Matthijs Hollemans The Kiss of Shame Test

Tapes spielen beim Recording und der Produktion auch heute oft noch eine große Rolle. Selbst die digitale Welt strebt klanglich nach wie vor nach analogen Vorbildern wie einer Bandmaschine. Genau deshalb gibt es verschiedenste Plugin-Lösungen wie Wavesfactory Cassette oder die Freeware Caelum Audio Tape Cassette. Ebenfalls kostenlos ist die neueste Tape-Emulation namens Matthijs Hollemans The Kiss of Shame.

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DETAILS & PRAXIS

Download und Verfügbarkeit von The Kiss of Shame

Alles Wissenswerte über das Plugin erfahrt ihr im ausführlichen Blog-Post des Programmierers, der Download findet dann aber über die GitHub-Seite zu The Kiss of Shame statt. Dort gibt es neben dem Source Code die Versionen für macOS und Windows in den Formaten AU und VST3.     

Uralt und doch ganz neu

The Kiss of Shame emuliert das Klangverhalten einer alten Bandmaschine. Das Plugin existiert schon eine Weile und gehört mit zu den ersten Tape-Emulationen überhaupt, der ursprüngliche Entwickler veröffentlichte den Effekt allerdings nie. Das hat nun Matthijs Hollemans übernommen und das Plugin zudem als Open Source veröffentlicht.   

Alter Sound, moderne Optik: das GUI von The Kiss of Shame.
The Kiss of Shame emuliert eine alte Bandmaschine.

Über zahlreiche Controls passt man hier die Effekte an ein Signal an. Input Trim fügt diesem beispielsweise verschiedene Harmonics bei, während man per Output Trim ein durch die Bearbeitung mit dem Plugin zu laut gewordenes Signal leiser macht. Als sehr interessant entpuppt sich auch Parameter Environment, der Effekt simuliert verschiedene Situationen und inklusive ihrer degradierenden Wirkung auf das Band.     

Ebenfalls erwähnenswert sind die beiden Bandtypen, aus denen man wählen kann, hier sind es das S-111 und das A-456. Hinzu kommen die beiden selbsterklärenden Parameter Age und Hiss, während „Print Through“ das Signal zusätzlich den charakteristischen Geschwindigkeitsschwankungen aussetzt.     

The Kiss of Shame hat einen beeindruckenden Sound  

Um den Sound und die Einsetzbarkeit von The Kiss of Shame zu verdeutlichen, schicke ich einen Drum-Loop durch verschiedene Instanzen der Emulation. Zuerst hören wir aber natürlich den unbearbeiteten Loop.

Beispiel 1 gefällt mir persönlich am besten, hier entsteht ein völlig neuer Sound, als wäre es ein anderes Drum-Kit. Beispiel 2 ist dem Original dann wieder ähnlicher, wirkt im Vergleich aber satter und auch ein wenig komprimiert, während Beispiel 3 dann richtig zupackt und den Loop zwar extrem, aber interessant verzerrt.       

Audio Samples
0:00
01 Drums Clean 02 Drums Kiss 1 03 Drums Kiss 2 04 Drums Kiss 3

Fazit

The Kiss of Shame ist eine hervorragende Tape-Emulation, die sagenhaft klingt und viele Features und Funktionen bereithält. Nur der Name des Plugins ist nicht nachvollziehbar, denn schämen muss sich hier definitiv niemand. Matthijs Hollemans hat einen wirklich guten Job gemacht, indem er das alte Plugin-Konzept in die Neuzeit übersetzt hat. Per Doppelklick lässt sich das GUI beispielsweise grafisch auf ein Minimum reduzieren, sodass nur die Controls zu sehen sind. The Kiss of Shame sieht also nicht nur gut aus, man kann es auch problemlos auf kleinen Bildschirmen einsetzen – ein wirklich rundes Plugin.    

Features

  • Tape-Emulation
  • In- und Output-Trim
  • Simulation verschiedener Lagerungsbedingungen des Bandes
  • Age-Regler
  • Hiss
  • Zwei Bandmodelle: S-111 und A-456
  • Für Windows und macOS
  • Erhältliche Formate: AU und VST3
  • WEBSITE: github.com/hollance/TheKissOfShame/releases
  • PREISE: Matthijs Hollemans The Kiss of Shame ist kostenlos
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr guter Vintage-Sound
  • Environment-Parameter
  • Blend-Regler
  • Age und Hiss
Contra
  • Kein Contra
Artikelbild
Matthijs Hollemans The Kiss of Shame Test
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