PRAXIS
Ob bei dieser großen Klappe auch etwas dahinter steckt, ist die Frage, um die es nun im Praxisteil geht. Die nackten Fakten lassen jedoch bereits erahnen, dass der Tester beim Praxischeck die Mundwinkel nicht so hängen lassen wird wie die Resonanzöffnung.
Wuchtige Bässe und scharfe Snares
Eben jene genannte Resonanzöffnung lässt eine ganze Menge an Bass aus dem Korpus entweichen. Vermutlich trägt die Bassreflex-Leiste ihren Teil dazu bei. Ganz anders als das wahnsinnig präzise und kontrollierte Seguiríya Rosewood Cajon, das gemeinsam mit dem Minera Limba Cajon zum Test eingetroffen ist, tönt dieser Bass recht wuchtig und hebt das Cajon somit auch auf eine höhere Lautstärke. Die insgesamt acht Snarespiralen verrichten ihr Werk sehr direkt und geben den Slaps und Snaresounds eine gute Schärfe und Durchsetzungskraft. Angesichts des resonanten Grundtons sind sie aber auch bei Bassschlägen recht präsent und einen Hauch zu aufdringlich. Dem kann jedoch leicht Abhilfe geschaffen werden, indem ein Stück Molton oder ein kleines Handtuch in das Cajon gesteckt wird, mit dem die Schlagfläche etwas gedämpft wird.
Ein Cajon für alle Fälle
Mit der leichten Dämpfung im Maschinenraum kommt das Minera Limba Cajon den kontrollierten klanglichen Qualitäten des Seguiriya recht nahe. So bringt es eine große Flexibilität mit, die es für fast alle Situationen zu einem hervorragenden Instrument macht. Ob ungedämpft in lauteren Settings oder in leisem Kontext mit mehr oder weniger Dämpfung – es macht stets eine gute Figur und deckt einen großen Dynamikumfang ab. Dass die Snarespiralen nicht justierbar sind, ist zu verschmerzen, da sie ab Werkstatt bereits optimal eingestellt sind.