Masterwork Resonant Rock Test

Details

Masterwork fertigt Instrumente, die auch optisch einiges hermachen. Die Resonant-Rock-Serie stellt dabei jedoch nicht unbedingt die Speerspitze der Beckenästhetik dar. Sicher, sie schimmern gülden, aber haben dennoch nichts wirklich Außergewöhnliches oder Unverkennbares an sich. Auf den ersten Blick erkennt man sehr viele Hammermale, die dicht beieinanderliegen und durch ihre geringe Tiefe eine leicht unregelmäßige Oberfläche ergeben. Die Becken sind allesamt vom Rand bis zur Kuppe dicht, aber nicht sonderlich tief abgedreht. Aus der Nähe betrachtet sehen die in ihrer Dicke ungleichmäßigen Rillen wie die Füllschrift auf einer Vinyl-LP aus. Ich hätte nicht schlecht Lust, eines der Becken auf den Thorens zu wuchten und die Nadel aufzusetzen. Wer weiß, vielleicht sind dort ja geheime Botschaften versteckt?

Die Kuppe ist frei von Hammerschlägen, allerdings sind auch dort leichte Rillen zu erkennen. Diese metallenen Instrumente von Masterwork unterscheiden sich optisch von der wohl bekanntesten (und vermutlich ersten) Serie, die speziell für die Kraftarme unter den Trommlern entwickelt wurde, der 1986 eingeführten Zildjian Z. Diese wies kein oder nur ganz dezentes Lathing auf, dafür jedoch wenige, aber enorm große und tiefe Hammerschläge (gerne in unverkennbarer Pentaeder- oder Sternform).

Das Finish der Unterseite der Resonant-Rock-Becken ist identisch mit dem der Oberseite. Der Politur wurde offensichtlich besondere Beachtung geschenkt, denn die Rocks glänzen, als ginge es darum, der opulenten Weihnachtsbeleuchtung deutscher Innenstädte Konkurrenz zu machen. An dieser Stelle sei einmal angemerkt, dass eine solche Oberfläche auch negative Seiten hat: Die Masterworks sind wahre Fingerabdruck-Magneten. “Wer seine Becken putzt, ist ein schlechter Trommler” hört man häufig, aber ihr hättet mich mal fluchen hören sollen, als ich die Instrumente beim Fototermin vor der Linse hatte und versuchte, sie wieder einigermaßen fotogen zu bekommen. Da wäre jeder britische Fussballfan blass geworden! Statt mit “Masterwork Resonant Rock” hätte also auch der Name “Masterwork Reflektive Rock” ganz gut gepasst.
Der deutsche Vertrieb hat mit Testware nicht gegeizt, daher sind folgende Items im Test: Eine 13” Hi-Hat, zwei in 14”, davon eine als “Rock Heavy”. Die Splashes stehen in Größen von 8”, 10” und 12” zur Verfügung, was genau wie die Durchmesser der vier Crashes (14”, 16”, 18” und 20”) keine Besonderheit darstellt. Ein “Rock Heavy”-Ride in 20” steht drei “Rock X-Heavy”-Vertretern gegenüber: Diese haben die Maße 20”, 21” und vorhin genannte 22”. Die beiden gelieferten Chinas sind 16” und 18” groß. Ein Blick in den Katalog zeigt: Ich habe die gesamte Serie zum Test bekommen!

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.