Erster Eindruck zum Klang und zur Bespielbarkeit
Wie einleitend erwähnt, macht sich das kräftige Halsprofil bei der ersten Begutachtung sofort eindrucksvoll bemerkbar und könnte eventuell sogar die Sorge wecken, schon etwas zu viel des Guten in der Hand zu haben. Beim Anspielen bestätigt sich dies dann für mein Empfinden aber nicht. Ganz im Gegenteil wirkt der kräftige Hals in Kombination mit der knackigen und lebendigen akustischen Ansprache des Instruments absolut schlüssig. Und auch der durch das gekonnte Aging hervorgerufene Eindruck, eine schon länger gespielte Gitarre in der Hand zu haben, setzt sich im leichtgängigen Spielgefühl fort. Ansonsten sitze ich mit dem im Vergleich zur Les Paul etwas größeren Korpus spürbar bequemer und auch am Gurt hängt die Gitarre ausgewogen. Mit anderen Worten: Der erste Eindruck ist sehr positiv!
So wird die Maybach Convair Custom Shop Special 59 im Praxischeck aufgezeichnet
Für die Aufnahmen nutze ich einen 74er Fender Silverface Bassman in Kombination mit einer Universal Audio OX Box (4×12 Greenback). Diverse Drive-Pedale sind ebenfalls am Start und werden in den Audiofiles angegeben.
Clean
Mit den Amber Spirit of 59 Pickups bin ich recht vertraut, da ich sie auch in einem ES-335-Style-Modell von Tokai spiele. Dennoch ist es immer wieder interessant, wie groß der Einfluss der verwendeten Gitarre auf die Wahrnehmung des Sounds ist. In jedem Falle klingen die Pickups großartig und wirken in der Wiedergabe äußerst detailliert und transparent. Darüber hinaus quäkt der Steg-Pickup ganz wunderbar, was sich gleich mit verzerrten Sounds noch mehr auszahlen wird. Möchte man den Ton übrigens ein wenig weicher und holziger gestalten, lohnt es sich, die Wirkung des Tone-Potis zu untersuchen. Besonders auf den letzten Metern passiert hier noch eine ganze Menge. Wir hören zuerst alle drei Pickup-Einstellungen hintereinander. Danach drehe ich den Amp ein Stück weiter auf und demonstriere die Wirkung des Tone-Potis mit dem Steg-Pickup. Anschließend gibt es zwei weitere Beispiele mit dem Hals-Pickup und der Kombination aus beiden Tonabnehmern zu hören.
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Overdrive & Fuzz
Bringt man verzerrte Sounds ins Spiel, blüht die Convair vollends auf und fühlt sich besonders in Low- bis Mid-Gain-Gefilden wohl. Noch mehr Gain geht mit den Humbuckern natürlich auch; nicht nur wegen ihres Erscheinungsbildes, sondern auch wegen ihrer Haptik und Ansprache sehe ich die Convair aber eher weniger im Hard & Heavy-Lager. Für mich ist sie mit ihrem erdigen Grundton eine regelrechte Blues-Maschine, die sehr artikuliert auf die Spielweise reagiert. Dabei singt der Hals-Pickup ganz wunderbar und auch die Mittelstellung wirkt bei moderatem Gain-Einsatz äußerst ausdrucksstark. Für knackige Riffs ist dann natürlich der Kollege am Steg die erste Wahl. Obendrein hängt die Gitarre sehr feinfühlig am Volume-Poti. Hier kommen noch einige weitere Aufnahmen.