Mit der neuen Matt Garstka Signature Hi-Hat in 14“ stellt Meinl bereits das dritte Signature-Modell des US-amerikanischen Prog-Drummers vor. Nach dem 18“ Fat Stack und dem 20“ Equilibrium China trägt die Hi-Hat ebenfalls den Namenszusatz Equilibrium. Dieser Begriff steht sinngemäß für Gleichgewicht und passt wirklich gut zu unserem heutigen Testkandidaten.
Ich habe Matt Garstka 2015 beim Meinl Drumfestival auf die Finger schauen können, und es war wirklich beeindruckend zu sehen, zu welchen Dingen dieser Mann einerseits technisch in der Lage ist, aber auch mit welcher Klarheit er seine musikalischen Vorstellungen auf das Set überträgt. Sehr sehenswert ist ebenfalls ein Drumeo Video, in dem er seine Übe- und Spielkonzepte erläutert.
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Zwei mittelschwere Becken in aufwendiger Optik
Nachdem ich beide Becken ausgepackt habe, erfolgt naheliegend erst einmal die optische Begutachtung. Keine Oberfläche gleicht der anderen, hier hat sich jemand also wirklich ausgetobt… Oder konnte sich womöglich nicht entscheiden?… kommt es mir in den Sinn. Rohe Optik wechselt sich mit teils sandgestrahlten, teils hell schimmernd abgedrehten und polierten Oberflächen ab. Die Becken werden in der Türkei aus der bewährten Byzance B20 Bronze-Mischung legiert und ausgiebig mit spitzen und etwas breiteren Hammerschlägen versehen. Der Gewichtstest ergibt 931 und 952 Gramm. Mit dieser klassischen Gewichtsverteilung, wie ich sie auch von meinen Avedis Hi-Hats aus den 1960er Jahren kenne, weicht Herr Garstka vom ansonsten weit verbreiteten Konzept eines dünnen Top- und schweren Bottom-Beckens ab. Um der Hi-Hat einen satten und schnellen Chick Sound zu ermöglichen, sind im unteren Becken zusätzlich vier kleine und zwei große Löcher in die roh belassene Bell gebohrt. Beide Becken sind sehr gut gefertigt, liegen perfekt plan auf und alle Löcher sind sauber entgratet. Was mir außerdem gut gefällt, ist der etwas raue Charme von individueller Handarbeit, welcher dem Pärchen anhaftet.
Die Equilibrium Hi-Hats sprechen schnell und präzise an
Die eingangs angesprochenen präzisen musikalischen Vorstellungen des Herrn Garstka sind ohne Zweifel nahtlos in die Konstruktion des Beckenpaars eingeflossen, so viel wird direkt beim ersten Anspielen klar. Die Hi-Hats sprechen schnell und leicht an und haben einen vollen und saftigen Chick Sound, der mich ein wenig an alte Vintage Hi-Hats erinnert. Geschlossen gespielt, klingen sie trocken und präzise. Die beiden Becken schließen bei stark heruntergedrücktem Pedal gut ab und kommen ohne nervige Jammerfrequenzen im Stocksignal aus, sind aber nicht „klinisch sauber“ geschlossen. Damit meine ich diesen ganz leichten „Sound Edge Charakter“, welcher sich vor allem bei klassisch rockigen Hi-Hat Figuren anbietet. Mache ich die Hi-Hats nach und nach weiter auf, erklingt ein kehliger, tonal etwas höher angesetzter Klang, der den Becken eine tolle Präsenz beschert. Auch wenn die Optik der Testkandidaten bei erster Betrachtung durchaus außergewöhnlich erscheint, macht das Konzept am Set gespielt absolut Sinn, zumal die optische Extravaganz der Bleche, einmal auf der Hi-Hat Maschine montiert, aus Spielersicht nicht mehr ins Auge sticht.
Hier könnt ihr es euch selbst anhören: