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Medina Video-Interview

Fotostrecke: 2 Bilder Logo © Medina – Foto: bonedo.de

Medina ist einer der erfolgreichsten dänischen Musikimporte der letzten Jahre: Mit ihrem treibenden Dance-Pop und dem Song „You & I“ schaffte sie es bis auf Platz 10 der deutschen Charts – und mit ihrem aktuellen Album „Welcome to Medina“ sogar bis auf Platz 9. In Dänemark kennt man sie schon länger. Sie hat vorher bereits zwei dänischsprachige Alben gemacht: Das erste ging noch eher in Richtung R&B, das zweite (in Dänemark bereits sehr erfolgreiche) enthält die dänische Version ihres Hits „You & I“. Väter des Erfolges scheinen also ein Richtungswechsel und die gelungene Internationalisierung zu sein. Da hat jemand an seine Sache geglaubt und durchgehalten… 
Gerade bei Dance fragt man sich ja immer wieder: Wie bringt man so was überzeugend auf die Bühne, ohne bei Halb- oder Vollplayback zu enden? Programmierter Musik ein „Live-Feeling“ einzuhauchen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe: Diese Musik muss auch im Konzert knallen wie in der Großraumdisco. Medina wollte eine Show, die “rockt” und rückte mit einer kompletten Band an: Drums, Bass, Keyboards und Gitarre. Da waren wir natürlich gespannt, wie sie das wohl umsetzt… und das vorweg: Medina rockt absolut! Eine wirklich gute Show, bei der die Musik im Zentrum steht – mit einer sehr guten Live-Sängerin!
Wir trafen Medina und ihren Musical Director Oliver McEwan in Hamburg anlässlich ihres allerersten Band-Konzerts auf deutschem Boden im ausverkauften “Übel & Gefährlich” zum Interview. Die Videos sind auf englisch – in unseren Begleittexten findet ihr Infos zu den Inhalten der jeweiligen Clips. Los geht’s:

Die Wurzeln
Als erstes wollten wir natürlich wissen, wie Medina eigentlich zur Musik gekommen ist. Und siehe da: Sie war schon „vorbelastet“. Vater und Mutter spielten gemeinsam in einer Band, die spanische Musik machte. Spanisch, da ihr Vater aus Chile stammt– die Mutter ist Dänin. „Ich wuchs mit einem komischen Mix aus spanischer Musik und norwegischen Folksongs auf“, sagt sie. Wie sie zur Musik gekommen ist, weiß sie nicht mehr: Plötzlich war sie dabei und liebte es. Ihre ersten Songs schrieb sie schon als Kind.

Der Weg
Sie war eigentlich nie in einer anderen Band – Medina erzählt, dass sie sich einfach irgendwie immer sicher war, eine gute Sängerin zu sein. Als sich dann, eher durch Zufall, die Chance ergab, im Studio einen Chorus für eine Produktion einzusingen, lieferte sie aus dem Stand ab. Daraus ergaben sich dann weitere Dinge. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, jobbte sie aber zunächst in einem Sandwich-Shop – machte parallel dazu aber immer Musik. Ihre jetzigen Produzenten (The Providers) traf sie auch bei der Arbeit im Day-Job: und in typischer Sänger-Manier rief sie schon nach einem Jahr zurück … doch seht selbst.

Song-Writing
Medina ist keine vollproduzierte Gallionsfigur, sondern auf allen Ebenen involviert: Im Clip erzählt sie, dass ihre Produzenten beim Songschreiben Beats vorbereiten, die zur momentanen oder gewünschten Stimmung passen. Diese bilden dann die Basis für ihre Melodien und Texte. Für das englische Album bekam sie schließlich die Chance, mit Erfolgskomponisten zusammen zu schreiben, die u.a. für Britney Spears und Kylie Minogue  gearbeitet haben. Was war das für eine Erfahrung? Und was war ihr Lieblingssong auf ihrem dänischen Album? Worum geht es in ihren Texten?

Das Business
Medina erzählt, dass sie intensiv in alle Prozesse involviert ist. Sie würde aber langsam besser werden, ab und zu mal loszulassen – aber es fällt ihr nach wie vor schwer. Lange Zeit hat sie gearbeitet und Musik gemacht – sie fühlt sich also sehr privilegiert, jetzt von der Musik leben zu können. Und das ohne Pushen via TV-Formaten à la American Idol, etc. Wie kam es zu der Entscheidung ihre Musik auf Englisch zu veröffentlichen?

Dance-Band einmal anders: Die Bühnenumsetzung!
Oliver McEwan, Medina´s Musical Director und Bassist erzählt uns, wie sie die programmierte Musik des Albums  für eine klassische Bandbesetzung umgesetzt haben – mit Drummer, Bass, Keyboards und Gitarre. Vorgabe war: “Die Show muss rocken!” Ableton Live kommt zwar für einige Backings zum Einsatz, aber das meiste passiert “real” auf der Bühne. Drummer Anders ist ein echtes Tier und darauf spezialisiert, Drum’n’Bass auf einem Drumkit ohne Sequencer zu spielen. Das merkt man auch in der Show: Er sorgt für erheblichen Extra-Drive. Man tut es sich sogar an, einen Vintage Roland Juno Synth mitzunehmen, um die Sounds original rüberzubringen. Aber auch sonst wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. So kann man”live” bei jedem Song eine erstklassig gespielte Gitarre geniessen – obwohl das Instrument auf dem Album nur bei zwei Nummern zu hören ist.

Die Backlineführung
Zum krönenden Abschluss stellt uns Oliver noch die Band nebst verwendetem Equipment vor: Ehrensache, dass eine dänische Band auch dänisches Equipment pusht (ein bekannter Hersteller aus Medina´s Heimatstadt Aarhus ist jetzt wahrscheinlich ziemlich happy! :-)). Seht selbst:

Vielen Dank nochmal an Medina und Team – es hat Spaß gebracht, zu sehen, mit wieviel Aufwand und Liebe zum musikalischen Detail die Songs für die Show umgesetzt wurden – und wie diese Arbeit der Musik auch wirklich eine Extradimension verschaffen kann. Auf CD ist es Dance – Live rockt es, ohne die Richtung zu verlieren. Die Arbeit hat sich gelohnt … im März 2011 kommt Medina wieder auf Tour nach Deutschland. Wer meint, so eine Musik könne man live nicht umsetzen, sollte sich diese Termine nicht entgehen lassen!

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