So werden die Klangbeispiele der Maybach Stradovari Superfly HSS im Test aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich die Maybach Stradovari Superfly HSS zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Wampler Belle sowie einen Marshall Plexi, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet wird. Detailliertere Eindrücke bekommt ihr außerdem im Video zu sehen.
Trocken angespielt zeigt sich das Instrument bereits sehr knackig und man kann förmlich die Schwingungen am eigenen Körper spüren. Das Werks-Setting ist makellos, was auch auf den Umstand zurückzuführen ist, dass die Testkandidatin einem PLEK-ing unterworfen wurde. Oktavreinheit und Saitenlage sitzen perfekt, und auch die Bünde präsentieren sich poliert, verrundet und optimal abgerichtet. Der etwas flachere Radius sowie das Flat-C-Halsprofil tragen zu einem sehr hohen Spielkomfort bei und irgendwie fühlt sich alles so an, als ob man das Instrument schon zehn Jahre im Dauereinsatz hätte. Verstärkt bestätigt sich der Eindruck: Die Gitarre klingt wie eine alte, eingespielte Strat mit tollem Twang und spritzigem Chime. Die Pickup-Konfiguration wirkt hinsichtlich der Ausgangsleistungen sehr ausgewogen. Auch wenn der Humbucker naturgemäß einen höheren Output mitbringt als die Singlecoils, harmonieren beide Gattungen doch sehr gut miteinander. Insgesamt ist die Brücke zwischen Tradition und Moderne hier exzellent geschlagen. Im Unterschied zu modernen High-Gain-Superstrats bewegen wir uns mit der Maybach Stradovari Superfly HSS ganz klar etwas mehr auf der Vintage-Seite des Spektrums. Funky Sounds in den Mittelstellungen präsentieren sich schön glasig. Dank des moderaten Pickup-Outputs kommen die Mitten extrem moderat und liefern absolut authentisch den hohlen Stratsound, denn man kennt und liebt.
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Auch verzerrt weiß die Maybach Stradovari Superfly HSS zu überzeugen
In Kombination mit meinem Wampler Belle zeigen sich druckvolle, durchsetzungsfähige Crunchsounds, die jedoch immer den Strat-mäßigen Mitten- und Höhenbereich liefern. Die Pickups sind wirklich toll gewählt und lassen sehr viel von den akustischen Attributen des Instruments durchscheinen – so etwas findet man nicht häufig bei modernen Strat-Ablegern. Hendrix- oder Stevie Ray Vaughan- mäßige Vintage-Licks kommen genauso überzeugend wie Classic Rock Riffing. Letzteres offenbart sich vor allem beim Einsatz meines Marshall Plexis. Das britische Brezeln wird ausgezeichnet wiedergeben und die glockigen Höhen der Maybach Stradovari Superfly HSS kommen toll zur Geltung. Auch das Lowend bietet ordentlich Punch, bleibt aber stets definiert, ohne zu matschen. Der Volume-Regler arbeitet vorbildlich und nuancierte Dynamikabstufungen sowie die Regulierung des Zerrgrades gestaltet sich feinfühlig. Beim Solospiel verhelfen das Werks-Setting und das Halsprofil zu mühelosem und komfortablem Spiel. Alles geht mit einer ungeheuren Leichtigkeit von der Hand und auch Bendings gelingen durch den Radius in allen Lagen ohne großen Kraftaufwand. Beim Einsatz des Tremolos bleibt die Maybach Superfly HSS relativ stimmstabil, was sicherlich auch den Locking Tunern zu verdanken ist. Steve-Vai-mäßige Divebomb-Orgien sollte man allerdings nicht unbedingt unternehmen. Aber hier geht deutlich mehr als nur leichtes „Tremolieren“, ohne dass Tuningprobleme auftreten.
R. Theissing sagt:
#1 - 13.04.2024 um 01:15 Uhr
Dennoch solte ein deutlicher Kritikpunkt erwähnt werden. Um an die Halseinstellschraube zu langen muss der Hals abgeschraubt werden! Das geht gar nicht mehr im Jahr 2024
Haiko (Bonedo) sagt:
#2 - 13.04.2024 um 12:12 Uhr
Hallo R.! Auf der Maybach Website zeigen zwar einige Modelle in den Fotos noch keinen Trussrod auf - dennoch hatte der Testkandidat eine über die Kopfplatte zugängliche Halsschraube, wie du auch den Bildern entnehmen kannst. Ob das allerdings serienmässig nun Standard wird, muss ich erst erfragen. LG Haiko
Raul sagt:
#2.1 - 14.04.2024 um 15:39 Uhr
Hallo H. Das wäre schön, bzw.— finde ich — im Jahr 2024 eine zwingende Verbesserung. Die Stradivaris die ich in der Hand hatte- allerdings die 3 Single Coil Varianten — war der Zugang „aufgemalt/gedruckt“. Ist echt schade, sind ansonsten wirklich astreine Gitarren
Antwort auf #2 von Haiko (Bonedo)
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