Praxis
Wir starten von vorne, was im Fall des Code 25 bedeutet, dass ich die ersten vier Presets mit der Les Paul der Reihe nach anspiele, ohne etwas zu editieren.
Wie so oft wird auch hier erst einmal dick aufgetragen, viel Zerre und auch mit Effektsounds wird nicht gegeizt. Das geht dann munter weiter. Ab Preset 25 präsentieren sich die Presets etwas gediegener, denn hier haben die Sounddesigner einzelne Amptypen in den Fokus gestellt und dann in verschiedenen Versionen mit sparsamer Effektbestückung angeboten. Wer auf der Suche nach puristischeren Sounds ist, kann die ersten 24 Presets getrost überspringen. Ich habe mir jetzt das Preset 25 mit dem JTM 45 Amp-Modell gepackt und ein wenig an der Klangregelung geschraubt, weil mir die ursprünglichen Einstellungen etwas zu schrill klangen. Es folgt ein kleiner Rundgang mit dem Fokus auf Dynamik und Klangübertragung des Gitarrensignals. Die Melody Maker mit P90 Pickups ist angeschlossen, der Stegpickup aktiv (Volume 10) und ich schlage zuerst leicht mit den Fingern an, dann hart mit dem Pick. Zum Abschluss geht es auf den Hals-Pickup, bei dem der Volume-Regler auf 7 steht. Die Performance ist für einen Modeling Amp mit Effekten in der Preisklasse doch recht beachtlich, denn es ist möglich, den Zerrgrad durch Zurücknehmen des Volume-Potis an der Gitarre zu minimieren. Auch der Unterschied zwischen Fingeranschlag und Pickanschlag wird klar rübergebracht.
Okay, für einen Ladenpreis von knapp über 200 Euro kann man natürlich kein High-End Röhrensound-Imitat erwarten. In seiner Preisklasse und der Disziplin “kleiner Übungsverstärker mit Effekten” spielt der Code 25 aber auf jeden Fall ganz weit vorne mit, denn er reagiert dynamisch und setzt einiges an persönlichem Spielausdruck um. Leider ist der Bassbereich bei Zerrsounds ein wenig schwammig – was sich beim Spiel über USB- oder Phones-Out allerdings relativiert, sodass man vermuten könnte, der Speaker hätte einen gewissen Anteil an diesem Effekt. Aber das ist wirklich rein spekulativ.
Vor allem aber hat der kleine Combo aber Dampf im Kessel. Der kleine Würfel macht ordentlich Lärm, und wenn man ihn entsprechend positioniert, schafft er auch mal eine Bandprobe mit einem Drummer und Bassisten. Der etwas höhenbetonte Grundsound der Presets hat hierbei den Vorteil, dass die Durchsetzungskraft gegenüber anderen Instrumenten recht gut ist. Nicht zu vergessen die stattliche Ausstattung mit Effekten, die sich auch noch recht umfangreich einstellen lassen. Es können außerdem innerhalb eines Effektes verschiedene Variationen ausgewählt werden. Beim Flanger stehen zum Beispiel mit “Jet” und “Met” zwei unterschiedliche Grundsounds zur Verfügung.
Hier noch ein paar Klangbeispiele mit verschiedenen Amp-Modellen und Effekten.
Ihr habt bisher den Sound über den internen Speaker (mit Neumann TLM 103 abgenommen) gehört. Wenn der Kopfhörerausgang benutzt wird, ist der interne Speaker ausgeschaltet und das Signal wird mit einer entsprechenden Speakersimulation ausgegeben. So klingt das vorherige Beispiel über den Phones-Out.
Für dich ausgesucht
Jetzt noch einmal, zum Vergleich, der identische Sound aufgenommen über den USB-Out.
Thomas Dill - bonedo sagt:
#1 - 02.06.2016 um 05:55 Uhr
Nachtrag zum Test zur Funktion der Marshall Gateway App:Zur Kommunikation wird die Bluetooth Version LE am Table/Smartphone benötigt. Apple Geräte ab iPhone 4S oder iPad 3. Generation sind damit ausgestattet. Darunter funktioniert es leider nicht. Da die Hersteller-Anzahl bei Android Geräten sehr hoch ist, kann noch keine genaue Aussage gemacht werden mit welchen Modellen die Kommunikation klappt. Android Version 4.2 ist auf jeden Fall notwendig.