein Wort zum Kopfhörerausgang: Laut Gerald lag ihm und Wolfgang Behn dieser besonders am Herzen. Und ich bin wirklich begeistert davon! Mein Bass klingt so, wie er sollte: voll, kräftig, dynamisch und extrem transparent tönt es aus meinen Studiokopfhörer. Diese sind übrigens auch zu empfehlen, denn günstige Headphones, die als Beigabe zum Handy dienten, sind angesichts dieser exzellenten Basswiedergabe wahrscheinlich schnell überfordert. Wie vom bisherigen Eindruck nicht anders zu erwarten, gibt es auch hier ausschließlich Bestnoten.

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