Praxis
Natürlich darf für diesen, auf Slashs Wünsche zugeschnittenen Combo, im Test eine Les Paul nicht fehlen! Ich habe dafür eine relativ aktuelle Gibson Les Paul Special sowie eine weitere Les Paul Special mit Mini Humbuckern aus dem Jahre 1970 verwendet. Die ältere der beiden Paulas klingt etwas spröder, die Neuere geht auch vom Sound her in die moderne Richtung und ist insgesamt satter in den Mitten. Um noch etwas Abwechslung zu bieten, kam außerdem meine Fender Stratocaster zum Einsatz. Mikrofoniert habe ich den Amp mit einer Kombination aus einem dynamischen Sennheiser E 606 und einem t-bone RB 500 Bändchenmikrofon.
Für die Aufnahme war der Amp im 5-Watt-Modus, zum Warmspielen auf ein Watt eingestellt. Vorab sei schon einmal verraten, dass sich bei dieser geringen Wattzahl wirklich hervorragende Röhrensounds in Zimmerlautstärke realisieren lassen. Dabei kommt es aber auch ein bisschen darauf an, wie man den Begriff “Zimmerlautstärke” definiert – auch ein einzelnes Watt kann schon ganz schön laut sein!
Ich beginne meinen Test mit der neueren Les Paul (Eingang 1) im Clean-Channel, stelle den EQ sowie den Presence-Regler mittig und somit neutral ein und drehe den Volume-Regler bis auf 2. Bei den ersten Akkord-Arpeggien erklingt ein Sound, der uns E-Gitarristen sehr vertraut sein dürfte. Die Bässe sind nicht allzu stark ausgeprägt, die Höhen haben eine gewisse Schärfe und in den Mitten nehme ich dieses typische “Klingeln” wahr, das für diesen Sound sehr charakteristisch ist und gut zu einer Les Paul passt. Um das Klischee zu unterstreichen, mische ich im Nachhinein dem Sound noch etwas Chorus hinzu.
Gitarre | Clean Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (modern), Hals-PU | 2 | 5 | 5 | 5 | 3 | 5 |
Für das zweite Soundbeispiel drehe ich den Volume-Regler fast bis zur Hälfte auf und lange mit einem Akkordriff ordentlich in die Saiten. Das Beispiel zeigt die deutlichen Clean-Reserven des Combos. In den Höhen kann man schon ganz dezent Verzerrungen orten.
Selbe Einstellungen mit hinzugemischtem Chorus aus Logic Pro 9
Beim digitalen Hall hat man sich für ein deutliches Pre-Delay entschieden, dass mir gut gefällt.
Gitarre | Clean Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (modern), Hals und Steg-PU | 4 | 5 | 5 | 5 | 3 | 5 |
Geht der Volume-Regler über 5, stellen sich mit Humbuckern so ganz allmählich deutlichere Verzerrungen ein, die dem Signal einen sehr durchsetzungsfähigen und angenehm rauen Charakter verleihen.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Clean Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (modern), Hals und Steg-PU | 6 | 5 | 5 | 5 | 3 | 5 |
In derselben Einstellung spiele ich auch noch einmal mit meiner Stratocaster über den Amp. Mir persönlich gefällt der “klingelnde” Klangcharakter des Combos mit einer Les Paul besser. Mit den leistungsschwächeren Single Coils meiner Strat bleibt der Amp in diesem Setting noch relativ clean.
Gitarre | Clean Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
---|---|---|---|---|---|---|
Strat – Hals + Mittel PU | 6 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Zurück zur Les Paul! Ich drehe den Volume-Regler zu 3/4 auf. Toll, wie hier “crunchige” Sounds entstehen, die man sehr schön mit der Anschlagsstärke steuern bzw. färben kann.
Gitarre | Clean Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (modern) Hals- und Steg-PU | 8 | 5 | 5 | 5 | 6 | 5 |
Auch für das letzte Melodiebeispiel im Clean-Channel lasse ich das Volumepoti des SL5 in dieser Einstellung. Die dabei entstehende leichte Kompression des Tons gefällt mir sehr gut!
Gitarre | Clean Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (modern) Steg-PU | 8 | 5 | 5 | 5 | 3 | 5 |
Weiter geht’s im Drive-Channel. Volume- und Gainregler stehen auf 2 und ich spiele ein Akkordmuster mit Palm-Muting. Der crunchige Sound geht schon in Richtung Overdrive, wenn man etwas härter anschlägt, wie man am Ende des Beispiels gut hören kann.
Gitarre | Gain | Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (1970) Hals-PU | 2 | 2 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Ich bleibe in derselben Einstellung und schlage im folgenden Rock nRoll Beispiel deutlich härter an – daraus resultiert ein scharfer, durchsetzungsfähiger Overdrive-Sound.
Gitarre | Gain | Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (1970) Hals-PU | 2 | 2 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Für das nächste Riff drehe ich den Volume-Regler deutlich weiter auf und gebe der Vorstufe auch noch etwas mehr Pegel. Der Sound geht jetzt schon typisch in Richtung Hardrock und kommt mir, wie auch schon im ersten Clean-Beispiel, sehr bekannt vor.
Gitarre | Gain | Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (modern) Steg-PU | 4 | 4 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Jetzt wird es aber Zeit zu testen, wie sich der Drive Channel bei Leadsounds verhält. Für den Rhythmusgitarren-Part recorde ich noch einmal eine Gitarrenspur mit einem zurückgefahrenen Gain- und Volume-Setting. Für die Leadgitarre drehe ich den Gain- und Volume-Regler bis zur Hälfte auf. Schon in dieser Einstellung lässt sich ein breiter Rockgitarren-Solosound realisieren, der absolut authentisch daherkommt. Für etwas mehr Größe sorgt ein Stereodelay, das ich hinzumische.
Gitarre | Gain | Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (1970) Steg-PU | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Auch klassische Heavy Metal Geschichten sind mit dem SL5 problemlos möglich, wie das nächste Beispiel beweist. Somit dürften auch Fans der etwas härteren Gangart auf ihre Kosten kommen!
Gitarre | Gain | Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul Steg-PU | 7 | 5 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Im letzten Beispiel will ich sehen, ob der Amp wirklich die Les Paul zum Singen bringen kann und werde nicht enttäuscht! Für dieses Beispiel stehen Gain und Volume auf 8. Dem Sound spendiere ich ebenfalls noch ein Delay.
Gitarre | Gain | Volume | Treble | Middle | Bass | Reverb | Presence |
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Les Paul (1970) Steg-PU | 8 | 8 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |