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Marshall liefert hier tatsächlich originalgetreue Nachbildungen von Guv’Nor und DriveMaster, die mit all den Eigenschaften aufwarten, die auch die Originale auszeichnen. Der Sound ist extrem organisch amp-artig und kommt mit einer herausragenden Dynamik und einer exzellenten Klangregelung. Stilistisch bleibt man im Modern Blues bis 80s Rock verhaftet, aber die Flexibilität ist aufgrund er effektiven Potis überdurchschnittlich. Dazu gesellt sich eine Zerrtextur, die sich nicht eindeutig einem Overdrive oder Distortion zuordnen lässt: Guv’Nor und DriveMaster können eigentlich beides bedienen. Der Hardwire-Bypass ist sicherlich ein kleiner erwähnenswerter Nachteil, der jedoch zur Originaltreue einer Nachbildung gehört. Den oben genannten Qualitäten tut das aber alles keinen Abbruch. Zumal beide Pedale mit einem Thekenpreis von jeweils deutlich unter 200 Euro als Made in UK-Produkte relativ günstig erscheinen. Da beide Zerrer klanglich identisch sind, wird wohl die Optik oder der Einschleifweg des Guv’Nor über die Wahl entscheiden. Beide sind jedenfalls herausragende Verzerrer und aus meiner Sicht definitiv antestpflichtig!
- originalgetreue Nachbildungen
- organischer, amp-artiger Sound
- sehr effektive Klangregelung
- hervorragende Dynamik
- stilistisch extrem breit aufgestellt
- keins
- Technische Details
- Hersteller: Marshall
- Name: Guv’Nor, DriveMaster
- Type: Distortion-Pedale
- Herstellungsland: England
- Regler: Gain, Bass, Middle, Treble, Volume (DriveMaster), Level (Guv’Nor)
- Schalter: On/Off
- Anschlüsse: In- & Output, Loop (nur Guv’Nor) (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang (9 V)
- True Bypass: nein
- Batteriebetrieb: ja
- Stromverbrauch: jeweils 5 mA
- Abmessungen (L x B x H): 130 x 112 x 60mm (Guv’Nor), 147 x 108 x 68mm (Drive Master)
- Gewicht: 743g (Guv’Nor), 727g (DriveMaster)
- Ladenpreis: jeweils 179,00 Euro (März 2023)
Nadine sagt:
#1 - 13.05.2023 um 23:15 Uhr
Der Drivemaster war mein erstes Distortion Pedal vor 30 Jahren. Begeistert hat er mich nie. Das Gehäuse ist unnötig groß und ziemlich resonant, der Fußschalter knackt mechanisch lauter, als in Druckgussgehäusen. Die Zerre an sich hat kaum Ähnlichkeit mit Marshall-Amps, man kann den Klang halt mit der TMB-Klangregelung in die Nähe bringen. Wobei ich es eher ungünstig finde, im Amp dahinter nochmal eine ähnliche Klangregelung zu haben. Mit Tone und Presence bei der MI Audio Crunchbox komme ich schneller zum Ziel. Wenn der Zerrer wirklich nach Amp klingen soll, gibt es heute tausend bessere Pedale, zB Catalinbread Dirty Little Secret, Friedman BE-OD usw.
Alex sagt:
#2 - 08.02.2024 um 00:26 Uhr
Ich hatte Anfang der 90er das Glück oder Pech, leihweise einen Guv‘nor zwischen meine Strat und Marshall ValveState 8040 zu hängen - da war ich dem damit erreichbaren Sound auch schon verfallen. Ohne Guv‘nor war die Kombination eher zerrschwach, mit ihm war plötzlich zeitgenössischer High-Gain möglich. Ich hatte seitdem mehrere unterschiedliche Zerrpedale, Overdrive und Distortion - nichts anderes bringt genau diesen Sound, in den ich mich so verliebte. Einzig ein DIY-Klon war annähernd annehmbar. Da für Originale horrende Preise verlangt werden, freue ich mich schon auf mein Exemplar aus der Reissue-Serie!