Praxis
Zu Beginn unseres Praxistests wird der Klang des OD808X in mittlerer Einstellung getestet, um ein Gefühl für den neutralen Grundsound in diesem Zerrbereich zu erhalten – das Ganze gleich mit den beiden wichtigsten Pickup-Typen, Singlecoil und Humbucker. Doch zuerst hören wir uns den Unterschied vom unverzerrten Ampsignal zum Sound mit dem Overdrive in mittlerer Einstellung an.
Gitarre | Drive | Tone | Level |
---|---|---|---|
Strat | 12 | 12 | 12 |
Die Anpassung ist sehr gut, der Pegel geht bei dieser Einstellung leicht nach oben, wenn das Pedal aktiviert wird. Aber das soll auch so sein, obwohl unser Testkandidat im Frequenzgang leicht färbt. Die Höhen und oberen Mitten sind etwas präsenter, was mir persönlich sehr gut gefällt, denn dieser Sound hat ein gutes Durchsetzungsvermögen und mulmt nicht im Bassbereich – sehr banddienlich! Mit einer Singlecoil-Gitarre erhält man einen dynamisch reagierenden Crunchsound, bei der Les Paul spürbar mehr Gas, aber auch hier ist alles sehr luftig und klar.
Nun wird die Bandbreite des Zerrgrades erforscht. Hierbei gibt es zu vermelden, dass der komplette Regelweg belegt ist, das heißt, auch bei komplett zurückgenommenem Drive-Regler kommt ein Signal. Es geht mit einem leicht übersteuerten Ton los und man erreicht mit einer Singlecoil-Gitarre bei maximalem Zerrgrad einen Mid-Gain-Sound, den man ohne Probleme auch in der Rockband einsetzen kann, also schon ein wenig mehr als der typische Tube Screamer-Zerrsound. Sehr praktikabel ist dabei die Tatsache, dass sich der Pegel nicht stark ändert, wenn man den Gain-Regler weiter aufdreht. Dadurch kann man auch beim Gig recht problemlos und schnell von leicht angezerrt auf Rockbrett drehen, ohne dass bei hohen Drive-Einstellungen der Level herunterregeln werden müsste. Die griffigen, großen Regler lassen sich bei Bedarf auch gut mit dem Fuß bedienen. Hier sind vier Einstellungen des Drive-Reglers, eingespielt mit der Strat.
Gitarre | Drive | Tone | Level |
---|---|---|---|
Strat | 7-10-14-17 | 12 | 12 |
Rockbrett satt gibt es dann mit einer Humbucker-Gitarre bei maximalem Gain.
Gitarre | Drive | Tone | Level |
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SG | 17 | 12 | 12 |
Die Dynamik bleibt auch bei hohen Zerrgraden nicht auf der Strecke. Sehr gut lässt es sich mit dem Volume-Poti an der Gitarre arbeiten und den Sound “entzerren”, aber auch bei leichtem Anschlag geht die Übersteuerung deutlich zurück. Wer gerne mit solchen Stilmitteln arbeitet, hat mit dem OD808X einen amtlichen Partner. Ihr hört als nächstes ein Beispiel mit einer SG, bei der ich zuerst den Hals-Pickup (Gitarre-Volume: 7) verwendet habe, dann geht es auf den Steg-Pickup bei voller Lautstärke an der Gitarre. In den ersten beiden Runden wird leicht mit den Fingern angeschlagen, in der letzten dann hart mit dem Pick.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Drive | Tone | Level |
---|---|---|---|
SG | 16 | 12 | 12 |
Jetzt ist der Tone-Regler im Fokus und hier ist die Bandbreite, wie erwähnt, etwas größer als beim OD808. Damit lässt sich der Sound besser an die jeweilige Gitarre anpassen. Das Ganze klingt auch bei maximaler Einstellung nicht klinisch oder schrill, hier ein langsamer Sweep des Tone-Reglers von 7 bis 17 Uhr.
Gitarre | Drive | Tone | Level |
---|---|---|---|
Les Paul | 13 | Sweep 7 bis 17 | 12 |
Der OD0808X eignet sich natürlich auch sehr gut zum Anfeuern bereits verzerrter Amps, um dem Sound noch das extra Quäntchen Verzerrung und Sustain zu entlocken. Ihr hört nun die Les Paul mit einem Marshall Plexi, zuerst nur Gitarre und Amp, dann mit hinzugeschaltetem OD808X. Der Klang wird mit dem Overdrive dichter, hat logischerweise mehr Gain, aber immer noch einen sehr definierten Klang. Vor allem im Bassbereich wird es nicht matschig, was sonst in einer solchen Konstellation schnell passieren kann.
Gitarre | Drive | Tone | Level |
---|---|---|---|
Les Paul | 10 | 11 | 14 |
Sven Stoffels sagt:
#1 - 24.01.2019 um 21:42 Uhr
Der Bassklau ist oft banddienlich, kann an anderer Stelle aber auch nerven.